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Cisco übernimmt Splunk: Was das bedeutet
Die Verbindung von Cisco und Splunk könnte zu einem Komplettangebot führen, das umfassende Transparenz über alle Unternehmensstandorte hinweg und KI-gesteuerte Erkenntnisse bietet.
Die größte IT-Nachricht der letzten Zeit war, dass Cisco seine Absicht bekannt gegeben hat, Splunk zu übernehmen.
Mein erster Eindruck ist, dass es einige große Synergien zwischen diesen beiden Unternehmen und ihren Fähigkeiten gibt. Mein Kollege Paul Nashawaty bei der Enterprise Strategy Group (ESG) hat sich sogar schon seit einiger Zeit für diesen Schritt ausgesprochen.
Was diesen Schritt so überraschend macht, ist, dass Cisco in der Vergangenheit immer wieder kleinere Unternehmen wie zum Beispiel Accedian oder SamKnows übernommen hat. Aber dieser 28-Milliarden-Dollar-Deal ist viel mehr als das.
Für Splunk ergeben sich enorme Vorteile bei der Markteinführung. Zwei Drittel des Geschäfts sind in Nordamerika angesiedelt, und nur ein Drittel ist international. Die Zugehörigkeit zu Cisco könnte daher erhebliche Wachstumschancen auf den internationalen Märkten eröffnen. Für Cisco bietet der Schritt die Möglichkeit, sein Angebot in den Bereichen Observability, Sicherheit und KI zu stärken.
Zwar gibt es bei den Fähigkeiten der beiden Anbieter einige Überschneidungen, diese sollten sich jedoch schnell ausräumen lassen: etablierte Cisco-Produkte wie AppDynamics, ThousandEyes und Security Cloud dürften in einem integrierten Angebot eine wichtige Rolle spielen. Die Fähigkeit von Splunk, Informationen aufzunehmen, zu korrelieren und verwertbare Informationen bereitzustellen – unter Verwendung der Splunk-KI-Engine – wird sich mit all den Netzwerk-, Sicherheits- und Anwendungsdaten aus den Cisco-Angeboten erheblich verbessern.
Es wird erwartet, dass die Übernahme bis zum Ende des dritten Quartals 2024 abgeschlossen ist, so dass noch viel Zeit bleibt, um darüber zu spekulieren, was danach passieren könnte.
Warum die Übernahme von Splunk durch Cisco wichtig ist
IT-Umgebungen sind heute stark verteilt, mit Anwendungen in privaten Data Centern, mehreren Public Clouds und Edge-Standorten. Diese Umgebungen mit größeren Angriffsflächen sind einem höheren Risiko ausgesetzt, werden immer komplexer und sind schwieriger effektiv zu verwalten. Die Menge an Daten aus diesen unterschiedlichen Standorten und Technologien ist überwältigend und lässt sich kaum noch manuell handhaben. Betriebsteams benötigen umfassende Angebote, die KI und Automatisierung nutzen, um die betriebliche Effizienz zu steigern, Risiken zu minimieren und eine optimale Leistung oder Erfahrung zu gewährleisten.
Nach der vollständigen Integration wird die Kombination von Cisco- und Splunk-Technologien eine umfassende Ende-zu-Ende-Transparenz über Technologiestapel und Standorte hinweg bieten, einschließlich hybrider Mitarbeiter und Netzwerke von Service-Providern. Die Kombination wird auch eine KI-Plattform schaffen, die in der Lage ist, all diese unterschiedlichen Daten zu erfassen, um verwertbare Erkenntnisse in Echtzeit zu liefern. Dadurch können IT-Betriebsteams bei Problemen in Bezug auf Sicherheit, Anwendungen und Netzwerke nicht mehr nur reaktiv, sondern proaktiv handeln.
Die Enterprise Strategy Group ist eine Geschäftseinheit von TechTarget. Die Analysten des Unternehmens unterhalten Geschäftsbeziehungen zu Technologieanbietern.
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