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3 Strategien zu einem nachhaltigeren Handel
Für Onlinehändler wird Nachhaltigkeit immer bedeutsamer, denn für Verbraucher sind längst nicht mehr nur Qualität und Preis, sondern auch werteorientierte Produkte wichtig.
Für Onlinehändler wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger: Denn für Konsumentinnen und Konsumenten stehen längst nicht mehr nur Qualität und Preis im Vordergrund, sondern auch nachhaltige Produkte und werteorientierte Marken.
Gut 65 Prozent der europäischen Händler haben darauf bereits reagiert und ihr Sortiment entsprechend um nachhaltige Produkte angepasst, das ergab eine Erhebung des Onlinegroßhandels Faire. Der Fokus auf ein nachhaltigeres Konsumverhalten ist Folge eines gestärkten Bewusstseins über Entwicklungen wie den Klimawandel, den 70 Prozent der Befragten des GfK Nachhaltigkeitsindex als ernsthaftes Problem erkannt haben. Dabei reichen Umstellungen im Sortiment nicht mehr aus. Vielmehr fordern Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend unternehmerische Nachhaltigkeit und auch, dass diese transparent kommuniziert wird. Bei den vielen Faktoren, die es dabei im Handel zu berücksichtigen gilt, ist das keine leichte Aufgabe. Ein datenbasierter Ansatz ist der erste Schritt in die richtige Richtung
1. Überblick gewinnen
Zunächst müssen alle relevanten Daten erfasst werden – nur so kann eine langfristige und effektive Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt werden. Im Handel kommen sowohl auf Seiten des Store-Managements als auch in Bezug auf das Sortiment viele Daten zusammen. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit der Produktpalette werden Faktoren wie Rohstoffe, Anbau- und Gewinnungsmethoden, Produktionsverfahren, Verpackung, Transport und Vermarktung berücksichtigt.
Für eine Nachhaltigkeitsanalyse der eigenen Geschäftsaktivitäten ist es entscheidend, alle relevanten Daten zu erfassen, die die Emissionen und den Ressourcenverbrauch aller internen Abläufen darstellen. Nachhaltigkeit wird oft mit ökologischer Verträglichkeit in Verbindung gebracht, tatsächlich gehören aber auch Themen wie Gleichstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einschließlich sozialer Aspekte wie Arbeitssicherheit und fairen Löhne, dazu. Auch Governance-Fragen spielen bei den Überlegungen eine Rolle. Die Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (Stichwort ESG) bieten eine umfassende Liste von Nachhaltigkeitsaspekten und dienen als wertvoller Leitfaden für Einzelhandelsunternehmen, unabhängig davon, ob sie bereits von der Berichtspflicht betroffen sind.
2. Potenziale erkennen
Das Sammeln, Aufbereiten und Analysieren all dieser Daten kann für Händler eine Herausforderung sein. Mit dem richtigen Tool ist es jedoch möglich, alle relevanten Datenquellen einfach in eine Schnittstelle zu integrieren und übersichtlich in einem Dashboard aufzubereiten Die Analyse kann mit einer KI erfolgen. Das ermöglicht Unternehmen einen aktuellen Überblick über den Status und den Fortschritt ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen sowie deren Auswirkungen. Durch die Analyse wird deutlich, wo die größten Potenziale zur Verbesserung der unternehmerischen Nachhaltigkeit liegen und welche Maßnahmen im Verhältnis zu den Investitionen die größten Effekte erzielen können.
Natürlich gibt es nicht immer eine einfache Lösung, gerade im Handel, wo verschiedene Produkte mit unterschiedlichen Produktions- und Lieferketten einhergehen. Jede einzelne Produktions- und Lieferkette beinhaltet verschiedenste Datenpunkte, die nicht immer sofort erkennbar sind. Das ist jedoch kein Grund für Unternehmen, an dieser Stelle nicht tätig zu werden. Denn in Zukunft wird es immer bessere Tools für Händler und Unternehmen geben, wie sie ihre Produkte und damit verbundenen Lieferketten überwachen und Daten für ihre Nachhaltigkeitsberichte erfassen können.
3. Austausch fördern
Händler, die über zuverlässige Daten und eine fundierte Analyse verfügen, haben optimale Voraussetzungen für eine transparente und glaubwürdige Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen. Mit einem geeigneten Tool zur Dokumentation und Überprüfung der unternehmerischen Nachhaltigkeit können Unternehmen einen Schritt weiter gehen und mit Leichtigkeit entsprechende Berichte erstellen. Diese Berichte können sowohl für Zertifizierungen genutzt werden als auch Grundlage für Kommunikationsinitiativen sein.
„Durch den Dialog mit relevanten Interessengruppen können Unternehmen ein tieferes Verständnis für deren Erwartungen und Bedürfnisse entwickeln, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie entsprechend zu optimieren.“
Markus Adler, Code Gaia
Durch den Dialog mit relevanten Interessengruppen können Unternehmen ein tieferes Verständnis für deren Erwartungen und Bedürfnisse entwickeln, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie entsprechend zu optimieren. Gleichzeitig unterstützt ein solcher Dialog dabei, das Risiko von Greenwashing, Pinkwashing oder Bluewashing zu vermeiden, da die Stakeholder die tatsächlichen Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens und deren Auswirkungen transparent nachvollziehen können.
Über den Autor:
Markus Adler ist Co-Founder und Managing Director bei Code Gaia und unterstützt mit der gleichnamigen Sustainability-as-a Service-Plattform Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation. Code Gaia vereint dafür smarte Technologie mit persönlicher Betreuung durch Nachhaltigkeitsspezialist:innen, um unternehmerische Nachhaltigkeit mess- und optimierbar zu machen. Die Idee kam aus Markus Adlers früherer Tätigkeit als Bankangestellter, in der er bemerkte, wie problematisch die manuelle Datenerhebung für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten ist.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.