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iOS 14: Neue Funktionen für Administratoren mobiler Geräte
Apple iOS 14 bietet einige neue interessante Funktionen für Administratoren mobiler Geräte, von denen Firmen in Sachen Sicherheit und Produktivität enorm profitieren können.
Die Version des mobilen Apple-Betriebssystems könnte einer der bedeutendsten iOS-Fortschritte für Unternehmen sein, seit Apple mit iOS 5 den überwachten Modus eingeführt hat.
Zu den neuen Funktionen von iOS 14 für Privatnutzer gehören Verbesserungen an der App-Bibliothek, bei den Widgets, mehr Übersetzungsoptionen und eine bessere Routenplanung für Karten.
Normalerweise integriert Apple die neuen unternehmensspezifischen Funktionen in der Version x.3 von Apple iOS, aber iOS 14 bietet bereits mit der ersten Version einige Funktionen, von denen Administratoren begeistert sein sollten.
Kompatibilität mit iOS 13-Geräten bleibt
Die erste Neuigkeit: Apple iOS 14 wird mit allen Geräten kompatibel sein, auf denen iOS 13 laufen kann. Häufig bedeutet die Ankunft einer neuen iOS-Version, dass mobile Administratoren einige ältere Geräte ersetzen müssen, damit sie weiterhin von Apple unterstützt werden und für Unternehmen sicher sind. Diese Ankündigung bedeutet, dass Geräte bis hinunter zur iPhone-6-Linie mit iOS 14 kompatibel sein sollen. Dieses sechste Jahr kontinuierlichen Supports für OS-Geräte steht für die hohe Langlebigkeit der mobilen Geräte von Apple.
iOS 14: Funktionen für die Sicherheit von Passwörtern
Administratoren mobiler Geräte werden sich über weitere Verbesserungen des Datenschutzes durch Apple freuen. Die wichtigste neue Datenschutzfunktion ist die automatische Überprüfung auf geleakte Passwörter. iOS 14 überprüft Benutzerkonten und Passwörter und benachrichtigt Anwender und Administratoren, wenn einer ihrer Accounts kompromittiert wurde.
Darüber hinaus benachrichtigt iOS 14 Benutzer und Geräteadministratoren, wenn unbefugte Personen von außen Passwörter leicht erraten oder knacken könnten. Diese neue Funktion von iOS 14 verlagert zwar einen Teil der Verantwortung für die Sicherheit auf das Betriebssystem, bietet aber mehr Klarheit.
Jede weitere Automatisierung im Bereich der Passwortsicherheit ist ein Segen für Administratoren mobiler Geräte in Unternehmen. Und es ist zu hoffen, dass Apple dieses Reporting auf Plattformen für Enterprise Mobility Management (EMM) und Mobile Device Management (MDM) ausweitet.
Da Apple mit vielen mobilen Anwendungen und Webseiten zusammenarbeitet, um die Anmeldung bei Apple zu ermöglichen, wird sich auch die Privatsphäre der Benutzer weiter verbessern. Wenn ein Gerät mit iOS 14 WLAN-Hotspots verwendet, unterstützt das Betriebssystem die Option, eine vertrauliche Adresse zu verwenden. Das Betriebssystem identifiziert für den Nutzer Netzwerke, die diese Funktion nicht unterstützen.
Strengere Richtlinien für App-Rechte
Mit iOS 14 können mobile Anwendungen, die Ortungsdienste nutzen, jetzt nur noch einen ungefähren Standort anzeigen. Auf diese Weise können Benutzer Dienste in ihrer allgemeinen Umgebung finden, ohne der App ihren genauen Standort mitteilen zu müssen. Die IT-Abteilung kann die Erlaubnis zur präzisen Verfolgung von Standorten für jede App einzeln aktivieren / deaktivieren oder sie pauschal für alle Apps abschalten. Die Benutzer können sogar in Echtzeit sehen, welche Anwendungen auf die Zwischenablage zugreifen, und allen die Berechtigung verweigern, die versuchen, unangemessen Daten zu sammeln.
Für Anwendungen, die versuchen, die Kamera oder das Mikrofon im Hintergrund zu verwenden, enthält iOS 14 jetzt einen visuellen Hinweis in der Benutzeroberfläche. Dabei handelt es sich um einen Punkt auf dem Bildschirm, der den Benutzern mitteilt, wann ihr Gerät aufzeichnet. Diese Funktion ist besonders nützlich, um zu verhindern, dass fehlerhafte oder betrügerische Apps die neuen Bild-in-Bild-Modi ausnutzen.
In früheren Versionen von iOS erlaubten es die Systemeinstellungen der IT-Abteilung, den Zugriff von Anwendungen auf Kontakte ohne Zwischenschicht entweder zu gewähren oder zu blockieren. Die berechtigten Apps konnten alle Kontakte in einem Adressbuch sehen, es sei denn, die IT-Administratoren trennten die Daten oder sorgten für Data Governance.
Dasselbe galt für Apps, die auf die Fotogalerie zugriffen. Mit iOS 14 können Admins die neue Funktion zum automatischen Ausfüllen von Kontakten implementieren, um einer Anwendung je nach Bedarf nur ausgewählte Kontakte oder eine einzelne Mediendatei zur Verfügung zu stellen, ohne Zugriff auf die gesamte Bibliothek zu gewähren. Diese Funktion könnte einen großen Beitrag zum Datenschutz für BYOD-Anwendungsfälle (Bring Your Own Device) und für die Datensicherheit im Allgemeinen leisten.
Eine neue Funktion von iOS 14 ist App Clips. Nutzer können damit auf Teile von Anwendungen zugreifen, ohne die gesamte App herunterladen zu müssen. Damit lassen sich Firmengeräte stärker einschränken, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen.
Anwender sind so in der Lage, Teile von Anwendungen zum einmaligen Einsatz herunterzuladen, zum Beispiel zur Anmeldung bei einer Konferenz oder zur Überprüfung ihrer Identität. Sobald sie auf die Vorschau der Anwendung zugreifen, verbleibt das Symbol der Anwendung zwar auf der Hauptoberfläche des iOS-14-Geräts, aber die Anwendung ist immer noch nicht auf dem Gerät installiert. Dadurch wird eine größere Funktionalität für BYOD-fähige iPhones und iPads gewährleistet, ohne dass sich Administratoren um die Installationsbasis der Anwendung kümmern müssen.
Andere nützliche Verbesserungen von iOS 14
Neben dem verbesserten Datenschutz von iOS 14 gibt es auch Fortschritte bei der Produktivität. Administratoren mobiler Geräte sind nun in der Lage, standardmäßige Produktivitätsanwendungen wie E-Mail-Clients und Webbrowser zu ändern, um auf ihren mobilen Geräten ein einheitliches Look & Feel zu gewährleisten. Da iOS 14 jetzt externe APFS-verschlüsselte Laufwerke unterstützt, ist es nicht mehr notwendig, Unternehmensinformationen lokal auf einem mobilen Gerät zu speichern, das verloren gehen oder gestohlen werden könnte.
Über gemeinsame Listen können Administratoren zudem anderen Teammitgliedern Erinnerungen für die geräteinterne Zusammenarbeit zuweisen. Sprachaufzeichnungen sollen Hintergrundgeräusche reduzieren, und Benutzer können Aufzeichnungen als Favoriten markieren oder in Ordner sortieren. Da Siri beim Aufruf nicht mehr den gesamten Bildschirm in Anspruch nimmt, können die Nutzer künftig gleichzeitig Apps verwenden und mit dem digitalen Assistenten von iOS 14 interagieren.