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ZeroPoint: Speicherkomprimierung für datenintensive Workloads

ZeroPoint entwickelt eine Lösung für die Komprimierung von Daten im Arbeitsspeicher, um Engpässe zu beheben. Diese kann zum Beispiel datenintensive KI-Anwendungen unterstützen.

Die Verarbeitung von KI-Workloads stellt hohe Anforderungen an Rechenleistung und Speicher. Unternehmen suchen daher nach Wegen, diese Prozesse kostengünstiger und effizienter zu gestalten.

Das schwedische Start-up ZeroPoint bietet eine Lösung: eine verlustfreie Speicherkomprimierung, die es erlaubt, bis zu 50 Prozent mehr Daten im Arbeitsspeicher zu speichern und zu verarbeiten.

Speicherkomprimierung: ein unterschätztes Potenzial

Komprimierung ist eine bewährte Technologie, die schon lange in der Datenverarbeitung eingesetzt wird. So erklärt Klas Moreau, CEO von ZeroPoint: „Heutzutage speichern wir keine Daten mehr auf Festplatten, ohne sie zu komprimieren. Doch Untersuchungen zeigen, dass bis zu 70 Prozent der im Arbeitsspeicher vorhandenen Daten überflüssig sind. Warum komprimieren wir diese also nicht im Speicher?“ Die Antwort liegt in den Herausforderungen der Echtzeitkomprimierung.

ZeroPoint bewirbt Sparpotential
Abbildung 1: ZeroPoint bewirbt seine Lösung vor allem Hinblick auf das Einsparpotential bei Computerhardware.

Daten werden im Bruchteil einer Sekunde durch den Speicher geschleust, während der Prozessor darauf zugreift. Selbst minimale Verzögerungen können die Performance erheblich beeinträchtigen. Das bedeutet, dass nicht nur die Komprimierung schnell erfolgen muss, sondern auch die Dekomprimierung.

Prozessoren und Primärspeicher entwickeln sich nicht immer im gleichen Tempo, obwohl sie eng miteinander verbunden sind. Wenn der Speicher zu langsam ist, muss der Prozessor untätig auf neue Daten warten, was die Leistung verringert. Eine Lösung zur Speicherkomprimierung kann die CPU-Last erheblich reduzieren und den Datendurchsatz steigern – vorausgesetzt, die Daten lassen sich effizient dekomprimieren.

ZeroPoint möchte diese Herausforderung lösen. Ihre Technologie erfordert keine grundlegenden Änderungen an der Systemarchitektur und kann direkt in bestehende Systeme integriert werden. Die Datenkomprimierung erfolgt auf Cache-Ebene – oftmals mit Datenmengen von nur 512 Bit. Dies macht die Komprimierung besonders schnell und effizient.

Merkmale der ZeroPoint-Technologie

Laut ZeroPoint bietet ihre Speicherkomprimierungstechnologie große Vorteile. „Die meisten Komprimierungstechnologien arbeiten im Bereich von Tausenden von Nanosekunden. Mit unserer Technologie können wir diese Zeitspanne auf wenige Nanosekunden reduzieren.“ Diese Geschwindigkeit macht die Lösung besonders attraktiv für Hochleistungsrechner.

Ein weiterer Vorteil: Die Komprimierung erfolgt nicht nur effizient, sondern auch transparent, sodass sie in bestehende Systeme integriert werden kann. Dies erlaubt eine Verdichtung der Daten, ohne dass die Anwenderunternehmen ihre bestehende Infrastruktur umstellen müssen.

Datenkomprimierung mit ZeroPoint
Abbildung 2: Die Technologie von ZeroPoint komprimiert die Daten und schafft so mehr Speicherplatz.

Ein Nachteil der ZeroPoint-Technologie besteht darin, dass sie direkt in die Prozessorarchitektur integriert wird. Unternehmen können sie also nicht einfach als Plug-and-Play-Lösung einsetzen. Daher arbeitet ZeroPoint eng mit Chipherstellern und Systemintegratoren zusammen, um die Technologie für Standardchips zu lizenzieren.

ZeroPoint positioniert seine Technologie nicht als Premium-Lösung, sondern als Maßnahme zur Kostensenkung. Durch die beworbene Verdoppelung der Speicherkapazität kann sich die Implementierung schnell amortisieren und stellt für Unternehmen eine attraktive Lösung zur Optimierung ihrer KI-Workloads dar.

ZeroPoint stellte sich im Rahmen der IT Press Tour (in Istanbul) vor, die mehrmals im Jahr Besuche bei Start-ups und IT-Unternehmen organisiert.

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