rolffimages - stock.adobe.com
XenData: Speicherlösungen für die Unterhaltungsindustrie
XenData ist Anbieter von Datenspeicherlösungen, die für Videoinhalte, medizinische Bildgebung, Videoüberwachung und verwandte Anwendungen mit großen Dateimengen optimiert sind.
XenData wurde im September 2001 von Dr. Philip Storey und Dr. Mark Broadbent gegründet. Die beiden Gründer finanzierten das Start-up damals mit Kapital, das sie in der Dotcom-Ära verdient hatten. Laut eigenen Angaben hebten Storey und Broadbent XenData aus der Taufe, um Festplattenspeicher und Bandlaufwerke in einem Archiv zu vereinen.
„Wir entwickelten eine Software zur Verwaltung einer Festplatten- und Datenbandbibliothek, die ein skalierbares Archiv mit einer benutzerfreundlichen Dateisystemoberfläche erstellt“, sagt Storey, CEO von XenData. „Das Schreiben in ein Archiv sollte genauso einfach wie das Schreiben auf eine Festplatte sein.“
XenData entwickelte sein erstes Produkt im Jahr 2003. Zwei Jahre später gewann das Unternehmen einen Fernsehsender als Kunden, der Storey und Broadbent davon überzeugte, dass ihre Technologie gut zu den Bedürfnissen der Unterhaltungsindustrie passt. „Wir sind in der Öl- und Gasindustrie und anderen Märkten tätig, aber unser Hauptmarkt ist die Medien- und Unterhaltungsindustrie“, erklärt Storey.
Mittlerweile verfügt das Unternehmen über mehr als 1.500 Installationen in 97 Ländern, von denen 90 Prozent auf die Medien- und Unterhaltungsindustrie entfallen. Zu den Kunden gehören Rundfunkanstalten, Fernseh- und Filmstudios, Videoproduktionsfirmen, Marketingabteilungen von Unternehmen, Profisportteams und Kirchen (in den USA). XenData konkurriert unter anderem mit Quantum und SpectraLogic.
Medienbrowser für die Suche in Videodateien
XenData entwickelte unter anderem einen Medienbrowser zum schnelleren Auffinden von Videodateisequenzen, der in das Festplattenarchiv von Medien- und Unterhaltungsunternehmen integriert wird.
Laut Dr. Mark Broadbent, CTO von XenData, ermöglicht es der Medienbrowser, eine gewünschte Sequenz in einem langen Video zu finden – was schneller ist, als das Video abzuspielen und zu warten, bis die Sequenz erscheint. Theoretisch lässt sich dies mit Metadaten-Tags mit Zeitstempeln realisieren. Es ist allerdings sehr aufwendig, solche Tags manuell zu archivierten Videos hinzuzufügen. KI-Anwendungen sind hierfür noch nicht ausgereift.
„Einfacher ist es, die Fähigkeit des menschlichen Auges zum Scannen zu nutzen und eine Reihe von niedrig aufgelösten Bildern oder Vorschaubildern anzuzeigen, die verschiedene Teile des Videos zeigen“, erläutert Broadbent.
Das menschliche Auge kann diese schnell überprüfen, das richtige Bild heranzoomen und anklicken, woraufhin das System von XenData das entsprechende hochauflösende Videosegment lokalisiert und anzeigt. Bei einem 4K-Video kann eine Vorschau mit 2 Prozent Auflösung angezeigt werden.
„Wir schreiben eine Videodatei zweimal – einmal mit hoher Auflösung und einmal mit niedriger Auflösung. Sie navigieren durch das Video, indem Sie sich die Vorschaubilder mit niedriger Auflösung ansehen, die auch mit niedriger Auflösung abgespielt werden können. Dann können Sie direkt zum hochauflösenden Bild wechseln“, erklärt der XenData CTO.
Diese niedrig aufgelösten Vorschaubilder sind laut Broadbent keine Proxies. „Unsere Vorschauen sind nicht frame-genau und schnell zu schreiben. Die Erstellung von Proxies kann sehr lange dauern“, sagt er.
Der Media Browser wird 2024 als Add-on für die E-Serie erhältlich sein. Das Unternehmen möchte 2024 zudem eine XenData Media Cloud einführen.
Archivsysteme von XenData
Eine der Hauptprodukte von XenData ist die E-Serie (E-Series), die vollständig auf Festplatten setzt und von einem bis zu vier Knoten skaliert werden kann. Jeder Knoten speichert in diesem Fall bis zu 280 TB (Video-) Daten.
Auf die Inhalte der E-Series kann über das S3-Objektprotokoll von jedem beliebigen Ort aus über HTTPS-Verbindungen oder lokal über das Windows-Dateisystem mit Active Directory zugegriffen werden. Das System unterstützt zudem die Protokolle NFS, CIFS und SMB. Die E-Series ist mit vielen MAM-Anwendungen (Media Asset Management) kompatibel und unterstützt so die Zusammenarbeit zwischen Medienteams.
Das System bietet verschiedene Optionen zur Spiegelung von Dateien auf eine zweite E-Series Appliance, auf eine angeschlossene LTO-Bandbibliothek oder auf einen Public-Cloud-Objektspeicher. Bei der Archivierung auf Band oder in der Public Cloud werden die Dateien dorthin verschoben und Stubs zurückgelassen, so dass keine Änderungen beim Zugriff erforderlich sind. Da es auf klassischen Festplatten basiert, handelt es sich um ein aktives Archivierungssystem, das einen schnellen Zugriff auf jede Datei ermöglicht.
XenData stellte seine Lösungen im Rahmen der IT Press Tour (in Madrid) vor, die mehrmals im Jahr Besuche bei Start-ups und IT-Unternehmen organisiert.