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Welches Konzept Fujitsu für das moderne Data Center hat
Fujitsus Konzept des modernen Rechenzentrums ist eine hybride Business- und IoT-Cloud, für die der japanische Hersteller alle Teilbereiche bereitstellen kann.
Im Gegensatz zu Dell oder HP verfolgt man bei Fujitsu einen allumfassenden Ansatz für die zukünftige IT-Infrastruktur. Diese basiert im Wesentlichen auf drei Teilbereichen: Einer leistungsstarken hyper-converged Infrastructure (HCI), der eigenen Cloud-Plattform K5 sowie der auf das Internet der Dinge (IoT) ausgerichteten Appliance IntelliEdge.
Herzstück der Fujitsu Data-Center-Lösungen ist die Primeflex-Familie, eine Art erweiterte HCI-Serie, die mit verschiedenen, anpassbaren Referenzarchitekturen verfügbar ist. Die einzelnen Referenzarchitekturen teilen sich in fünf Kategorien auf: Virtualisierung, Big Data und Analytik, High Performance Computing (HPC), SAP Umgebungen und NFLEX by Fujitsu and NetApp.
Besonders aktiv ist man auf dem Gebiet HPC. Hier entwickelt man zusammen mit NEXTGenIO und Intel im Rahmen des EU-Projektes Horizon 2020 einen Prototyp, der auf Intel 3D XPoint basiert, einer NVMe-Technologie (Non-Volantile Memory Express).
Das neue System wurde erstmals Anfang Juni 2018 auf einem HPC-Event in Frankfurt vorgestellt. Es soll vor allem Performance-Verbesserungen bei I/O-intensiven HPC-Aufgaben erreichen. Ziel ist eine Exascale-Performance im Bereich von 1000 PetaFlops. Damit sollen vor allem moderne HPC-Anforderungen auf den Gebieten Simulation, künstliche Intelligenz (KI), Real-Time Analytics und Machine Learning besser gelöst werden können.
Im Storage-Bereich kooperiert man mit NetApp und bietet unter der Bezeichnung NFLEX eine konvergente Infrastruktur an. Eine weitere Storage-Besonderheit ist die Eternus-Familie, die für Archivierung und Backup genutzt wird. Diese Systeme basieren auf der sogenannten SoftWORM-Technologie (Write Once Read Many). Hierbei wird für einen vorgegebenen Zeitraum eine Schreibsperre eingerichtet, die jegliche Datenmanipulation unmöglich macht – ein Feature, das bei vielen Archivierungsauflagen unerlässlich ist.
Verschiedene Referenzarchitekturen verfügbar
Fujitsu hat für seine Data-Center-Lösungen verschiedene Standard-Angebote in Form von Referenzarchitekturen im Angebot. „Wir adressieren damit hauptsächlich das Preissegment von 80.000 bis 160.000 Euro“, sagt Michel Homborg, verantwortlich für die Primeflex-Serie in Europa.
„Cloud Computing ist nicht mehr etwas, das man scheibchenweise konsumiert, sondern ein integraler Bestandteil eines modernen Rechenzentrums“, heißt es dazu in der Konzeptbeschreibung von Fujitsu.
Die Fujitsu-Cloud basiert auf OpenStack und besteht aus über 100 Rechenzentren, die über die ganze Welt verteilt sind. Angeboten werden Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) sowie ein Cloud-basiertes Data Center Management für alles, was im Rechenzentrum von Fujitsu vorhanden ist. Dazu gehören automatische Prozesse sowie Monitoring und ein Service-Desk-Angebot.
Besonderen Wert legt man bei Fujitsu auf die Offenheit der K5-Plattform. „Mit OpenStack lässt sich alles Erdenkliche kombinieren, zum Beispiel auch VMWare und Bare-Metal-Implementationen“, heißt es in der Produktbeschreibung. Unterstützt werden außerdem die Softwarepakete von Oracle und SAP.
Bei IntelliEdge handelt es sich um eine Kombination aus Appliance und Edge-Gateway, ähnlich zu den Core-Systemen von Dell. Das System ist in der Elektronik-Fertigung und bei der Robotersteuerung verbreitet. Die bekannteste Anwendung ist jedoch ein Gemeinschaftsprojekt mit Toyota, bei der es zur Aggregation von Fahrzeugdaten und für die Kommunikation mit der K5-Cloud weltweit zum Einsatz kommen soll.
Einen besonderen Schwerpunkt in der Data-Center-Strategie bildet bei Fujitsu der zugehörige Servicebereich: von der Managed Infrastructure des eigenen Rechenzentrums über das Managen von hybriden Cloud-Umgebungen bis hin zu speziellen Serviceangeboten, wie Managed Security.
Mit seinen Hybrid IT Managed Services (HIMS) nimmt Fujitsu sogar den führenden Platz in Gartners Magic Quadrant ein. „Unsere Services zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie besonders umfassend sind. Dazu gehört zum Beispiel nicht nur das Managen von Private- und Public-Cloud-Umgebungen, sondern auch die Migration, alle Cloud-native Technologien, Netzwerke und Endpunkte“, sagt Conway Kosi, Head of EMEIA Digital Technology Services bei Fujitsu.
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