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Was ist Storage-Management und warum ist es wichtig?
Storage-Management ist unverzichtbar, um Storage-Kapazitäten effektiv zu nutzen, Datensicherheit und Data Protection sicherzustellen und Compliance-Regeln einzuhalten.
Unternehmen generieren immer mehr Daten. Doch wie können sie diese Daten effektiv speichern? Dabei hilft sinnvolles Storage-Management.
Ein effektives Management ist unerlässlich, damit Organisationen ihre Storage-Ressourcen sinnvoll nutzen. Auch für die sichere Datenspeicherung, die Einhaltung der Compliance-Regeln des Unternehmens und die Konformität zu Regulierungsvorschriften baucht man Storage-Management. IT-Administratoren müssen wissen, welche Prozesse und Werkzeuge zu einem sinnvollen Storage-Management gehören, um eine gute Storage-Management-Strategie für die spezifischen Ansprüche ihrer Organisation zu entwickeln.
Das Storage-Management hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Durch COVID-19 wird mehr denn je aus dem Hintergrund gearbeitet. Außerdem werden mehr Cloud-Services genutzt und die Sorgen um die Cybersicherheit, beispielsweise wegen der Gefahr von Ransomware-Angriffen, wachsen. Sogar schon vor der Pandemie wuchs die Bedeutung dieser Elemente – danach werden sie weiter besonders wichtig sein.
Hier geht es darum, was Storage-Management ist, wer es braucht, die Vor- und Nachteile, besonders wichtige Funktionen von Storage-Management-Lösungen, Fragen von Sicherheit und Compliance, Implementierungstipps, einschlägige Hersteller und Produkte.
Storage-Management, seine Nutzer und seine Implementierung
Storage-Management sorgt dafür, dass Daten verfügbar sind, wenn sie gebraucht werden. Die Aufgabe wird meist von der Storage-Administration erledigt. In Organisationen ohne diese Funktion gibt es meist jemand, der oder die mehrere Administrationsaufgaben gemeinsam wahrnimmt.
Wie lange und wo Daten vorgehalten werden, ist ein wichtiges Element des Storage-Managements und ein guter Einstieg in seine Implementierung. Entsprechende Regeln legen fest, welche Daten eine Firma aus organisatorischen oder Compliance-Gründen behält. Sie beschreiben, warum die Organisation die Daten vorhalten muss, die Haltedauer, die Halteperiode und den Prozess des Datenlöschens. Dadurch wissen alle Mitglieder der Organisation, wie man Daten findet und auf sie zugreift. Die Regeln für die Datenhaltung sind besonders in Zeiten wachsender Datenvolumina wichtig. Sie können den Platzbedarf und die Kosten senken.
Zu den Aufgaben des Storage-Managements gehören auch die Bereitstellung von Ressourcen und ihre Konfiguration für strukturierte und unstrukturierte Daten und die Analyse des sich mit der Zeit verändernden Speicherbedarfs.
Um die Implementierung zu unterstützen, kann ein Management-Tool, das die Anforderungen des Unternehmens erfüllt, den Verwaltungsaufwand großer Datenmengen verringern. Zu den Funktionen, auf die Sie bei einem Management-Tool achten sollten, gehören Speicherkapazitätsplanung, Leistungsüberwachung, Komprimierung und Deduplizierung.
Vorteile und Herausforderungen des Storage Managements
Storage-Management birgt Vorteile und Herausforderungen. Vorteilhaft ist, dass es die Leistungen erhöht und vor Datenverlusten schützt. Mit effektivem Management leisten Storage-Systeme viel, auch wenn sie in mehreren geographischen Zonen verteilt sind, lange Zeit eingesetzt werden und viele Nutzer haben. Daten sind vor Angriffen von außen, menschlichen Fehlern und Systemausfällen geschützt. Eine angemessene Datensicherung und Disaster Recovery gehören zu dieser Data-Protection-Strategie.
Eine effektive Managementstrategie rüstet Anwender mit der richtigen Storage-Kapazität aus. Organisationen können den Speicherraum herauf- und herunterskalieren, wie sie es brauchen. Die Storage-Strategie passt sich ständig den sich ändernden Ansprüchen und Applikationen an.
Storage-Management erleichtert die Zentralisierung der Administration, so dass eine Person viele und vielfältige Storage-Systeme betreuen kann. Diese Vorteile senken die Kosten und zudem kann das Administrationspersonal die Storage-Ressourcen besser ausnutzen.
Zu den Herausforderungen des Storage-Managements gehören ständige Cyberbedrohungen, Regeln für das Datenmanagement und weit verteilte Belegschaften. Sie zeigen, warum ein umfassender Plan so wichtig ist: Eine Storage-Management-Strategie sollte dafür sorgen, dass Organisationen ihre Daten gegen unberechtigte Zugriffe, Ransomware oder andere Cyberangriffe schützen. Denn fehlende Compliance kann zu hohen Strafen führen. Wer aus der Ferne arbeitet, braucht Zugang zu Files und Applikationen genau wie in der traditionellen Büroumgebung.
Verteilte und komplexe Systeme behindern das Storage-Management. Nicht nur die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind weit verteilt. Auch die Systeme laufen teils On-Premises und teils in der Cloud. Eine On-Premises-Storage-Umgebung könnte HDDs, SSDs und Tape umfassen. Dazu kommen oft Services aus mehreren Clouds. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) nutzen Organisationen, erhöhen die Komplexität aber weiter.
Unstrukturierte Daten – also Dokumente, E-Mails, Fotos, Audio-Files, Videos und Metadaten – wachsen rasant, was das Storage-Management weiter kompliziert. Zu den Problemen, die aus den Massen unstrukturierter Daten resultieren, gehören die schiere Masse, neue Datentypen und die Wertschöpfung mittels dieser Daten. Obwohl einige Organisationen sich nicht mit dem Management unstrukturierter Daten befassen wollen, spart es am Ende Geld und Speicherraum. Anbieter wie Aparavi, Dell EMC, Pure Storage und Spectra Logic bieten Tools für solche Managementaufgaben an.
Object Storage kann sehr leistungsfähig sein, hat aber ihre eigenen Herausforderungen. Dazu gehören zum Beispiel die hochgradige horizontale Skalierbarkeit der Infrastruktur und potentiell hohe Latenzzeiten. Sie lassen sich mit leistungsfähigen Metadaten und Cluster-Management lösen.
Strategien für das Storage-Management
Die Prozesse und Vorgehensweisen beim Storage-Management unterscheiden sich je nach Technologie, Plattform und Typ.
Doch es gibt einige allgemein anwendbare Methoden und Services für diesen Bereich:
- Lösungen für das Management der Storage-Ressourcen
- Systemkonsolidierung
- Multiprotokollfähige Storage-Arrays
- Tiering
- Strategischer SSD-Einsatz
- Hybrid Cloud
- Scale-Out-Systeme
- Storage-Archive für selten nachgefragte Daten
- Beseitigung inaktiver Virtueller Maschinen
- Deduplizierung
- Disaster Recovery as a Service (DRaaS)
- Object Storage
Unternehmen können als Teil ihrer Strategie Standardschnittstellen für das Storage-Management implementieren. Die Spezifikation der SMI (Storage Management Initiative) und IPMI (Intelligent Platform Management Interface) sind zwei altbewährte Modelle. Redfish und Swordfish sind neuere Optionen. Solche Schnittstellen ermöglichen Management, Überwachung und Vereinfachung.
Hinsichtlich der genutzten Medien ist es aus Leistungsgründen reizvoll, ausschließlich auf Flash zu setzen. Aus Kostengründen sollte man es aber eher mit einer hybriden Option versuchen, zu der HDDs mit hoher Kapazität und schnelle SSDs gehören.
Organisationen müssen auch zwischen Object, Block und File Storage wählen. Block Storage ist der Standardtyp bei HDDs und SSDs und bietet hohe Leistungen. File Storage legt Dateien in Ordnern ab und ist vergleichsweise einfach. Object Storage organisiert unstrukturierte Daten effektiv und vergleichsweise kostengünstig. NAS ist eine andere Alternative für die Speicherung unstrukturierter Daten – dafür sprechen die gute Organisation der Daten und die hohe Geschwindigkeit.
So wird Storage sicher
Wegen ständiger Bedrohungen von innen und außen ist Storage Security außerordentlich wichtig. Sie stellt den Schutz und die Verfügbarkeit der Daten sicher, indem Zugriffe nur autorisierten Anwendern gestattet sind und die Systeme gegen unautorisierte Zugriffe geschützt werden.
Eine Storage-Security-Strategie sollte mehrere Ebenen haben. Die Sicherheitsrisiken sind so unterschiedlich – von Ransomware bis zu Angriffen durch Mitarbeiter – dass Organisationen mehrere Methoden beim Schutz ihrer Storage kombinieren müssen. Angemessene Zugriffsrechte, Überwachung und Verschlüsselung sind hierbei die wichtigsten Elemente.
Offline-Storage, etwa beim Tape-Backup, das nicht mit einem Netzwerk verbunden ist, schützt Daten besonders gut. Wenn Angreifer die Daten nicht erreichen können, können sie sie auch nicht manipulieren. Zwar ist es kaum machbar, alle Daten offline zu halten, doch Offline-Storage ist ein wichtiger Aspekt einer starken Storage-Security-Strategie.
Eine weitere Option ist Offsite-Storage, eine mögliche Variante davon Cloud Storage. Organisationen sollten nicht davon ausgehen, dass Offsite-Storage ihre Daten völlig sicher macht. Anwender sind für ihre Daten verantwortlich, und Cloud Storage ist online und daher gewissen Risiken ausgesetzt.
Die Zunahme der Remote-Arbeit hat zu neuen Komplikationen hinsichtlich der Storage Security geführt. Dazu gehören die folgenden Risiken:
- schlecht gesicherte Home-Office-Umgebungen
- Einsatz persönlicher Geräte für die Arbeit
- Missbrauch von Diensten und Applikationen
- weniger formelle Arbeitsgewohnheiten
- Anpassungen an die Arbeit von zu Hause
- mehr Chancen für böswillige Insider
Die Sicherung der Endpoints, Verschlüsselung, Zugangskontrolle und angemessenes Training der Anwender helfen, diese neuen Sicherheitsthemen zu bewältigen.
Data Storage Compliance
Die Konformität mit Regulierungen war immer wichtig, doch ihre Bedeutung hat in den vergangenen Jahren mit Gesetzen wie der DSGVO zugenommen. Solche Vorschriften befassen sich besonders mit Daten und Storage. Daher müssen Organisationen sich mit ihnen beschäftigen und sie verstehen, um sich konform verhalten zu können.
Storage-Management hilft Organisationen zu verstehen, wo ihre Daten liegen, was ein wichtiger Teil von Compliance ist. Zu den bewährten Vorgehensweisen gehören eine gründliche Dokumentation, die Automatisierung vieler Vorgänge, Anonymisierung und der Einsatz von Governance-Tools.
Unveränderliche Datenspeicherung (Immutable Backup) dient demselben Zweck. Unveränderlichkeit stellt sicher, dass langfristig aufbewahrte Daten nicht verändert werden können. Anbieter wie AWS, Dell EMC und Wasabi bieten Systeme für die unveränderliche Speicherung an. Organisationen sollten aber trotzdem mehr als eine Kopie ihrer Daten aufbewahren. Denn Unveränderlichkeit schützt nicht vor physischen Bedrohungen wie Naturkatastrophen.
Technologie, Anbieter, Produkte
Wichtige Funktionen, die Storage-Management-Anbieter in ihre Lösungen integrieren, sind die Bereitstellung von Ressourcen, Prozessautomatisierung, Load Balancing, die Überwachung der Systemleistung, Replikation, Kompression, Deduplizierung, Snapshots und Cloning.
Aktuelle Trends bei den Herstellern sind Cloud-Storage-Services und der Einbezug der Container-Management-Plattform Kubernetes. Wichtige Storage-Anbieter unterstützen mehrere unterschiedliche Plattformen. Und obwohl Kubernetes stärker spezialisiert ist, konnte es sich gut im Markt etablieren. Anbieter wie Diamanti, Netapp oder Pure Storage bieten auch Kubernetes-Services.
Irgendeine Form von Cloud-Management ist mittlerweile für Storage-Anbieter nahezu unverzichtbar. Einige wenige Anbieter haben ihre Plattformen für das Storage-Management sogar auf Cloud-Services aufgebaut. Viele Organisationen verwenden aber mehr als eine Cloud. Daher ist die Fähigkeit zum Multi-Cloud-Datenmanagement essentiell. Die Verwaltung von Storage über mehrere Clouds hinweg ist komplex. Doch Anbieter wie Ctera, Dell EMC, NetApp oder Nutanix sind dazu in der Lage.
Die Zukunft des Storage-Managements
Storage-Administratoren müssen sich in einem Feld bewegen, das sich ständig weiterentwickelt. Schon vor der Pandemie befand sich Cloud-Storage im Aufwind und wächst seitdem rasant. Sind Organisationen einmal in der Cloud, bleiben sie meist dort. Deshalb müssen Admins die verschiedenen Formen von Cloud-Storage-Management verstehen – einschließlich Hybrid Cloud, Multi-Cloud, Cloud-nativen Daten und Data Protection in der Cloud.
Hyperkonvergenz, Composable Infrastructure und Computational Storage sind weitere neue Entwicklungen.
Außerdem müssen Storage-Administratoren ein Auge auf neu aufkommende Technologien haben, die das Storage-Management unterstützen – von Automatisierung bis zu künstliche Intelligenz und Machine Learning.