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Updates bei Dell: Nachhaltigkeit und Funktionalität im Fokus

Wie viele Features verträgt der Anwender? Alle, sagt Dell. Wir erklären, wie die Firma mit umfassenden Software-Updates sich und seine Kunden nachhaltig voranbringen will.

Das Unternehmen Dell beziehungsweise das übernommene Unternehmen EMC hatte sich bereits vor 20 Jahren vorgenommen, zur Softwarefirma zu werden und die Hardwareabhängigkeit und damit verbundenen Geschäftsrisiken zu umgehen beziehungsweise zu minimieren. Seit Dell den Speicherhersteller 2015 übernommen hat, wurden diese Bemühungen weiter vorangetrieben.

So überrascht es auch nicht, dass im Mai 2022 der Hersteller vor allem mit Software-Updates auf den Markt kommt und die Hardwareaktualisierungen eher überschaubarer ausfallen. Zur eigenen Hausmesse in Las Vegas präsentierte der IT-Riese nahezu 500 neue Funktionen, die er auf drei seiner Flaggschiffprodukte verteilt: PowerStore (120), PowerMax (200) und PowerFlex (150).

Ein solcher Funktionsumfang legt die Vermutung nahe, dass des zur Herausforderung für Anwender werden könnte und ein wenig zu viel des Guten ist. Auf die Frage, ob diese Vielzahl an Funktionen ihre Berechtigung haben, antwortet Christian Winterfeldt, Senior Director Data Center Sales Germany bei Dell Technologies: „Die Features, die wir eingeführt haben, entsprechen tatsächlich den Anforderungen unserer Kunden. Wir beobachten zudem den Markt und stellen fest, dass die Entwicklung zu umfassender Funktionalität vorangetrieben wird. Das hat zum einen mit dem wachsenden Bedarf an Sicherheitsfunktionen im Speicherumfeld zu tun, zum anderen mit dem steten Drängen der Anwender nach Bedienungseinfachheit und vermehrter Automation.“

Auch im Bereich der Automation verlangen Anwender mehr Möglichkeiten. „Zu wenig Fachkräfte und immer mehr Daten erschweren es den Unternehmen, effizient zu sein“, erklärt Christian Winterfeldt. „Deswegen ist es unsere Aufgabe, das Management so einfach wie möglich zu gestalten und automatisierte Prozesse zu etablieren. Dazu gehört beispielsweise automatisierte synchrone Spiegelungen im PowerMax-System.“

Security wird zum Kernthema

Gerade, wenn es um Cyberangriffe geht, wollen Nutzer alle möglichen Optionen nutzen können, die einen Angriff, eine Verschlüsselung und einen Diebstahl verhindern. So sind Features wie Ransomware-Erkennung, unveränderliche Datensätze, bessere Verschlüsselung und Schlüsselmanagement sowie bestimmte Zertifizierungen, beispielsweise für Behörden, ein Muss auf der Portfolioliste von Herstellern geworden. Um dem eigenen Cloud-Anspruch gerecht zu werden, erweiterte Dell seine Apex-Angebote (as a Service) um eine Cyber-Recovery-Option.

Für höhere Sicherheit vor externen Angriffen können Anwender nun eine virtuelle Vault-Lösung des Herstellers implementieren. In PowerMax-Systemen steht Isolated Vault zur Verfügung. Hier werden, ebenso wie für Cyber Recovery, SRDF (die Replikationssoftware noch aus EMC-Tagen) und SNAP VX (Dells Snapshot-Technologie) kombiniert. Es lassen sich damit zwei Lösungsansätze verfolgen: Der Aufbau eines virtuellen oder eines physischen Vaults.

Beim Virtual Vault for Cyber Protection werden Daten aus der Produktion des primären Rechenzentrums (RZ) mit SRDF zum zweiten Rechenzentrum repliziert. Dies kann ein Data Center oder ein Disaster-Recovery-Standort sein. Innerhalb der PowerMax am sekundären RZ können dann beispielsweise alle 10 Minuten Snapshots automatisiert erstellt werden. In zwei Tagen ergibt das 288 logische Recovery-Zeitpunkte. Jeder 1-Stunden-Snapshot wird unlöschbar und unveränderbar abgelegt und für 7 Tage aufbewahrt. Im Recovery-Fall können die Snapshots Auf Datenintegrität analysiert werden, um wirklich nicht manipulierte Daten für Wiederherstellungsmaßnahmen auszuwählen.

Darüber hinaus gibt es Physical Vault for Data Preservation. Auch hier repliziert die Lösung mittels SRDF die Daten von einem Standort zum anderen. Allerdings betreibt man hier zusätzlich eine dritte, isolierte SRDF-Lokation als Cyber Vault, das weder Secure Remote Service (ESRS), Cloud IQ oder Unisphere nutzt, was letztlich das angestrebte abgekoppelte Air Gap möglich macht. Es werden automatisiert, zyklisch SRDF-Vorgänge etabliert, Snapshots erzeugt und gespeichert.

Darüber hinaus erweitern Unternehmen wie Dell beständig ihr Ökosystem an Partnern, um Funktionalitäten anbieten zu können, die sie sonst selbst entwickeln müssten. So unterstützen die Dell-Speichersysteme zum Beispiel Drittanbieter für den Ransomware-Schutz, unter anderem Varonis, Stealthbits und DefendX. Möchten Anwender nicht das integrierte Schlüsselmanagement nutzen, so stehen ihnen externe Verwaltungslösungen zur Verfügung wie die folgenden:

  • IBM GKLM4.1.1
  • Thales CipherTrust 2.5
  • Dell CloudLink v7.0.1
  • Unbound Key Control (UKC) 2.0.1907
  • Fornetix Vault v2.5

Bei der Verschlüsselung sorgt entweder die Anwendungssoftware selbständig für eine Verschlüsselung, oder es kommt eine Appliance dafür zum Einsatz, die Daten im In-Band-Verfahren verschlüsselt (zum Beispiel von Bloombase). „Hierbei handelt es sich um eine Data-At-Rest-Encryption-Lösung (DARE)“, fügt Winterfeldt hinzu. „Alle anderen nativen Lösungen haben negative Auswirkungen sowohl auf die Performance als auch auf die Dateneffizienz, vor allem, wenn viele Daten geschrieben werden. Daher müssen wir Anwendern hier leistungsstarke Alternativen offerieren.“

Projekt Alpine: Alles in die Cloud

Wie bereits andere Hersteller drängt auch Dell darauf, seine Funktionen in die Cloud zu bringen. Das heißt, die Datei-, Block- und Objektfähigkeiten der Speicherplattformen PowerProtect, PowerStore, PowerScale, PowerFlex und ObjectScale sollen dann über die gleiche Oberfläche, aber eben in den Rechenzentren von Amazon, Microsoft und Google zum Einsatz kommen. Darüber hinaus sollen sich damit auch Multi-Cloud-Infrastrukturen aufbauen und verwalten lassen. Es ist ein On-Premises- und ein Cloud-Modus nutzbar.

Die Konsole, die vom APEX-Team entwickelt wird, ist das Interface zu den drei Hyperscalern, über das der Anwender seine gewünschten Einstellengen auswählen kann, beispielsweise Bereitstellung, Konfiguration oder Region.

Als erste Lösung steht die PowerProtect bereit, weitere sollen schnellstmöglich folgen. Dieses Projekt stellt somit Dells Einstieg in die CloudOPs-Welt dar und startet die Verfolgungsjagd auf Konkurrenten NetApp, der mit AWS FSx for ONTAP und FSx for Lustre hier schon einen. Schritt weiter ist.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Auffällig ist, dass die Hardwareneuheiten nicht so üppig wie vor Jahren ausfielen, darunter unter anderem NVMe-Support (NVMe-oF via TCP) und leistungsstärkere CPUs. Das hat vor allem damit zu tun, dass Hersteller die Nutzung ihrer Systeme nachhaltiger gestalten. Statt aufwendig das gesamte System auswechseln zu müssen, was zudem mit enormen Aufwänden wie Datenmigration, Neuinstallation oder Ausfallzeiten verbunden ist, beschränkt man sich auf Komponenten wie Controller, CPUs, Speichermedien oder Kühlungseinheiten.

Darüber hinaus versucht Dell auch, seine Lieferketten zu optimieren, den CO2-Ausstoß zu minimieren, den Energieverbrauch der eigenen Produkte zu verringern und nachhaltige Energiequellen zu nutzen. Insgesamt setzt sich der Hersteller neun Ziele in punkto Nachhaltigkeit, die Teil der Initiative sind, um die eigenen bis 2030 gesetzten Moonshot-Ziele zu erreichen.

Alles neu macht der Mai

Die wichtigsten Neuerungen in den Plattformen PowerStore, PowerMax und PowerFlex, die im Mai 2022 vorgestellt wurden, haben wir hier kurz zusammengefasst. Alle drei erhielten Leistungsoptimierungen, deren Leistungswerte Angaben des Herstellers sind.

PowerStore

  • Leistungssteigerung von 50 Prozent (gemischte Arbeitslasten)
  • 66 Prozent mehr Kapazität
  • Schnelle Konfiguration hochverfügbarer Replikationen in Metro-Netzwerken (5 Klicks)
  • File Level Retention zum Schutz aufbewahrter Dateien vor Löschen und Änderungen
  • native Dateireplikation
  • Support von Drittlösungen für File-Monitoring und Ransomware-Schutz
  • vertiefte VMware-Integration (vVols-Replikation, Snapshots auf VM-Ebene, schnelle Klone)
  • durchgängige NVMe-Unterstützung

PowerMax

  • Optimierte Cyberresillienz mit ClouIQ
  • Unterstützt bis zu 65 Millionen sichere Snapshots
  • 4:1-Datenreduzierungsrate
  • automatisierte Abläufe für Multi-Array-Smart-Provisioning, Workload-Optimierung, Zustandsüberwachung und Problembehebung
  • schnelle Übertragung von Cloud Snapshots in Public Clouds und ihre unmittelbare Wiederherstellung
  • integrierte Hochverfügbarkeit zur Minimierung von Ausfallzeiten
  • einfache Wiederherstellung von Cloud-basierten Objektspeicherdaten
  • zwei neuen NVMe-basierten PowerMax-Modelle
  • Datenreduktion für Mainframe

PowerFlex

  • Neue File-Services
  • File-Support für Container-Orchestrierungs-Plattformen wie Amazon, Google, Microsoft, Red Hat, SUSE und VMware unter Kubernetes.
  • Konsolidierung herkömmlicher und containerisierter Workloads in Bare-Metal- und virtualisierten Umgebungen
  • NVMe-over-TCP-Konnektivität mit konsistentem und standardbasiertem Storage-Networking
  • vereinheitlichte Rechen-, Speicher- und Lifecycle-Management-Funktionen

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