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Storage-Anbieter im Jahr 2017: Das sind ihre Stärken und Schwächen

Viele traditionelle Storage-Anbieter dürften es 2017 schwer haben, andere boomen durch geschickte Akquisitionen. Es gibt Herausforderungen und Chancen.

In diesem ersten Teil einer zweiteiligen Artikelreihe werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Anbieter von Storage-Lösungen und wie sie mit Risiken und Chancen in diesem Jahr umgehen werden.

Die Speicherwelt verändert sich schneller denn ja. Technologien wie Hyperkonvergenz, Solid-State-Laufwerke oder Software-definierte Infrastrukturen entwickeln sich rasant weiter. Die Cloud sorgt dafür, dass SAN- und NAS-Implementierungen zunehmend aus dem eigenen Rechenzentrum in externe Cloud-Rechenzentren verschoben werden. Kurz: Die Methoden, mit denen Unternehmen Daten bereitstellen, verwalten und schützen, ändern sich mit der technologischen Entwicklung.

Das bedeutet Herausforderungen besonders für etablierte Hersteller. Manche von ihnen bauen gewaltig um. Aber es zeichnen sich auch große Chancen ab, besonders für Marktneulinge. Wie sie sich im kommenden Jahr entwickeln werden, sagt einiges über die kurz- und langfristige Orientierung des Speichermarktes aus. Im Folgenden einige Bemerkungen zu Unternehmen auf dem Speichermarkt, die man 2017 wachsam beobachten sollte.

Dell EMC

Der Gigant Dell EMC, aus der Taufe gehoben durch den Aufkauf von EMC durch Dell Technologies, entstand am 7. September 2016. Das waren rund elf Monate, nachdem EMC das Angebot von Michael Dell akzeptiert hatte. Dell zahlte mehr als 60 Milliarden Dollar dafür, endlich besseren Zugang zu großen Enterprise-Kunden und Speichertechnologien für die höchsten Ansprüche zu haben. Dells Management sieht sich sehr gut für das erste gemeinsame Geschäftsjahr gerüstet, und nun wird sich zeigen, ob diese Einschätzung durch solide Zahlen untermauert werden kann.

EMC allein hatte Produkte für jedes Storage-Segment im Portfolio und war der wichtigste Wettbewerber für alle anderen Storage-Anbieter. Oft genug bediente EMC ein Marktsegment mit mehreren Produkten, was die Kunden gelegentlich durcheinander brachte – das Unternehmen selbst sah eher einen Vorteil darin, manchmal mehr als eine Alternative für denselben Bedarf anzubieten.

Die neue Dell EMC hat nun noch mehr Produkte, denn die Portfolios von Dell im Storage-Bereich, bei Netzwerktechnik und Servern werden mit EMCs vorhandenen Produkten verschmolzen. In der Frage eventueller Abkündigungen wegen Dopplern im Programm gibt man sich zugeknöpft. Dell wird nicht müde zu betonen, Bestandskunden würden keinesfalls auf ihren bisherigen Produkten sitzen gelassen, was Service und Support angeht. Dell EMC ist also wohl ein größerer Spieler im Markt, als es Dell allein war. Aber ist der neue Gigant auch flexibel genug, um im Wettbewerb mitzuhalten? Oder wird er zu einem lahmen Dampfer, der den Wandlungen des Marktes nur mit Mühe folgen kann?

Natürlich wettet Dell-Gründer und –CEO Michael Dell auf das Credo „Größer ist besser“ – sonst hätte er den Deal ja nicht anstoßen müssen. Dell soll zum Rundumanbieter für Kunden werden, die mit so wenigen Infrastrukturanbietern wie möglich konfrontiert sein wollen. Im Oktober, als die Dell EMC World stattfand, beschrieb Dell sein Unternehmen als „so flexibel und innovativ wie ein Start-up, aber mit der Größe eines globalen Spitzenanbieters. Ich erwarte, dass wir DER Lieferant des Vertrauens unentbehrlicher Infrastrukturprodukte für die nächste industrielle Revolution sein werden.“

Wenigstens versprach Dell nicht, Speichertechnik wieder groß zu machen. Stattdessen sicherte er zu, 4,5 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung zu stecken und weiter Firmen aufzukaufen, wenn das attraktiv sei. Gerade letzteres erscheint angesichts des überquellenden Produktportfolios von Dell EMC nicht unbedingt als Erfolgsrezept.

Worauf Sie achten sollten: Was Storage angeht, sollte Dell EMC eher der früheren EMC ähneln als der früheren Dell. Das Unternehmen sollte also in jeder Storage-Kategorie entweder führen oder zu den Spitzenanbietern gehören. EMC hat sein Portfolio in den vergangenen Jahren durchgängig an Markttrends ausgerichtet. Beispielsweise wurden die Technologien Flash, Hyperkonvergenz, Software-definiert und Cloud-Storage konsequent aufgenommen und produktseitig umgesetzt. Mit Pivotal stieg man recht erfolgreich in die Cloud-first-Softwareentwicklung ein. Und dass Testversionen der meisten Software-basierenden Produkte jetzt als Open Source heruntergeladen werden können, statt umständlich mit Vertriebsrepräsentanten zu konferieren, ist ein echter Fortschritt für die Anwender. Allerdings muss Dell EMC nun einen Zahn zulegen, um EMCs sinkenden Umsatztrend wieder umzukehren.

Nutanix

Nutanix ist derzeit der führende Anbieter von Hyperkonvergenz-Lösungen. Dieser Markt wächst laut IDC aktuell pro Jahr um 170 Prozent. Trotzdem verzögerten unvorteilhafte Börsenbedingungen den 2016 geplanten Börsengang von Nutanix. Schon im Dezember 2015 kündigte das Unternehmen ihn an, musste dann aber sage und schreibe neun Monate warten, bis die Bedingungen im September günstig dafür waren.

In der Wartezeit war Nutanix trotzdem aktiv: Die Firma baute ihren Software-Stack aus und schmiedete Pläne, um bei Cloud Amazon und bei Virtualisierung VMware herauszufordern. Das Unternehmen präsentierte mit AHV einen eigenen Hypervisor, speziell für hyperkonvergente Systeme, der als zusätzliche Softwareschicht über anderen Hypervisoren liegen kann. Auch Cisco bekam sein Fett weg, denn Nutanix überging den Netzwerkgiganten und vereinbarte direkt mit Value Added Resellern (VARs), Nutanix-Software auf Cisco-Servern zu verkaufen. Angst vor großen Gegnern scheint die Firma also nicht zu kennen.

Außerdem verstärkte der Hersteller sein europäisches Management, um hier besser in den Markt zu kommen. Der Nutanix-Hypervisor AHV bekam inzwischen die begehrte Zertifizierung für die SAP-Business-Suite unter Netweaver, was die Chancen für den europäischen Markt hebt.

Ob Nutanix seine Dominanz bei hyperkonvergenten Systemen 2017 aufrechterhalten kann, muss sich erst zeigen. Dell EMC will den kleinen Konkurrenten mit dem ehemaligen EMC-Produkt VCI (Virtual Converged Infrastructure) bis spätestens Mitte 2017 überholen. Gleichzeitig betätigt sich aber ein anderer Dell-EMC-Bereich als Wiederverkäufer für die Nutanix-Software.

Und VMwares vSAN nutzen inzwischen mehr Anwender als Nutanix. Zudem bietet VMware, jetzt selbständiges Tochterunternehmen von Dell Technologies, diese Software Hardwareherstellern kostenlos an.

Auch Serverhersteller wie Cisco, Hewlett Packard Enterprise und Lenovo engagieren sich stärker im Hyperkonvergenzmarkt, wobei Lenovo für Nutanix gleichzeitig Wettbewerber und Partner ist. Außerdem gibt es kleinere HCI-Wettbewerber wie Pivot3, Scale Computing und Simplivity, die versuchen, Nutanix Marktanteile abzujagen. Besonders Simplivity sollte man hier im Auge behalten, weil der Hersteller bei seiner Software von Anfang an Wert auf unternehmenstaugliche Funktionen gelegt hat.

Neu bei Nutanix ist das Konzept einer Enterprise-Cloud-Plattform als einer einfachen, einheitlichen Infrastruktur über interne und externe Cloud-Elemente hinweg. Nutanix sieht seine Lösung damit als Alternative zu anderen Hybrid-Cloud-Ansätzen. Neben dem schon erwähnten Hypervisor enthält der Software-Stack dafür nun auch Netz-Management-Funktionen. Allerdings führt diese Erweiterung des Portfolios auch zu neuen Herausforderungen und verschärft die Konkurrenz zu wesentlich größeren Anbietern. Hat Nutanix Erfolg und bleibt beim schnellen Expansionstempo, könnte das Unternehmen aber rasch wachsen und zu einem wichtigen IT-Anbieter werden.

Worauf Sie achten sollten: Nutanix ist jetzt ein öffentliches Unternehmen und muss alle wichtigen Zahlen publik machen. Dabei zeigt sich: Geld hat Nutanix noch nicht verdient. Die Verluste bis zum Börsengang summieren sich auf 442 Millionen Dollar, allein 168,2 Millionen waren es in den vergangenen vier Quartalen. Kann Nutanix weiter genug für Marketing und Forschung ausgeben, um technologisch vor Dell EMC zu liegen, und gleichzeitig die Verluste reduzieren? In letzter Zeit waren die Börsengänge von Enterprise-Storage-Anbietern nicht unbedingt der Renner. Fusion-io, Numble Storage und Violin Memory gerieten sämtlich nach dem Going Public in stürmische Gewässer. Wie Pure Storage versucht Nutanix aber, diesen Trend zu brechen. Darüber, ob das gelingt, gibt auch der Verlauf des Aktienkurses noch keine Auskunft. Er war bisher, wie das Leben vieler junger Unternehmen, ein wildes Auf und Ab.

Pure Storage

Nutanix führt bei hyperkonvergenten Systemen, Pure Storage bei All-Flash-Arrays von Anbietern, die zwischen 2007 und 2012 gegründet wurden. Warum diese Zeitbegrenzung? Damals bestimmte noch Technikverliebtheit statt Enterprise-Tauglichkeit die Flash-Produkte. Pure war mit seinem Flash-Array, das unternehmenswichtigen Funktionen mitbrachte, die große Ausnahme. Die einseitige Fokussierung auf Leistung und Geschwindigkeit ist der Grund dafür, dass diese Gründungsgeneration inzwischen fast vollständig wieder vom Markt verschwunden ist oder aber gekauft wurde. Pure ist inzwischen an der Börse und hat sich als führender Anbieter auf dem stark wachsenden Markt der All-Flash-Arrays gut behauptet. Beim Börsenkurs freilich konnte der Hersteller den Kurs am ersten Handelstag bisher nicht überschreiten, sondern notiert tiefer.

An die Spitze des Marktes zu kommen war schwierig, und genauso schwierig wird es wohl werden, sich dort zu halten. Große Hersteller machen Pure durch Preissenkungen das Leben schwer. Erweiterte Garantien und freie Controller-Upgrades gibt es inzwischen auch woanders. Und während das Management von Pure Storage noch immer gern behauptet, dass etablierte Storage-Hersteller niemals Pures Vorsprung bei der Flash-Architektur aufholen könnten, haben Dell EMC, Netapp und IBM inzwischen durchaus eigene All-Flash-Plattformen von Grund auf neu entwickelt.

Pure Storage sieht NVMe (Nonvonatile Memory Express) als wichtiges Flash-Wettbewerbsfeld im Jahr 2017 und danach und will die Technologie ab diesem Jahr schleunigst implementieren. Außerdem expandiert Pure mit FlashBlade, einem Scale-Out-System für unstrukturierte Daten, in eine neue Produktkategorie.

Worauf Sie achten sollten: Scott Dietzen, der CEO von Pure Storage, will bis Ende 2017 einen positiven Cash-Flow erwirtschaften. Wie Nutanix wandert Pure auf einem schmalen Grat: Das Unternehmen muss weiter in Produktentwicklung und Marketing investieren, gleichzeitig aber die wirtschaftlichen Ergebnisse verbessern. Mit FlashBlade ist Pure Storage kein Ein-Produkt-Unternehmen mehr – allerdings muss sich diese Lösung gegen Dell EMCs neues All-Flash-Scale-Out-NAS-Array Isilon behaupten.

Veritas

Seit mehr als einem Jahr ist Veritas nicht mehr Teil von Symantec und steht wieder auf eigenen Beinen. Seitdem versucht das Unternehmen zu beweisen, dass es mehr ist als ein Backup-Anbieter. Zwar sind NetBackup und Backup Exec weiterhin Leitprodukte, aber nun soll aus dem Portfolio eine umfassende Storage-Management-Plattform und Cloud-tauglich werden. Andere Produkte stammen aus den Bereichen Archivierung, verteiltes Filesystem, File-Klassifizierung, Software-definierte Storage, Copy Data Management, Business Continuity und unstrukturierte Daten.

Es ist eine echte Herausforderung, all diese Produkte, von denen viele zugekauft und nicht selbst entwickelt wurden, zu einer konsistenten Plattform zusammenzubauen. Kleinere Wettbewerber haben ein Bein in einigen der genannten Bereiche. Commvault etwa hat seine diversen Datenschutzprodukte bereits zu einer auf die Cloud zugeschnittenen Plattform verbunden. Veeam entwickelt seine Datenschutzfunktionen schneller als Veritas. Und Activio, Catalogic und andere haben bereits das Copy Data Management, das Veritas mit seiner Appliance Velocity, derzeit in Beta-Version verfügbar, noch fertigstellen muss. 2017 erwarten Kunden von Veritas starke Signale dafür, dass die Produkt-Integrationsaufgabe tatsächlich gelöst wird. Abgesehen davon muss das Unternehmen an seiner Sichtbarkeit arbeiten, die unter Symantec-Ägide stark gelitten hat.

Worauf Sie achten sollten: Wie lang dauert es, bis Veritas seine Vision in die Tat umgesetzt hat? Einige Schlüsselelemente befinden sich noch immer im Versuchsstadium. Beispielsweise die Information Map, die auf die Metadaten des NetBackup-Katalogs zurückgreifen soll, damit Anwender ihre Daten und was sie damit tun können, besser verstehen. Wird die Information Map vollständig realisiert, könnte das Veritas der Erfüllung seiner Versprechen einen Schritt näher bringen. Außerdem muss Veritas Velocity vollständig mit NetBackup integrieren und die Public Clouds stärker zu unterstützen.

NetApp

Als Dell gegen Ende 2015 offenbarte, man wolle EMC kaufen, spekulierten Insider, NetApp werde ebenfalls geschluckt werden. Doch weit gefehlt. NetApp ist inzwischen der größte Anbieter, der ausschließlich Storage im Programm hat, sieht sich aber denselben Problemen gegenüber wie EMC vor der Akquise durch Dell: Der Speichermarkt wächst kaum noch, und Netapp selbst schrumpft:  Im August 2016 musste der Hersteller eingestehen, drei Prozent weniger umgesetzt zu haben als im vorangegangenen Geschäftsjahr, und das war nicht der erste Rückgang.

Doch es gibt auch Fortschritte, so beim Upgrade der Kundeninstallationen des NetApp-Betriebssystems Clustered Data ONTAP – disruptiv ist dieses Upgrade aber immer noch. In Deutschland ist NetApp sehr erfolgreich mit seinem Angebot Backup as a Service unterwegs und profitiert von der engen Zusammenarbeit mit Fujitsu.

Außerdem stieg NetApp mit seinem All Flash FAS 2016, das auf dem Aufkauf des Flash-Array-Spezialisten SolidFire basiert, ernsthaft in den All-Flash-Array-Markt ein und versucht seine Kunden beim Umstieg auf die Cloud zu unterstützen. Auf diesem Bereich schmiedet NetApp im sicherheitsbewussten Deutschland Partnerschaften mit Cloud-Providern, die auch bei mittelständischen Cloud-Skeptikern unter den Anwenderunternehmen einiges an Vertrauen genießen. Immer noch fehlen im NetApp-Portfolio eine Software-definierte Storage-Plattform, die auch externe Hardware anbindet, und eine Hyperkonvergenzlösung.

Netapp verkündete im Dezember, man werde 6 Prozent der Belegschaft entlassen – das weist nicht gerade auf steiles Wachstum bei Umsatz und Ertrag hin.

Worauf Sie achten sollten: Wenn ein großer Anbieter ein Speicherunternehmen kaufen will, ist NetApp als einziger verbliebener großer Storage-Only-Vendor automatisch in der engeren Wahl. Falls niemand kaufen will, muss NetApp versuchen, seine Relevanz mit seinen existierenden Technologien zu bewahren. Ein Jahr nach dem Aufkauf von SolidFire sind Verkaufserfolge beim Vertrieb der All-Flash-Plattform für DevOps-Umgebungen und Cloud-Provider endlich liefern.

Hewlett Packard Enterprise

Ein Jahr nach der Ausgliederung von Hewlett-Packard Enterprise (HPE) aus dem HP-Konzern hat sich das Storage-Portfolio des Unternehmens nicht sehr verändert. Erfolgreich ist nach wie vor das Enterprise-Array für Tier-1-Anwendungen HPE 3Par StoreServ, von dem es auch eine All-Flash-Version gibt. Viel mehr gibt es nicht zu berichten. Insbesondere gibt es keine weiteren Flash-Produkte. Es fehlt auch ein überzeugendes Angebot im Bereich Object Storage und Hyperkonvergenz – im erstgenannten Bereich greift HPE auf Scality Ring zurück, im letztgenannten verlässt sich der Hersteller bisher auf einen mit Hyperkonvergenz-Software aufgepeppten Proliant DL380. Memristor-getriebene Architekturen (Stichwort The Machine), auf die sich die mittelfristige Entwicklung wohl konzentriert, lassen nach wie vor auf sich warten und sind jedenfalls 2017 noch kein Thema.

Wenigstens im Bereich Hyperkonvergenz muss HPE als Server- und Speicheranbieter stärker werden. Einige Versuche in dieser Richtung haben bisher kaum Effekt gehabt. Nun, da VMware dem Rivalen Dell EMC gehört, wird sich HPE vielleicht weniger als bisher auf VMwares Hyperkonvergenzsoftware vSAN verlassen.

Worauf Sie achten sollten: Nach der Split-bedingten Übergangsphase sollte HPE 2017 beginnen, Unternehmen aufzukaufen – besonders in den Bereichen Hyperkonvergenz, All-Flash-Arrays und Object Storage. Wenn weder dies stattfindet noch Eigenentwicklungen auf den genannten Sektoren vorgestellt werden, ist das zumindest verwunderlich.

Hitachi Data Systems

Wie andere Speicheranbieter der „alten Garde“ muss Hitachi Data Systems (HDS) seine Technologien so transformieren, dass sie ins moderne Rechenzentrum passen. Damit hat das Unternehmen auch schon begonnen: Es integriert Flash ins Leitprodukt Virtual Storage Platform (VSP), bringt mit HDS UCP HC eine Hyperkonvergenz-Variante seiner Unified Compute Platform auf den Markt und baut seine Objekt-Storage-Plattform Hitachi Content Platform Cloud-tauglich aus.

Am wichtigsten ist allerdings der Einstieg der Mutterfirma Hitachi in den IoT-Markt mit der Referenzplattform Lumada. Sie verwendet Big-Data-Analytics-Technologien, die HDS 2015 von Pentaho gekauft hat. Geplant ist, die IoT-Technologie in alle Produkte einzubetten. Das klingt durchaus solide – aber kann ein derart technologiegetriebenes Unternehmen sich schnell genug verändern, um in der sich rapide verändernden IT-Welt mitzuhalten?

Worauf Sie achten sollten: Wie schnell integriert Hitachi die Lumada/Pentaho-Technologie in seine Produkte? Und welche Rolle wird HDS in der Hitachi Insight Group spielen, die für die IoT-Technologien verantwortlich ist?

IBM

Flash, Flash, Flash: Das ist Quintessenz der Storage-Array-Strategie von IBM. Mit großer Entschlossenheit hat der Hersteller sämtliche Array-Plattformen auf All-Flash migriert, was allerdings heute nichts Besonderes mehr ist. Wenn IBM wieder mehr statt weniger Storage-Umsatz machen will wie nun schon seit längerer Zeit, muss der Hersteller mehr aus seinen Produkten und Services rund um Spectrum-Software und seine Cloud-Storage auf Basis der 2015 erworbenen Technologien von Cleversafe machen. Auch eine Hyperkonvergenzplattform wäre sinnvoll.

Der Speicherbereich hat eine neue Leitung: Ed Walsh, der seit Juni 2016 für den Bereich verantwortlich ist, hat schon einige Startups erfolgreich gemacht: den Server-Virtualisierer Virtual Iron, die Deduplizierungsfirma Avamar, den Datenkompressionsspezialisten Storwize und Catalogic, das sich mit Copy Data Management beschäftigt. Von 2010 bis 2013 arbeitete Walsh schon einmal für IBM.

Worauf Sie achten sollten: Wann geht es nach inzwischen 20 durchgehenden Quartalen abnehmender Storage-Hardwareumsätze endlich wieder aufwärts mit IBMs Storage-Business? Ob Walsh den Giganten zu neuem Leben erwecken kann, steht in den Sternen. Andernfalls hat man ja bei IBM bereits öfter radikale Einschnitte erlebt, etwa den Verkauf der x86-Serversparte. Und dauernde Erfolglosigkeit wird IBM kaum dulden.

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