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So planen Sie die Migration von VDI zu Azure Virtual Desktop
Wenn Unternehmen ihre vorhandenen Geschäftstechnologien bewerten, ist die Wahl einer Methode zum Hosten und Bereitstellen virtueller Desktops eine wichtige Entscheidung.
Zunehmend verdrängen Cloud-basierte virtuelle Desktops wie Azure Virtual Desktop traditionelle Systeme wie VDI.
Dennoch ist das Ersetzen einer bestehenden VDI-Bereitstellung durch Azure Virtual Desktop (AVD) nicht unbedingt die beste Option. Jeder Ansatz hat seine Vor- sowie Nachteile und der Migrationsprozess zu AVD kann kompliziert und fehleranfällig sein. Unternehmen müssen deshalb sorgfältig abwägen, ob sie zu AVD migrieren sollten oder ob es besser ist, bei ihrer bestehenden VDI-Einrichtung zu bleiben.
AVD und VDI im Vergleich
Wenn ein Unternehmen sich für den Umstieg von VDI auf AVD entschieden hat, ist es wichtig, dass es AVD und VDI gezielt miteinander vergleicht. Viele der Vorteile und Herausforderungen virtueller Desktops sind bei VDI und AVD gleich. Daher ist es wichtig, den Unterschieden besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Bewertung von Azure Virtual Desktop
Einer der größten Vorteile von AVD ist, dass es sowohl flexibel als auch skalierbar ist. Es ermöglicht Unternehmen, die Kapazität bei Bedarf zu erhöhen und die Anzahl der virtuellen Desktops ebenso einfach zu reduzieren. Mit anderen Worten: Unternehmen können virtuelle Desktops hinzufügen oder entfernen, wenn sich die Anzahl der Benutzer ändert.
Der ortsunabhängige Zugriff auf die virtuellen Desktops, die von einer Vielzahl von Endpunkttypen genutzt werden, ist ein weiterer großer Vorteil von AVD. Es ist zwar möglich, VDI-basierte virtuelle Desktops aus der Ferne zugänglich zu machen, aber die IT-Abteilung muss zahlreiche Sicherheitsüberlegungen anstellen. Von Haus aus unterstützen Azure Virtual Desktops Sicherheitsfunktionen wie Multifaktor-Authentifizierung, Verschlüsselung und rollenbasierte Zugriffskontrolle. Das Azure-Rechenzentrum ist selbst so konzipiert, dass die Sicherheit im Vordergrund des Designprozesses steht.
Microsoft bietet AVD bietet als verwalteten Dienst an, ein weiterer wichtiger Vorteil. Das bedeutet, das eine IT-Abteilung ihre virtuellen Desktops über ein zentrales Dashboard verwalten kann. Das heißt aber auch, dass sich die IT-Abteilung nicht um die Verwaltung oder Wartung der Backend-Infrastruktur kümmern muss.
Einige der größten Nachteile bei der Verwaltung von AVD gelten auch für VDI-Umgebungen. Beispielsweise kann die Ersteinrichtung komplex sein. Ebenfalls bekannte Probleme sind Ressourcenmanagement und Lizenzierung. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Benutzererlebnis von der Qualität der Internetverbindung des Anwenders abhängt. Als solche können sie Unternehmen nicht bei der Entscheidung zwischen AVD und VDI helfen.
Abgesehen von den Nachteilen, die beiden Plattformen gemein sind, gibt es noch einige andere Nachteile, die vor der Einführung von AVD zu bedenken sind. Einer davon ist, dass AVD vollständig von der Azure-Cloud abhängig ist. Sollte Microsoft einen längeren Ausfall erleiden, würden alle virtuellen Desktops wahrscheinlich unzugänglich sein, bis das Problem behoben ist. Auch wenn das unwahrscheinlich ist, gab es im Lauf der Jahre einige Ausfälle bei anderen Cloud-Diensten von Microsoft, vor allem bei Microsoft 365. Dabei handelte es sich um geringfügige Ausfälle, aber es ist nicht allzu weit hergeholt, das in Betracht zu ziehen.
Die mit der Nutzung von AVD verbundenen Kosten sind ein weiterer potenzieller Nachteil. Auch wenn die Cloud oft als kostengünstigere Alternative zum Betrieb vor Ort angepriesen wird, werden diese Kosteneinsparungen nicht immer realisiert, wenn Unternehmen die Cloud-Nutzung und alle erforderlichen Lizenzen berücksichtigen. Um zu verhindern, dass die Kosten zu hoch werden, muss ein Unternehmen proaktiv Maßnahmen zur Begrenzung des Ressourcenverbrauchs ergreifen.
Bewertung von VDI
Wie bei AVD gibt es auch bei VDI-Implementierungen einige einzigartige Vor- und Nachteile. Ein potenzieller Vorteil ist, dass der Betrieb einer VDI-Bereitstellung vor Ort weniger kosten kann. Wenn beispielsweise die gesamte VDI-Hardware eines Unternehmens und die entsprechenden Softwarelizenzen bereits bezahlt sind, macht es möglicherweise keinen Sinn, diese bestehenden Investitionen zugunsten einer Cloud-basierten Umgebung aufzugeben, die erhebliche monatliche Kosten verursacht. Selbst wenn ein Unternehmen auf eine Cloud-basierte Umgebung umsteigen möchte, kann es aus finanzieller Sicht sinnvoller sein, die Migration mit dem nächsten Hardware-Aktualisierungszyklus abzustimmen, anstatt sie sofort durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil, der für die Beibehaltung einer bestehenden VDI-Bereitstellung vor Ort spricht, ist, dass sie vermutlich funktioniert und den Anforderungen des Unternehmens entspricht. AVD funktioniert zwar auch, aber es kann ein beträchtliches Maß an Feinabstimmung nach der Migration erfordern, damit es genauso arbeitet wie eine bestehende VDI-Bereitstellung.
Die eigene Desktop-Virtualisierung vor Ort bietet mehr Flexibilität als das, was Kunden von einer Cloud-Plattform erwarten können: ein weiterer Vorteil einer VDI-Umgebung. IT-Teams haben die volle Kontrolle darüber, wie die Backend-Infrastruktur konfiguriert wird und wie sie ein beliebtes Desktop-Betriebssystem mit individuellen Konfigurationen auswählen können. Cloud-Anbieter erlegen im Namen der Sicherheit und der Supportfähigkeit oft Einschränkungen auf.
Komplexität und Supportfähigkeit gehören zu den Hauptnachteilen von On-Premises-Umgebungen. Es kann in einer Cloud-Umgebung einfacher sein, Support zu erhalten und Probleme zu lösen, obwohl das nicht unbedingt in jeder Situation der Fall ist.
So planen Sie die Migration von VDI zu Azure Virtual Desktop
Wenn der Vergleich zwischen AVD und VDI dazu führt, dass sich IT und Management für AVD entscheiden, ist es an der Zeit, die Migration zu planen. Unternehmen, die einen Wechsel zu Azure Virtual Desktop in Erwägung ziehen, sollten alle Aspekte des Migrationsprozesses berücksichtigen.
Microsoft bietet ein Tool namens Azure Migrate, das bei der Migration verschiedener Arbeitslasten und Dienste in die Azure-Cloud helfen kann. Dieses Tool hilft bei Migrationen von virtuellen Desktops. Bei der Durchführung einer VDI-Migration erledigt Azure Migrate jedoch nicht alles allein. Ein großer Teil des Migrationsprozesses umfasst die Bewertung einer VDI-Bereitstellung. Für diesen Teil des Prozesses fordert Azure Migrate die Administratoren auf, ein Bewertungs-Tool eines Drittanbieters auszuwählen, das innerhalb von Azure Migrate verfügbar ist. Microsoft empfiehlt im Allgemeinen die Verwendung von Lakeside SysTrack.
Um Leistungskennzahlen zu erfassen, erfordert der Bewertungsprozess, dass die IT-Abteilung Agenten auf allen virtuellen Desktops einsetzt. Das hilft dem IT-Team, die Größe der virtuellen Desktops in Azure zu bestimmen, was unter dem Gesichtspunkt der Kostenverwaltung wichtig ist.
Auch erstellt der Agent ein Inventar aller Anwendungen, die auf den virtuellen Desktops der Benutzer installiert sind. Denken Sie daran, dass die IT-Abteilung diese Anwendungen normalerweise zusammen mit den virtuellen Desktops selbst migrieren muss.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Migrationsplanung ist, dass die IT-Abteilung vor der Migration der virtuellen Desktops ein virtuelles Azure-Netzwerk zwischen der lokalen Umgebung und Azure einrichten muss. Vermutlich sind die Desktops so konfiguriert, dass sie auf Dienste zugreifen, die sich vor Ort befinden: einschließlich Domänencontroller, DNS-Dienste, Netzwerkdateifreigaben, serverbasierte Anwendungen oder andere Ressourcen. Wenn Sie virtuelle Desktops in die Cloud verschieben, ohne zuvor das erforderliche virtuelle Netzwerk zu erstellen, verlieren die virtuellen Desktops die Möglichkeit, auf diese Ressourcen zuzugreifen.
Die IT-Abteilung muss nicht nur einen Netzwerkpfad zwischen Azure und dem lokalen Netzwerk bereitstellen, sondern auch die bestehende Active-Directory-Umgebung mit Azure AD synchronisieren. Andernfalls funktionieren die virtuellen Azure-Desktops nicht korrekt, obwohl ein Pfad zum lokalen Domänencontroller besteht.
Manche Unternehmen entscheiden sich schließlich dafür, einige ihrer serverbasierten Anwendungen parallel zur Migration virtueller Desktops in die Cloud zu migrieren. Der Grund dafür ist, dass die Verlagerung virtueller Desktops in die Cloud, während die Anwendungen vor Ort verbleiben, die mit der Nutzung dieser Anwendungen verbundenen Latenzzeiten erhöht.
Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist, dass die meisten AVD-Migrationen die Neuerstellung von Desktop-Images erfordern. Dabei müssen IT-Administratoren möglicherweise die Art und Weise ändern, wie Anwendungen bereitgestellt werden und wie die virtuellen Desktops mit verschiedenen Diensten verbunden werden. Möglicherweise müssen sie auch die verwendeten Sicherheitskomponenten und -kontrollen anpassen.
Schließlich müssen die Administratoren auch die Methode ändern, wie Benutzerprofile gespeichert werden. Unternehmen speichern Roaming- oder Pflichtprofile in der Regel auf einem Server, der sich in der Nähe der Desktops befindet. Im Falle einer AVD-Migration muss die IT-Abteilung die PowerShell verwenden, um vorhandene virtuelle Festplatten mit Benutzerprofilen in FSLogix-Profile zu konvertieren.