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So nutzen Admins die kostenlosen Funktionen der IBM Cloud
IBM bietet auf seiner Cloud-Plattform Kubernetes, Docker-Container und KI-Funktionen mit Watson an. Teile des Angebots lassen sich kostenlos nutzen, zum Beispiel für Tests.
Obwohl IBM Cloud im Vergleich zu größeren Public-Cloud-Angeboten einen geringeren Marktanteil hat, gibt es einige gute Gründe, sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Sie bietet einige Vorteile, zum Beispiel wenn es um Blockchain geht. Da IBM zu den größten Unterstützern von Hyperledger gehört, finden neue Lösungen des Blockchain-Ökosystems in der IBM Cloud schnell Umsetzung.
IBM möchte sich außerdem schon seit längerem als Vorreiter im Bereich künstliche Intelligenz (KI) positionieren. Deshalb ist IBM Cloud besonders auf KI- Anwendungen zugeschnitten. Sucht man eine kleine Entwicklungs- oder Testumgebung, lässt sich bei IBM schneller ein Konto erstellen als bei Microsoft Azure oder AWS. Benutzer müssen zum Beispiel keine Kreditkartendaten hinterlegen und die Oberfläche ist übersichtlich und informativ. Die IBM Cloud ist somit für Admins eine gute Möglichkeit für den Aufbau einer Testumgebung.
IBM Cloud Free Tier ermöglicht das kostenlose Nutzen bestimmter Dienste. Reichen die Ressourcen nicht aus, können kostenpflichtig weitere dazugebucht werden. Zu den frei verfügbaren Ressourcen gehören unter anderem fünf GB Datenspeicher monatlich in der Container-Registry der IBM Cloud.
Die IBM Cloud als Alternative zu Azure und AWS
Mit den IBM-Cloud-Ressourcen lassen sich zahlreiche Dienste nutzen. Darunter sind virtuelle Server und Container. Auch VMware-Workloads können Sie auslagern.
Im Bereich der Container stehen Kubernetes und OpenShift zur Verfügung. Viele Dienste sind zwar kostenlos, aber nur eingeschränkt nutzbar. Datenbanken sind bis 200 MB enthalten und Cloud-Speicher bis ein GB.
Damit können Administratoren eine Test- oder Entwicklungsumgebung aufbauen und sich mit den Möglichkeiten der IBM Cloud auseinandersetzen. Um die Ressourcen zu nutzen, müssen Sie im ersten Schritt ein Konto erstellen.
In der Weboberfläche sind unter dem Menüpunkt Katalog die verschiedenen Ressourcen aufgegliedert (Abbildung 1). Hier sehen Sie außerdem, welche Dienste im kostenlosen IBM-Lite-Konto enthalten sind.
Klicken Sie auf eine Ressource, öffnet sich eine neue Seite mit Detailinformationen, in der Sie Objekte erstellen können.
Ressourcen in der IBM Cloud nutzen
Der Katalog lässt sich durchsuchen, zum Beispiel nach Kubernetes. Dabei zeigt das Portal die zugehörigen Ressourcen in Kacheln an, aus denen hervorgeht, ob der Service Teil des kostenlosen Angebots ist (Abbildung 2). Auf der linken Seite können Sie die Ressourcen nach Kategorie filtern.
Im unteren Bereich der Weboberfläche finden Sie die Filteroption Kostenfrei. Aktivieren Sie diese, zeigt die Weboberfläche nur noch die kostenlos zugänglichen Ressourcen an. Dazu gehören im Zusammenhang mit Kubernetes zum Beispiel der Kubernetes Event Explorer, Kubernetes Service, Kubewatch und viele weitere. Auf der Seite Verwalten einer Ressource ist oben rechts der Menüpunkt Aktionen zu finden. Sie können hier Dienste erstellen und diese verwalten.
Containerressourcen erstellen – Kubernetes und Container Registry
Unter Container Registry können Nutzer Container-Images speichern und diese auch On-Premises nutzen. Die Container-Registry kann an verschiedene Containerlösungen angebunden werden, darunter Kubernetes. Nutzer können außerdem Docker-Container von eigenen Container-Hosts hochladen.
Die Container-Registry arbeitet mit dem IBM Cloud Kubernetes Service zusammen, den Sie ebenfalls in der Weboberfläche buchen können. Die Docker Images in der Container-Registry von IBM Cloud können Sie mit anderen Anwendern teilen.
Neben der Weboberfläche können Administratoren ihre Umgebung per CLI (Command Line Interface, Kommandozeile) steuern. Dies eignet sich zum Beispiel gut zur Verwaltung einer Container-Registry für Kubernetes.
Dafür müssen Sie zunächst das passende Plug-in installieren. Das funktioniert ähnlich wie bei den Modulen der PowerShell. Die Befehle aus der IBM Cloud CLI funktionieren genauso in der Weboberfläche der IBM Cloud Shell. Sie starten diese über das entsprechende Icon oben rechts.
IBM Cloud-, Kubernetes- und Docker-CLI nutzen
Die IBM Cloud CLI funktioniert in Windows, macOS und Linux. Der Download der CLI erfolgt über die Github-Seite des Projektes. Nach der Installation der CLI müssen Sie sich mit Ihrem IBM-Konto anmeldet. Dazu verwenden Sie zum Beispiel den Befehl
ibmcloud login -a https://cloud.ibm.com
Anstelle der IBM Cloud CLI können Sie für die verschiedenen Kubernetes-Dienste die CLIs von Docker oder Kubernetes nutzen, um Container-Ressourcen in der IBM Cloud zu verwalten.
Um die Container-Registry mit der CLI zu verwalten, installieren Sie das dazugehörige Plugin mit:
ibmcloud plugin install container-registry -r ‘IBM Cloud’
Um Images in die Container-Registry hochzuladen, verwenden Sie:
ibmcloud cr login
docker pull hello-world
docker tag hello-world us.icr.io/<my_namespace>/<my_repository>:<my_tag>
docker push us.icr.io/<my_namespace>/<my_repository>:<my_tag>
ibmcloud cr image-list
Mit den Befehlen melden Sie Ihren lokalen Docker-Daemon an der IBM Cloud an. Anschließend können Sie aus dem Docker-Hub ein Image herunterladen und markieren. Danach laden Sie es in Ihre eigene Container-Registry bei IBM hoch und können eine Liste der Images anzeigen lassen.
Weitere Ressourcen an die IBM Cloud anbinden
Neben Containern, oder besser parallel zu ihnen, können Sie noch weitere Ressourcen in der IBM Cloud kostenlos verwenden und an diese anbinden. Sie können auf Basis der von Ihnen hochgeladenen Images eigene Container betreiben und die Registry in einem Kubernetes-Container nutzen, den Sie in der IBM-Cloud erstellen.
IBM stellt in der IBM Cloud zudem KI- und Machine-Learning-Dienste kostenlos zur Verfügung, darunter auch Watson. Die Dienste können miteinander verknüpft werden und lassen sich teilweise kostenlos testen.