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Sekundär-Storage: Effizienz und Einfachheit als Vorteile
Sekundäres Storage auf Disk-Basis hat viele Vorteile gegenüber Auslagerung auf Tape, vor allem simples Management und hohe Effizienz zeichnen diesen Speicher aus.
Bis vor kurzem war der Einsatz von sekundärem Storage in einem Backup-Zusammenhang eher so etwas wie ein teurer Luxus, den sich nur die größten Unternehmen leisten konnten. Sekundäres Storage bestand aus zeitweiligem Storage von Backup-Daten, die vorher auf ein anderes Speichermedium geschrieben worden waren, oder aus dem Caching einer Datenkopie. Aber während die Computer-Umgebungen und die Daten, die sie erzeugen und die per Backup gesichert werden müssen, ständig weiter anwachsen, kann man das Gleiche nicht von den notwendigen Backup-Fenstern behaupten. In dem Maße, wie Recovery Time Objectives (RTOs) und Recovery Point Objectives (RPOs) abnehmen, nimmt auch die Toleranz für jeden Systemausfall oder Datenverlust weiter ab.
Es gibt Methoden und Wege, den Backup-Prozess effizienter und sogar nützlicher zu machen, indem man bewusst die Vorteile von sekundärem Storage als „Storage Staging Area“ einsetzt.
Beispiele von sekundärem Storage
Mit den fallenden Preisen von Festplatten und dem rasant wachsenden Bedarf nach mehr Speicherkapazität ist die Technologie von Festplatte zu Festplatte und zu Tape eine sinnvolle Option. In Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen wird ein Unternehmen jedoch auf Tape ganz verzichten wollen, da dies ein langsamer und fehlerträchtiger Prozess sein kann. Stattdessen wird die Alternative von entferntem (remote) diskbasiertem Backup mit seiner höheren Geschwindigkeit und Einfachheit immer attraktiver.
Direktes Streaming auf Tape ist in allen außer den kleinsten Umgebungen äußerst ineffizient und kann bei Wartungs- und Personalaufwand für dieses Speichermedium teuer sein. Die Vorteile von sekundärem Storage erstrecken sich dagegen auch auf alle Arten von Disaster Recovery (DR). Ein paar einfache Beispiele umfassen:
- Das Potential, eine Gruppe von Dateien vom letzten Backup sofort wiederherzustellen, nachdem die Tapes schon in ein entferntes Lager gebracht wurden.
- Die Fähigkeit, Daten zu einer DR-Seite zu replizieren. Eine aktuelle Kopie der Daten beschleunigt eine eventuell anstehende Wiederherstellung.
Gleichzeitig entwickelt sich die Replikation zu Cloud-basierten Produkten zu einer immer populäreren Lösung. Ein Backup zu einem sekundären Speichersystem, bevor die Daten auf Tape geschrieben oder in eine Cloud hochgeladen werden, liefert mehrere konkrete Vorteile. Dazu gehört zum Beispiel bei großen Datenmengen, die für ein Backup anfallen, die Möglichkeit, das Backup schon während des Tages auf sekundärem Storage laufen zu lassen, was natürlich das Backup-Fenster deutlich vergrößert.
Sekundärer Storage führt zu einfacherem Recovery
Eine lokale Kopie auf sekundärem Storage kann in ein paar Minuten wiederhergestellt werden – vorausgesetzt, es sind schnelle Festplatten im Spiel. Es besteht keine Notwendigkeit, ein Tape-Gerät anzuschließen und Tapes hochzuladen, die entsprechende Software für den Datenzugang zu starten und danach die Daten vom Band wiederherzustellen. Stattdessen ist direkte Wiederherstellung der Daten vom sekundären Storage möglich. Die Tape-Verbindung kann dagegen langsam sein, und außerdem können Datenverlust oder -beschädigung auftreten. Bei sekundären Speichersystemen ist Verschlüsselung Bestandteil der Festplatten-Firmware, so dass physikalischer Datenverlust eher unwahrscheinlich ist.
Je nach Kapazität des sekundären Speichersystems lassen sich so Backups der Dateien von mehreren Tagen relativ schnell erstellen, während (Tape-)Kopien sicher an einem entfernten Standort untergebracht werden.
Die Kosten von sekundärem Storage nicht aus dem Auge verlieren
Weitere Vorteile von sekundärem Storage sind:
- Einsatz anderer flexibler Backup-Optionen wie zum Beispiel Snapshots: Alle wesentlichen Anbieter von Backup-Software stellen die Snapshot-Funktionalität zur Verfügung – ein „Crash-consistent“ Backup auf Systemebene. Anders als traditionelle Backups geht diese Technologie aktiv gegen Dateiverlust, nicht-autorisierte Dateizugriffe oder Wechsel der Dateisysteme vor.
- Erhöhte Backup-Effizienz und kürzere Backup-Dauer: Aus der Zeit laufende Backups sind der Fluch jeden IT-Administrators, und entsprechende Gegenmaßnahmen stellen die Systeme während des Arbeitstages vor größere Probleme.
- Erleichterung der Arbeit der IT-Administratoren: Das Hinzufügen von sekundären Speichersystemen verursacht nicht nur Hardware-, sondern auch Wartungs- und Support-Kosten. Gleichzeitig erhöhen sich jedoch die Flexibilität der gesamten IT-Infrastruktur und die Management-Features auf Seiten der Administratoren.
Setup-Tipps für sekundären Storage
Beim Setup der Systeme sollte man vor allem auf folgendes achten:
Wenn möglich, sollte man die Infrastruktur für Sekundärspeicher getrennt von der allgemeinen Infrastruktur einrichten. Ist das nicht der Fall und es treten Probleme mit der Storage-Infrastruktur – der Hardware oder andere Ausfälle – auf, dann könnte die Fähigkeit verloren gehen, eine schnelle Wiederherstellung von Daten durchzufūhren. Ein Restore würde viel länger dauern, Tapes und erhöhten Aufwand erfordern.
Die Netzwerke für Backup und sekundärem Storage sollten ebenso voneinander getrennt sein. Nur wenn produktive und Backup-Infrastruktur keine Gemeinsamkeiten aufweisen, können beide ihre Aufgaben erfüllen. Wird die Trennung durchlöchert, könnte die Sicherheit der Backup-Infrastruktur ebenfalls durch Viren oder Malware infiziert werden. Isolierte Netzwerke, Firewalls und strikte Zugangskontrollen müssen auf jeden Fall gewährleistet sein.
Die IT-Teams sollten genau festlegen, welche Größe für sekundären Storage erforderlich ist, welche Anforderungen an Features und Performance erfüllt werden müssen und wie die Kostenstruktur aussehen muss.
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