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SAP präsentiert neue Apple iOS und Google Android SDKs
Auf dem Mobile World Congress präsentierte SAP neue Versionen seiner iOS und Android Software Development Kits. Diese bieten verschiedene neue Funktionen.
SAP integriert mit den neuen Versionen seines SAP iOS SDK und Android SDK erweiterte Funktionen in seine Mobile-Entwicklungs-Toolkits. Damit möchten die Walldorfer ihr Portfolio an Enterprise Apps erweitern.
„Es ist praktisch eine Tatsache, dass man mobile-nativ liefern muss, also investieren wir große Anstrengungen in unsere SDKs [Software Development Kits] für iOS und Android“, sagt Dan Lahl, Vice President der SAP Cloud Platform.
Das SAP iOS SDK umfasst eine Machine-Learning-unterstützte Texterkennung und verbesserte Funktionen zur Erstellung von Karten in Anwendungen mit Standortdiensten. Das Android SDK beinhaltet API-Integrationen, UI-Kontrollen und Offline-Zugriffsunterstützung. Beide SDKs basieren auf der SAP Cloud Platform.
Besser spät als nie
Die Updates sind wichtig, damit SAP in der mobile-zentrierten Welt glaubwürdig bleibt, sagt Holger Mueller, Vice President und Principal Analyst bei Constellation Research. Besonders wichtig sei ein Android SDK, da SAP in diesem Bereich in Rückstand geraten sei.
„Smartphones regieren die Welt, und Anbieter von Unternehmenssoftware müssen es Firmen leicht machen, neue Generationen von mobilen Anwendungen zu entwickeln“, sagt Mueller. „Es ist wichtig, dass sowohl iOS als auch Android unterstützt werden, da es sich bei beiden um relevante Plattformen handelt. Die Anbieter vergessen oft Android, und das war auch bei SAP der Fall.“
Jon Reed, Mitbegründer und Chefanalyst bei Diginomica, findet es besonders verwunderlich, dass SAP trotz der engen Partnerschaft von SAP mit Google erst spät ein Android SDK veröffentlichte. Der Rollout von Android und iOS SDKs durch SAP bestätigt, dass es nicht ausreicht, SAPUI5, die HTML5-basierte Benutzeroberfläche des Herstellers für mobile Anwendungen, zu entwickeln.
Holger MuellerConstellation Research
„Einige Apps – insbesondere kundenorientierte Anwendungen mit umfangreicher Funktionalität – benötigen ein gerätespezifisches SDK“, sagt Reed. „Ich hoffe nun, dass SAP den Überblick über SAPUI5 nicht verliert, da ich denke, dass bei immer mehr Routineanwendungen und -diensten die plattformübergreifende Entwicklung effizienter wird.“
Neue Funktionen in Android und iOS SDKs
Das SAP Cloud Platform SDK für Android Version 2.0 und das SAP Cloud Platform SDK für iOS Version 3.0 enthalten verschiedene Neuerungen.
Das Android SDK ermöglicht es Entwicklern zum Beispiel, sich mit SAP API Business Hub und SAP API Management zu verbinden, wodurch Entwickler APIs in mobilen Anwendungen suchen, ausprobieren, implementieren und verwalten können. Darüber hinaus bietet es Entwicklern die Möglichkeit, Anwendungen mit dem SAP Translation Hub zu übersetzen. Außerdem unterstützt es die Programmiersprache Kotlin, enthält verbesserte UI-Kontrollen für SAP Fiori für Android und bietet Offline-Zugriff, wenn ein Mobilgerät nicht mit einem Netzwerk verbunden ist.
„Man sollte nicht annehmen, dass man immer online ist. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass man offline mit der Anwendung interagieren kann. Allerdings sollte auch eine sichere Datenunterstützung bestehen, sobald man zurückkehrt und synchronisiert“, sagt Lahl.
Das SAP iOS SDK beinhaltet mehrere Funktionen, die laut Lahl aufgrund von Benutzer-Feedback integriert wurden. Dazu gehören die Möglichkeit, Machine-Learning-unterstützte Texterkennung direkt in Apps zu implementieren, und erweiterte MapKit-Steuerelemente, die das Rendern von Routen und Standorten aus mobilen Zellen unterstützen.
Entwickler, die ortsbezogene Dienste und Anwendungen entwickeln, werden in Zukunft mehr integrierte Funktionen sowie neue Diagrammsteuerungen, Blasendiagramme, Flächendiagramme und Streudiagramme sehen, die direkt auf Mobilgeräten eingesetzt werden können, sagt Lahl. Außerdem wird SAPFioriFlows unterstützt, ein Entwicklungs-Framework, das die Prozesse für das Onboarding mehrerer Benutzer in eine Anwendung vereinfacht.
„Entwickler können alle Sicherheitsmaßnahmen, darunter Authentifizierung und Benutzerverwaltung, durch SAPFioriFlows einfach integrieren, was die Entwicklung, Bereitstellung und das Onboarding verschiedener Benutzer in die Anwendung vereinfacht“, erklärt Lahl.