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SAP Sustainability Control Tower erleichtert ESG-Reporting
SAP Sustainability Control Tower ermöglicht es Unternehmen, ESG-Daten zu erfassen und zu verwalten. Eine überarbeitete Version soll nun anwenderfreundlicher sein.
SAP hat seinen Sustainability Control Tower überarbeitet, um ihn umfassender und für Unternehmen einfacher einsetzbar zu machen. Der im Dezember 2021 vorgestellte SAP Sustainability Control Tower ist eine Cloud-Anwendung, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten (Environmental, Social und Governance, ESG) aus ERP- und HR-Systemen sammelt und sie so aufbereitet, dass sie für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften besser überprüfbar sind.
Die Anwendung wurde aktualisiert und enthält nun mehr vorkonfigurierte Inhalte, die neue ESG-Vorschriften in den USA und Europa berücksichtigen, sowie die Möglichkeit, die Anwendung durch die Integration mit SAP S/4HANA und anderen SAP- und Nicht-SAP-Systemen über APIs schneller bereitzustellen.
„Der aktualisierte SAP Sustainability Control Tower stellt eine deutliche Verbesserung dar, die den sich schnell verändernden Markt für ESG-Tools unterstreicht“, sagt Amy Cravens, Research Manager für den Bereich Governance, Risk and Compliance Technology bei IDC.
Die Aktualisierungen des Sustainability Control Tower ermöglichen es Unternehmen, tatsächliche ESG-Daten anstelle von Schätzungen abzuleiten, und die Plattform soll die Gesamtbetriebskosten senken und die Markteinführung beschleunigen, wodurch sie für eine breitere Basis potenzieller Kunden wettbewerbsfähiger wird.
ESG-Strategie wird wichtiger
Es gibt bereits einige Anzeichen dafür, dass Unternehmen mehr Ressourcen für ESG-bezogene Themen aufwenden. Eine im Juni 2022 von Deloitte durchgeführte Umfrage unter 335 Steuerverantwortlichen aus der ganzen Welt ergab beispielsweise, dass praktisch alle Befragten (99 Prozent) Strategien zur Bewältigung von ESG-bezogenen Veränderungen entweder umsetzen oder deren Umsetzung vorbereiten.
Die Umfrage ergab außerdem, dass fast drei Viertel der Befragten bereits ESG-bezogene Richtlinien für Finanzkennzahlen (73 Prozent) und das Wohlbefinden der Mitarbeiter (72 Prozent) eingeführt haben. Die überwiegende Mehrheit der Befragten gab an, dass es in ihrem Unternehmen einen aktiven Nachhaltigkeitsbeauftragten gibt (89 Prozent), und von diesen gaben alle Befragten an, sehr eng (72 Prozent) oder einigermaßen eng (28 Prozent) mit dieser Führungskraft zusammenzuarbeiten.
Eine Umfrage der Enterprise Strategy Group unter 400 IT-Fachleuten, die an Kaufentscheidungen beteiligt sind, ergab, dass ESG-Compliance-Programme für IT-Einkäufer wichtig sind.
In der Umfrage gaben insgesamt 81 Prozent der Befragten an, entweder über ein ausgereiftes ESG-Programm zu verfügen (30 Prozent), ESG-Initiativen teilweise umgesetzt zu haben (41 Prozent) oder die Umsetzung von ESG-Initiativen innerhalb des nächsten Jahres zu planen (10 Prozent). Darüber hinaus haben die ESG-Programme der IT-Lieferanten einen direkten Einfluss auf den Einkauf von IT-Produkten und -Dienstleistungen. Der Bericht zeigt, dass das ESG-Programm eines IT-Lieferanten einen erheblichen (45 Prozent) oder mäßigen (48 Prozent) Einfluss auf die Kaufentscheidung haben wird.
Nicht nur für Großunternehmen
„Der SAP Sustainability Control Tower wurde überarbeitet, um Unternehmen jeder Größe anzusprechen, und wurde so konzipiert, dass er schneller implementiert werden kann und sich schneller rentiert“, sagt Christian Polivka, Director of Sustainability Solution Management bei SAP.
„Der Control Tower ist nicht nur für große Unternehmen gedacht, die jetzt unter Druck stehen, ihre ESG-Daten offenzulegen. Das gilt auch für mittelgroße und sogar kleine Unternehmen“, erläutert Polivka. „Die Unternehmen müssen flexibler und schneller sein, um sich an die laufenden Veränderungen anzupassen.“
Um die Anpassungsfähigkeit zu fördern, enthält Sustainability Control Tower vorkonfigurierte Inhalte, die bei ESG-bezogenen Vorschriften unterstützen, einschließlich ESG-Berichtsstandards wie die der Global Reporting Initiative (GRI), des Weltwirtschaftsforums, der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures und der EU-Taxonomie, einem Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Aktivitäten.
„Für die Kunden ist es mühsam, mit all diesen laufenden Änderungen und neuen Vorschriften Schritt zu halten, und die Motivation des Sustainability Control Tower ist es, die Daten an einem Ort zu verwalten“, erklärt Polivka. „Der Begriff, den wir verwenden, ist Sustainability Data Fabric, ähnlich wie bei der IT Data Fabric, bei der es darum geht, alles mit einer Datenquelle zu verbinden.“
Sustainability Control Tower wurde entwickelt, um die Erfassung von ESG-bezogenen Daten aus Systemen zu automatisieren, wie zum Beispiel Kohlenstoffemissionen in der Lieferkette oder soziale Ziele. Die Automatisierung soll die Datenqualität verbessern, indem sie die manuelle Datenerfassung überflüssig macht, was bedeutet, dass sich Unternehmen bei der ESG-Berichterstattung nicht auf geschätzte Werte verlassen müssen.
„Viele Unternehmen, selbst große, verwalten die ESG-Datenerfassung immer noch per E-Mail oder manuell mit Tabellenkalkulationen“, sagt Polivka. „Aufgrund der zunehmenden Zahl von ESG-Reporting-Vorschriften ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, genaue und aktuelle Berichte zu erstellen.“
Die Preise für Sustainability Control Tower wurden noch nicht festgelegt. Die Lizenzierung ist verbrauchsabhängig und wird durch KPIs und Datenvolumen definiert.
Herausforderungen der ESG-Berichterstattung meistern
Die Hauptvorteile von SAP Sustainability Control Tower für SAP-Kunden sind laut Cravens die Automatisierung mit S/4HANA und der automatisierte Zugriff auf Daten, die genauere ESG-Messungen ermöglichen, verglichen mit Tools, die auf Schätzungen beruhen.
„Die Identifizierung und Verwaltung von ESG-Daten ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen“, sagt die IDC-Analystin. „Sustainability Control Tower ermöglicht es Unternehmen, Daten auf der Plattform zu erfassen und zu verwalten und die Leistung in einem zentralen Dashboard anzuzeigen, um einen besseren Überblick über die Leistung zu erhalten.“
Die Integration von Sustainability Control Tower mit Nicht-SAP-Systemen kann jedoch eine Herausforderung darstellen, da die Daten laut Cravens möglicherweise manuell eingegeben werden müssen.
Nichtsdestotrotz kann der aktualisierte Sustainability Control Tower sowohl den traditionellen SAP-Kundenstamm von Großunternehmen als auch mittelständische Organisationen anspreche. Diese Organisationen sehen zunehmend die Notwendigkeit, die ESG-Daten in ihren Lieferketten zu melden.
„Kleinere Unternehmen werden von größeren Unternehmen, die Kunden, Partner oder Lieferanten sind, aufgefordert, die ESG-Leistung zu verfolgen und zu melden und müssen über Scope-3-Emissionen sowie Arbeitsbedingungen in der Lieferkette berichten“, erläutert Cravens. „Es gibt auch ein zunehmendes Bewusstsein für den Wandel in kleineren Organisationen, wie wir es bei großen Unternehmen beobachten.“
