REDPIXEL - stock.adobe.com

Neu bei Linux? Diese Begriffe sollten Sie kennen

Zu Linux gehören leidenschaftliche Open-Source-Communities, die sich online eifrig austauschen. Lernen Sie die wichtigsten Begriffe, um sich schneller zurechtzufinden.

Das Linux-Betriebssystem ist ein von der Gemeinschaft entwickeltes Open-Source-Betriebssystem für Computer und Server. Mittlerweile ist es bei Servern eines der am meisten verwendeten und unterstützten Betriebssysteme. Es verwaltet Hardwareressourcen und Anwendungen und bietet eine Benutzeroberfläche für Administratoren und Entwickler.

Für Administratoren, die Linux zum ersten Mal verwenden und neu in der Community sind, kann die Terminologie abschreckend wirken. Die Kenntnis der wichtigsten Linux-Begriffe hilft ihnen dabei, das Betriebssystem besser zu verstehen.

Distro

Eine Linux-Distribution – oder Distro – ist eine bestimmte Version des Linux-Betriebssystems, die mit zusätzlichen Komponenten wie Installationsprogrammen, Verwaltungstools oder anderer Software verpackt ist. Diese zusätzlichen Produkte sorgen dafür, dass die Distribution einfacher bereitzustellen und verwalten ist, als die Open-Source-Basisversion von Linux. Jede Linux-Distribution richtet sich an bestimmte Benutzer oder Systeme, und die meisten sind sofort einsatzbereit.

Zu den beliebtesten Linux-Distributionen gehören Red Hat Enterprise Linux (RHEL), OpenSUSE, Ubuntu und Oracle Linux. Bei kommerziellen Distributionen monetarisiert der Anbieter bestimmte Zusatzleistungen, wie den Support. Am Linux selbst und den zusätzlichen Open-Source-Komponenten kann er jedoch nichts verdienen.

Swappiness

Linux tauscht Seiten bei Inaktivität aus, anstatt zu warten, bis der gesamte verfügbare Speicher belegt ist. Die Swappiness von Linux beschreibt die Geschwindigkeit, mit der ein Linux-Kernel Seiten in den und aus dem aktiven Speicher verschieben kann. Benutzer können die Auslagerungsrate genau einstellen, indem sie den Swappiness-Parameter anpassen, der auf einer Skala zwischen 0 und 100 liegt. Bei Linux-Servern ist der Standardwert automatisch 60.

Stream

Ein Linux-Stream bezieht sich auf Daten, die von einem Prozess zu einem anderen in einer Linux-Shell übertragen werden. Erstellen Sie einen Linux-Stream, indem Sie Zeichen über eine Tastatur eingeben. Bearbeiten Sie den Stream, indem Sie den Stream-Text mit Linux-Befehlen wie sed bearbeiten. Zeichen in Streams sind entweder Standardeingaben oder Standardausgaben von einem Prozess oder einer Datei. Über die Befehlszeilenschnittstelle steuern Pipe- und Redirect-Befehle die Eingabe- und Ausgabeströme.

Xen

Xen ist der Open-Source-Hypervisor, den der Linux-Kernel standardmäßig verwendet. Er ist im Lieferumfang aller Linux-Distributionen enthalten und besteht aus mehreren verschiedenen Teilen. Domäne 0 bezieht sich auf das Host-Betriebssystem, das auf die Treiber zugreift und die Koordination übernimmt. Domäne U bezieht sich auf andere Virtuelle Maschinen (VMs), die auf Xen laufen.

Es bietet zwei Arten der Virtualisierung: Paravirtualisierung und vollständige Virtualisierung. Bei der Paravirtualisierung wird eine modifizierte Version des Betriebssystems ausgeführt, die eine effizientere Kommunikation zwischen Betriebssystem und Hardware ermöglicht, aber ein modifiziertes Gastbetriebssystem erfordert, das viele Anbieter nicht bereitstellen. Die vollständige Virtualisierung verwendet unveränderte Gastbetriebssysteme und erfordert die Unterstützung von Virtualisierungserweiterungen durch die CPU.

KVM

KVM ist ein weiterer Open-Source-Hypervisor für Linux-Distributionen. Im Gegensatz zu Xen fungiert bei KVM der Linux-Kernel als Typ-2-Hypervisor, der VM-Umgebungen erstellt und Prozessorspeicher, Festplatten- und Netzwerkressourcen über das Host-Betriebssystem koordiniert. Er funktioniert mit einer Vielzahl von Gastbetriebssystemen und kann neben dem Linux-Kernel installiert werden.

Rsync

Rsync ist ein Software-Dienstprogramm für Linux-Benutzer, das Dateien und Verzeichnisse von einem Host zu einem anderen kopiert. Es überträgt Dateien inkrementell und bietet Offsite-Backups, indem es Daten außerhalb einer Firewall synchronisiert. Verwenden Sie es, um Verzeichnisbäume und Dateisysteme zu aktualisieren oder um Links, Dateibesitz, Berechtigungen, Geräte und Zeiten zu erhalten. Es ist auf den meisten Linux-Distributionen standardmäßig verfügbar.

SUSE Manager

SUSE Manager ist ein Tool zur Infrastrukturverwaltung für Linux-Systeme. Es wird von SUSE gepflegt und vertrieben, eignet sich aber auch für andere Distributionen. Es übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, darunter die Automatisierung von Linux-Server-Provisioning, Konfiguration und Patching, die Verwaltung des Inventars und die Nachverfolgung von Hardware- und Software-Ressourcen, die Überwachung von Servern und das Erstellen von Berichten sowie die Überwachung von Compliance und Sicherheit.

SUSE Manager kann Workloads sowohl on Premises als auch in der Cloud verwalten. Außerdem lassen sich Linux-Distributionen über verschiedene Hardwareplattformen und Virtualisierungsumgebungen hinweg überwachen. Eine Vielzahl anderer Hardware- und Software-Verwaltungs-Tools ist mit SUSE Manager kompatibel, um eine noch umfassendere Verwaltung der gesamten Linux-Umgebung zu ermöglichen.

Cygwin

Cygwin ist eine Sammlung von Tools, mit denen Linux-Anwendungen auf einem Windows-Betriebssystem ausgeführt werden können und das eine Linux-ähnliche Umgebung unter Windows schafft. Das hilft bei der Migration von Anwendungen von Linux-basierten Systemen auf Windows-basierte Systeme, ohne dass die Entwickler größere Änderungen am Quellcode dieser Anwendungen vornehmen müssen. Cygwin basiert auf der Dynamic Link Library, die als Emulationsschicht fungiert; hinzu kommt aber bei Cygwin noch eine Reihe kostenloser Tools. Benutzer können über die Windows-Befehlszeile oder die Unix-Shell auf die Cygwin-Umgebung zugreifen und Unix-Befehle auf die gleiche Weise wie auf einem Unix- oder Linux-Betriebssystem eingeben.

Erfahren Sie mehr über Server- und Desktop-Virtualisierung