Netzwerk-Abo-Pakete für Unternehmen werden immer beliebter
Softwarebasierte Netzwerke im Abo-Modell werden zunehmend interessanter für Unternehmen. Die Nutzung der Netzwerkfunktionen erfolgt gegen eine monatliche Gebühr.
Die Netzbetreiber konnten sich mit dem Aufstieg softwarebasierter Netzwerke neue Geschäftsmodelle erschließen. Unternehmen bietet sich daher jetzt die Auswahl aus mehreren Netzwerkoptionen, darunter Netzwerk-Appliances, Softwarelizenzen und Netzwerk-Abonnements. Bei letzterem zahlen die Firmen eine monatliche Gebühr für die Nutzung von Netzwerkfunktionen.
Softwarebasierte Netzwerke kombinieren Elemente von Software-defined Networking mit Netzwerk-Virtualisierung und der Virtualisierung von Netzwerkfunktionen (Network Functions Virtualization, NFV). Sie sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- Automatisierte Bereitstellung, Konfiguration und Verwaltung;
- leicht anpassbares und programmierbares Netzwerk mit offenen APIs;
- offene, auf Standards basierende Umgebung mit Offenheit für verschiedene Hersteller; und
- Unabhängigkeit von Hardwareplattformen durch Softwareabstraktion.
Softwarebasierte Netzwerke unterstützen viele Anwendungsfälle im Rechenzentrum, auf dem Campus von Unternehmen, im WAN (Wide Area Network), an einzelnen Firmen-Standorten sowie im Zentrum und an den Rändern von Telekommunikations-Netzwerken.
Vorteile von Netzwerk-Abonnements
Durch das Wachstum von Software as a Service (SaaS) sowie Cloud-basiertem Computing und Storage etwa durch Amazon Web Services hat sich die IT-Landschaft von einem Capex-Modell (Capital expenditure) zu einem Opex-Modell (Operational expenditures) entwickelt. Das heißt: Unternehmen investieren nicht mehr einmalig in den Kauf von Hardware und Software (Capex), sondern bezahlen monatliche Gebühren für Funktionalität und Dienstleistungen (Opex).
Networking ermöglicht die Nutzung von SaaS und Cloud; es unterscheidet sich hier aber vom Bezug von Rechenleistung und Storage, da es physische Elemente benötigt, um den Netzwerkverkehr innerhalb des Unternehmens sowie zwischen dem Unternehmen und der Cloud zu transportieren. Die zunehmende softwarebasierte Vernetzung ermöglicht neue Geschäftsmodelle für innovative Netzbetreiber. In den nächsten Jahren erwartet Doyle Research, dass sich der Markt für Netzwerke zu einem Verbrauchsmodell entwickelt, bei dem Firmen für genau die Netzwerkdienste bezahlen, die sie nutzen (Pay per Use).
IT-Organisationen werden künftig für ihr Netzwerk verstärkt Servicepakete statt Produkte kaufen – oft auf Basis der jeweiligen Nutzung (Pay per Use). Netzwerk-Abos bieten folgende Vorteile:
- Einfachere Beschaffung und Bereitstellung;
- gebündelte Support-Kosten;
- automatische Software-Upgrades auf die neuesten Funktionen; und
- Elastizität, Skalierbarkeit und Portabilität über Plattformen hinweg.
Beispiele für Netzwerksoftware im Abonnement
Viele Netzwerkanbieter haben verschiedene Versionen von Netzwerksoftware im Abonnement eingeführt. Doyle Research erwartet, dass in den nächsten Jahren weitere Netzwerkanbieter nachziehen werden. Folgend finden Sie einige Beispiele für Netzwerk-Abonnements:
Cisco One
Im Jahr 2017 führte Cisco Cisco One mit der Option auf drei-, fünf- oder siebenjährige Abonnements ein, die auch Software-Updates und Support beinhalten. Kunden können die Lizenzen für Cisco One auf verschiedene Hardwareplattformen von Cisco übertragen, wenn sie ihr System aktualisieren und upgraden. Der Hersteller bietet spezielle Versionen von Cisco One für WAN, Rechenzentrum, Switching, WLAN und den Zugang zum Netzwerk.
Cisco Meraki
Die Meraki-Division von Cisco verkauft ihre Netzwerkangebote einschließlich der Wireless-LAN-Produkte seit einigen Jahren im Abonnement.
Cradlepoint
Cradlepoint hat kürzlich seine NetCloud Solution Packages vorgestellt, die Hardware, Software und Services bündeln und für eine monatliche Gebühr zu haben sind. Cradlepoint bietet NetCloud-Pakete für Filialen, Mobile und das Internet der Dinge an. Kunden erhalten kontinuierliche Software-Updates und 24/7-Support zu Vertragslaufzeiten von einem, drei oder fünf Jahren.
SD-WAN-Anbieter führen den Markt für Netzwerk-Abos an
Anbieter von SD-WAN-Lösungen (Software-defined WAN) führen den Markt für Netzwerk-Abos an. Hier einige Beispiele:
- Aryaka bietet sein globales SD-WAN als Service an. Der Preis richtet sich nach der Anzahl der Standorte und dem Bandbreitenbedarf des Kunden.
- Bigleaf bietet SD-WAN als Service an, mit monatlichen Abonnement-Optionen auf Basis der benötigten Bandbreite.
- Kunden von Citrix können eine NetScaler-SD-WAN-Appliance mit null Bandbreitenkapazität kaufen und die Software dann regelmäßig für bestimmte Kapazitätsstufen lizenzieren.
- Riverbed bietet SD-WAN-Software mit einem monatlichen Abonnement auf Basis der Bandbreitenkapazität.
- Talari verkauft SD-WAN im Abonnement über seine Partner für eine Laufzeit von drei Jahren. Maßgebend für die Kosten ist die Bandbreitenkapazität.
Optionen genau prüfen
Die Beliebtheit von SaaS- und Cloud-IT-Modellen verändert die Art und Weise, wie Firmen Hardware, Software und Services nutzen. Viele Unternehmen zeigen sich mit dem Outsourcing der IT-Komplexität und dem Kauf von Software durch monatliche Abonnements zunehmend zufrieden.
In der Zwischenzeit treiben Softwareinnovationen die Netzwerkbranche weiter voran. Die Migration auf softwarebasierte Netzwerke bietet Anbietern die Möglichkeit, innovative Preis- und Servicepakete anzubieten, einschließlich abonnementbasierter Netzwerkdienste. Insbesondere SD-WAN-Anbieter führen diese Welle von Netzwerk-Abonnements an.
IT-Verantwortliche müssen die spezifischen Bedingungen und Preisoptionen der Software jedes Anbieters sorgfältig prüfen. Netzwerktechnologie kann als Capex-Option erworben werden, wenn Firmen die Appliance oder Software kaufen; als Mix aus Capex und Opex, wenn Firmen die Appliance kaufen und die Software lizenzieren; oder als reines Opex mit einem Abonnement.
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