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Multi-Access Edge Computing: Evolution und Herausforderungen

Obwohl Multi-Access Edge Computing (MEC) Unterstützung für IoT-Anwendungen und 5G-RAN verspricht, ist die breite Einführung wegen Standardisierungsfragen nicht so bald zu erwarten.

Multi-Access Edge Computing (MEC) basiert auf dem Prinzip, dass die Verarbeitungskapazität am Netzwerk-Edge deutliche Anwendungsvorteile in Form von Reaktionsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit bietet. Ungeachtet der wachsenden Zahl von Anbieteroptionen befindet sich Multi-Access Edge Computing in einem recht frühen Stadium. Viele potenzielle Käufer sind noch in der Evaluierungs- oder Pilotphase der Bereitstellung.

Unter Multi-Access Edge Computing versteht man eine Netzwerkarchitektur, die Computing- und Storage-Kapazität statt in einem zentralen Data Center oder an einem Cloud-Standort an der Netzwerkgrenze (Netzwerk-Edge) unterstützt. MEC ermöglich eine schnelle und flexible Bereitstellung von neuen Anwendungen. Verglichen mit zentralisierten Data-Center-Ressourcen bietet es zudem eine signifikant geringere Latenz – und bessere Performance – für lokale Anwendungen und Daten.

Das Akronym MEC stand ursprünglich für Mobile Edge Computing. Im Bestreben, sich nicht mehr ausschließlich auf mobile Anwendungen und Geräte zu beziehen, sondern die ganze Palette an einem Netzwerk-Edge abzubilden, änderte das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) 2017 den Namen seiner Gruppe für MEC-Industriespezifikationen in Multi-Access Edge Computing.

Anwendungen für Multi-Access Edge Computing

Prototypische MEC-Anwendungen benötigen ultraschnelle Antwortzeiten und eine hohe Verfügbarkeit. Sie erzielen Sicherheitsvorteile durch lokalisierte Datenströme. MEC bietet die Intelligenz, um Maßnahmen in Echtzeit zu ergreifen, und die Möglichkeit, komplexe Datenanalysen durchzuführen. Zu den Anwendungen, die sich für das Potenzial von MEC eignen, zählen virtuelle Realität, selbstfahrende Autos und geschäftskritische IoT-Anwendungen, die alle eine Reaktion in Echtzeit voraussetzen.

Jede Anwendung, die eine große Menge an Daten erzeugt, kann von MEC profitieren, denn Edge Computing kann sofortige Entscheidungen treffen und nur aggregierte Daten zur zentralen Cloud-Infrastruktur übertragen, was die Anforderungen an die Netzwerkbandbreite erheblich verringert.

Abbildung 1: Edge Computing unterstützt Anwendungen und Geräte, die eine Reaktion in Echtzeit erfordern.
Abbildung 1: Edge Computing unterstützt Anwendungen und Geräte, die eine Reaktion in Echtzeit erfordern.

Der aufkommende Standard für die nächste Generation von Mobilfunknetzwerken, 5G, verfügt bereits über Elemente der MEC-Funktionen in seiner RAN-Architektur (Radio Access Network). Dank lokalem Computing am RAN kann 5G intelligentes Traffic Routing und Traffic-Priorisierung übernehmen. Multi-Access Edge Computing ermöglicht die Koordination der massiven Bandbreitenkapazität von 5G und reduziert die Latenz für Echtzeitanwendungen, zum Beispiel Video.

Status von Multi-Access Edge Computing

Service-Provider werden Early Adopter von Multi-Access Edge Computing für spezifische High-Density-Standorte sein, etwa Sportstadien und erste 5G-Aufbaugebiete. Organisationen mit geschäftskritischen IoT-Anwendungen, die hohe Datenanforderungen und eine geringe Latenz voraussetzen – beispielsweise IoT-Gateways in der Fertigung –, sind ebenfalls aussichtsreiche Kandidaten für MEC-Bereitstellungen.

Das Fehlen klarer Standards und eine Fülle von Architekturoptionen machen die Einführung von MEC kompliziert. Eine Reihe von Normungsorganisationen konkurrieren rund um Multi-Access Edge Computing, wobei sich jede auf spezifische Aspekte des MEC-Deployments konzentriert. Zu diesen Organisationen gehören unter anderem das ETSI, OpenFog Consortium und OpenRAN.

Noch hat sich keine Hardware als führende Plattform für MEC etabliert, aber es gibt einige Optionen: White-Box-Intel-Server, hyperkonvergente Plattformen, Central Office Re-architected as a Datacenter (CORD) und ARM. Als weitere Herausforderung zeigt sich, dass Multi-Access Edge Computing ein robustes Software-Ökosystem fehlt. Grund hierfür sind die vielen unterschiedlichen Anforderungen für Edge-Anwendungen, zum Beispiel die Fülle an IoT-Szenarien.

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