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Mit hyper-converged Plattformen Business-Effekte erzielen
Hyper-converged Plattformen werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Vor dem Kauf sollten Unternehmen genau ihre Anforderungen prüfen und festlegen.
Hyper-Convergence kombiniert die wesentlichen Elemente in einem Rechenzentrum in einer einzigen, modular aufgebauten Appliance miteinander: Compute, Storage, Networking und Virtualisierung. Dieser Artikel stellt Anwendungsfälle und Vorteile von hyper-converged Plattformen dar, damit Unternehmen entscheiden können, ob diese Technologie die richtige Wahl für sie ist.
Vereinfachung von Integration und Management
Die notwendigen Ausrüstungsgegenstände für ein Rechenzentrum zusammenzustellen, erfordert jede Menge an Recherche und genaue Beachtung von Interoperabilität und Integration. Es bedeutet auch, sich genauer mit den Besonderheiten von Servern, Netzwerkgeräten, Speichersystemen und weiteren Komponenten zu befassen, um dann alle Einzelstücke zu einer arbeitsfähigen Umgebung zusammenzusetzen.
Eine hyper-converged Appliance aufzustellen, erfordert dagegen nur den Kauf einer Minimalkonfiguration von Nodes, um sie in einem Rack zu verstauen und per Netzwerk miteinander zu verbinden. Der Mangel an Integration verschiedener Produkte von verschiedenen Herstellern vereinfacht Support und Betrieb dieser Umgebung.
Die Vorteile hyperkonvergenter Plattformen, nur aus einer Quelle zu stammen, erstrecken sich auch auf Management und Monitoring. Zu ihnen gehören eine gemeinsame Sicht beim Verwalten von virtuellen Maschinen, Netzwerken, Speicher sowie Lastverteilung und Load Balancing. Zusätzlich bieten einige Hersteller wie zum Beispiel Scale Computing Nodes mit Schwerpunkt Storage oder Compute an, womit Anwender ihre Infrastruktur mit größerer Flexibilität erweitern können. Die meisten hyper-converged Systeme erkennen sofort neue Nodes, die zu einem Cluster hinzugefügt wurden, und stellen den Anwendern automatisch ihre Ressourcen für Compute, Storage und Networking zur Verfügung.
Zu den am meisten verbreiteten frühen Anwendungsfällen für Hyper-Convergence zählen Umgebungen für Virtual Desktop Infrastructure (VDI) und Zweigstellen, weil sie Speicher – oft ein VDI-Engpass – direkt mit Compute integrieren. Der Single-Box-Ansatz optimiert auch den Hypervisor-Einsatz für VDI, indem er den Anwendern eine unkomplizierte Erweiterung von virtuellen Desktops erlaubt.
Für entfernte Büro- und Zweigstellen reduzieren hyper-converged Plattformen den Betrag an benötigter Ausrüstung und erleichtern zugleich Implementierung, Skalierbarkeit und Management in Büros mit wenig oder gar keinen dedizierten IT-Mitarbeitern.
Mehr Kosteneinsparungen gegenüber Cloud-Installationen
Hyper-Convergence kann ein Baustein für private Clouds sein. Einige Hersteller behaupten, ihre Appliances würden bessere Total Cost of Ownership (TCO) mit niedrigeren Capex- und Opex-Kosten bieten als die Public-Cloud-Services von Amazon Web Services und anderen. Die Mehrheit dieser Anbieter von hyper-converged Systemen berufen sich auf reduzierte Verwaltungskosten, die einer einzigen Konsole mit nur einer Setup-, Konfigurations-, Management- und Monitoring-Einrichtung geschuldet seien. Alle diese Faktoren halten in der Tat die Kosten niedrig, besonders bei einem der teuersten Posten in einer On-Premises-Umgebung: den erforderten menschlichen Ressourcen, um solche Gerätschaften zu installieren, am Laufen zu halten und zu warten.
Leichtere Skalierbarkeit und leichteres Wachstum
Um Failover- und Fault-Tolerant-Operationen zur Verfügung zu stellen, brauchen hyper-converged Clusters in der Regel nicht weniger als drei Nodes – in identischer Bauart oder einschließlich Compute- und Speicher-Nodes. Die Skalierbarkeit dieser Umgebungen unterscheidet sich je nach Hersteller und hängt von den Zielmärkten ab. Einige solcher Plattformen für kleine bis mittelgroße Unternehmen (KMUs) unterstützen bis zu 16 Nodes pro physikalischem oder logischem Cluster, während andere hunderte oder tausende von Knoten unterstützen. Bis zu diesen Grenzen gilt die Skalierbarkeit als einfach und schmerzlos – mit Plug-and-Play immer dann, wenn neue Nodes hinzugefügt werden.
Einen echten Geschäftswert schaffen
Die besten Anwendungsszenarien ergeben sich letztlich unter dem Strich: In vielen Fällen sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für hyper-converged Plattformen auf der Capex- sowie auf der Opex-Seite günstig.
Einige Hersteller von hyper-converged Produkten zielen mehr auf den KMU-Markt, auf dem IT-Budgets und -Ressourcen deutlich enger ausgelegt sind. In diesen Fällen bedeuten die Einfachheit von Kauf, Installation, Betrieb und Instandhaltung weniger Zeit, die man mit den grundlegenden IT-Ressourcen verbringen muss, und weniger direkte Arbeitskosten. Solange diesen Merkmalen in größeren Rechenzentren eine wachsende Bedeutung zukommt, werden Unternehmen eventuell teure schlüsselfertige Plattformen bevorzugen, die um Technologien wie die Open Compute Initiative herum entstanden sind. Nicht zufälligerweise verfügen diese Architekturen über die größte Skalierbarkeit und besonders große Kapazitäten und Rechenkraft. Die Unternehmen müssen sich deshalb im Vorfeld darüber im Klaren sein, wieviel sie aus Gründen späterer Vorteile für eine hyper-converged Plattform ausgeben wollen.
Für welchen Weg sich ein Unternehmen auch entscheidet, immer wird man eine Kosten-Nutzen-Berechnung anstellen müssen, um die wirtschaftlichen Effekte einer hyper-converged Lösung zu ermitteln. In jedem Fall darf man nicht die Migrations- oder Integrationskosten vergessen, wenn man von bestehenden Compute-, Speicher- und Netzwerkeinrichtungen ausgeht. Man sollte auch die Kosten – oder Gewinne – berücksichtigen, die sich daraus ergeben könnten, dass die neue hyper-converged Technologie manche bestehenden Anlagen überflüssig macht oder zur Wiederverwendung bereitstellt.
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