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Kubernetes Monitoring mit LogicMonitor und New Relic
Kubernetes- und AIOps-Support werden künftig in einigen Monitoring Tools zum Standard. Das erleichtert das Handling von Cloud-nativen Infrastrukturen.
Einige bekannte DevOps-Tools bieten in näherer Zukunft Kubernetes Monitoring und AIOps-Support. Damit eröffnen sie Anwendern einen fundierten Weg zu Containern und Microservices.
LogicMonitor gab zum Beispiel Mitte Januar bekannt, Kubernetes Container Monitoring künftig anzubieten. Zum neuen Funktionsumfang gehört außerdem automatische Cluster-Ressourcenerkennung sowie die automatische Generierung von Monitoring Dashboards. Nach Angaben von LogicMonitor sollen in den kommenden Monaten erweiterte Kubernetes Monitoring- und AIOps-Funktionen folgen, die über die Akquisition von ITculate in das Portfolio des Anbieters gewandert sind.
Und auch New Relic hat einige Erweiterungen in der Pipeline und wird im ersten Quartal 2019 den Kubernetes Cluster Explorer in der Public-Beta-Version vorstellen. Die enthaltenen Funktionen erstellen automatisch Topologie-Ansichten von Kubernetes-Clustern, um IT-Profis zu helfen, die Position von Nodes und Pods sowie die Beziehungen zwischen ihnen zu erfassen.
Im Laufe des Jahres sollen erweiterte Kubernetes-Überwachungsfunktionen hinzukommen, die mit der Übernahme von CoScale im Oktober 2018 in das Portfolio von New Relic integriert wurden. Die im vergangenen Jahr eingeführten Datenanalysefunktionen von Applied Intelligence in die New Relic Infrastructure- und APM-Software unterstützen ebenfalls nun Kubernetes.
Die Tatsache, dass bekannte Tools in diese Bereiche vordringen, ist ein weiteres Zeichen für deren Reife. Dies erleichtert die Arbeit für IT-Abteilungen, die sich mit Kubernetes Containern, Microservices und IT-Automatisierung beschäftigen.
„Die gute Nachricht ist, dass die Monitoring Tools, die Unternehmen bereits einsetzen, ihnen weiterhin die notwendigen Erkenntnisse liefern, was einen Tool-Wildwuchs vermeidet“, sagt Nancy Gohring, Analystin bei 451 Research. „Es ist allerdings weiterhin schwer, bei der Einführung neuer Tools zu wissen, ob man auf einen bekannten Anbieter wartet oder zu einem Spezialisten wechselt, der zuerst mit erweiterten Funktionen kommt.“
LogicMonitor erweitert Kubernetes Monitoring für SPS Commerce
Genau da liegt das Dilemma für SPS Commerce, einen LogicMonitor-Kunden. Das Kommunikationsnetzwerk für Supply-Chain- und Logistikunternehmen plant die Echtzeitüberwachung von Kubernetes mit Hilfe von Prometheus, da das Unternehmen mehr von seiner Produktionsinfrastruktur in Container verlagert.
Die Auto-Discovery- und Auto-Dashboarding-Funktionen von LogicMonitor erhöhen den Wert der Kubernetes-Integration, und das Tool ist nun der Ort, an dem die Datenbank-, Netzwerk- und Systemtechnik-Teams von SPS Commerce zusammenarbeiten. Die Metriken auf Applikations- und Containerebene von LogicMonitor sind jedoch nicht so detailliert wie die von Prometheus, sagt Andy Domeier, Director of Technology Operations bei SPS Commerce.
„Meine Vermutung ist, dass die Industrie letztendlich den Weg von Prometheus einschlagen wird. Aber wir sehen auch, dass Unternehmen wie SignalFx ebenfalls Prometheus-Endpunkte lesen, und wir hoffen, dass LogicMonitor etwas Ähnliches macht“, sagt Domeier.
Der Container-Monitoring-Anbieter Sysdig kann ebenfalls Prometheus-Daten aufnehmen, und New Relic lässt sich in die Kubernetes-API für detaillierte Kennzahlen auf Anwendungsebene integrieren.
Vorerst können Benutzer ihre eigenen Konnektoren für Prometheus in die Kubernetes Monitoring-Software von LogicMonitor entwickeln. „LogicMonitor präferiert es, eine agentenlose Überwachungssoftware mit einer breiten Abdeckung über Kubernetes und traditionelle IT-Umgebungen hinweg anzubieten, anstatt tiefer in die Endpunkte einzudringen“, sagt Gadi Oren, Vice President of Products bei LogicMonitor.
Topologie-Ansichten ebnen Weg für Kubernetes AIOps
LogicMonitor möchte seine Roadmap in diesem Jahr mit AIOps-Technologie erweitern, die auch bei IT-Einkäufern 2018 immer beliebter wurde. Die automatisierte Root Cause Analysis war dabei ein Schwerpunkt für die Übernahme von ITculate im Mai 2018. Vollständiges AIOps erfordert laut Oren jedoch eine mehrjährige Roadmap.
„Der gemeinsame Nenner ist die Fähigkeit, die Topologie gut zu beherrschen“, sagt er. „Wir haben jetzt einen Topology Map Generator in der Private-Beta-Version und werden ihn in der ersten Hälfte des Jahres 2019 allgemein zur Verfügung stellen.“
Ebenso konzentriert sich New Relic zunächst auf die Topologie, da dies die Unterstützung für Kubernetes Monitoring verbessert. Der New Relic Kubernetes Cluster Explorer, der mit Hilfe von CoScale-Programmierern entwickelt wurde, eliminiert einen Großteil der manuellen Integrationsarbeit für New-Relic-Benutzer, die Kubernetes-Monitoring-Daten unterstützen. Und beide Unternehmen planen, weitere Funktionen auf Grundlage von KI-Datenanalysen hinzuzufügen, um Kubernetes Überwachungsaufgaben zu automatisieren.
Andy DomeierSPS Commerce
LogicMonitor wird auf geistiges Eigentum von ITculate zurückgreifen, um Warnungen entsprechend den Abhängigkeiten zu unterbinden und Warnungen basierend auf Anomalien zu generieren, wie sie sich Domeier wünscht.
New Relic hat sich noch nicht so umfassend mit dem geistigen Eigentum seiner neuen Tochtergesellschaft beschäftigt, was allerdings oben auf der Agenda des Unternehmens für 2019 steht, sagt Patrick Lightbody, Senior Vice President of Product Management bei New Relic. CoScale will zum Beispiel die Möglichkeit hinzufügen, automatisch Überwachungsverbindungen für Anwendungen zu generieren, die empfindlich auf Leistungsabfälle von Monitoring-Agenten reagieren, die kontinuierlich ausgeführt werden.
Die wachsende Allgegenwart von Kubernetes Monitoring und AIOps-Integration könnte den Endanwendern in Unternehmen eine unüberschaubare Auswahl an Produkten bescheren. Zum Beispiel bietet PagerDuty auch KI-gesteuerte Alert-Analysen bei SPS Commerce an, doch das aktuelle Setup des Anbieters empfängt nur einen begrenzten Satz von Daten, die von anderen Überwachungswerkzeugen weitergeleitet werden, sagt Domeier. Er könnte mehr Daten in PagerDuty exportieren. Allerdings bietet das bereits von LogicMonitor eingesetzte Tool KI-Funktionen, die in dem Überwachungswerkzeug enthalten sind.
„Ich denke, ein Tool wie LogicMonitor ist besser positioniert, um Leistungsausreißer zu identifizieren, auch wenn [die Rechenressourcen] einen bestimmten CPU-Schwellenwert nicht erreichen“, sagt er.
Um jedoch einen möglichst umfassenden Überblick über die IT-Monitoring-Daten zu erhalten, wäre ein System erforderlich, das auch Protokolle erkennt, die SPS Commerce in Sumo Logic und Prometheus-Metriken speichert.