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Industrie 4.0: Warum Siemens und Alibaba Cloud kooperieren
Die beiden Industriegiganten entwickeln künftig zusammen IIoT-Angebote für die verarbeitende Industrie in China. Wie die Kooperation aussieht.
Der deutsche Industriegigant Siemens und das Schwergewicht Alibaba Cloud kooperieren künftig, um Industrial Internet of Things (IIoT) -Lösungen für die chinesische Fertigungsindustrie zu entwickeln. Siemens stellt hierfür sein Cloud-basiertes IoT-Betriebssystem MindSphere auf der Alibaba Cloud zur Verfügung, mit dem chinesische Hersteller ab 2019 arbeiten können.
„Durch unsere Partnerschaft mit Alibaba Cloud bauen wir unser weltweites industrielles digitales Netzwerk weiter aus“, sagt Joe Kaeser, CEO von Siemens. „Diese Zusammenarbeit ist bahnbrechend für die Bereitstellung von Industrie-4.0-Lösungen für China als Powerhouse der Fertigungsindustrie.“
Der Deal soll chinesischen Herstellern helfen, das Potenzial des industriellen IoT zu erschließen, was Machine Learning und Big-Data-Technologien zur Nutzung von Sensordaten, Machine-to-Machine (M2M) -Kommunikation und Automatisierung beinhaltet.
Simon Hu, Präsident von Alibaba Cloud, fügt hinzu, dass die Partnerschaft mit Siemens „die Einführung von IoT-Produkten und -Services beschleunigen wird, die branchenweite Durchbrüche und Fortschritte ermöglichen."
Nach Untersuchungen des Technologieforschungs- und Beratungsunternehmens Ecosystm wird China seine Position als weltweit größter IoT-Markt behaupten und die USA sowie Europa weiter übertreffen. Bis 2022 werden die IoT-Ausgaben im asiatisch-pazifischen Raum mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,4 Prozent auf 177 Milliarden Dollar steigen, was fast der Hälfte der weltweiten Ausgaben entspricht.
Inmitten einer langsamer wachsenden Wirtschaft und steigender Löhne zieht China alle Register, um seine Industrien durch staatliche Programme zu modernisieren, die eine stärkere Digitalisierung in Städten wie Qingdao und Chongqing fördern.
Die chinesische Regierung baut auch einen Industriepark in Nanchang in der Provinz Jiangxi, um Chinas Luft- und Raumfahrtindustrie bei der Nutzung intelligenter Fertigungstechnologien wie Robotik, 3D-Druck und IoT zu unterstützen.
Deutschland ist Chinas bevorzugter Partner bei der industriellen Digitalisierung, wobei das Industrie-4.0-Konzept der chinesischen Regierung als Richtlinie dient.
„Deutschland verfügt über die für Industrie 4.0 erforderliche Spitzentechnologie und die Nachfrage aus China bietet den deutschen Verkäufern einzigartige Absatzchancen“, heißt es dazu in einem Bericht des Mercator Institute for China Studies.
Allerdings benennt der Bericht auch die Kehrseite dieser Strategie: „Das Zeitfenster ist begrenzt, da die deutschen Unternehmen wahrscheinlich aus dem Markt gedrängt werden, sobald die chinesischen Unternehmen die Technologielücke schließen.“ Und weiter: "Die chinesische Industrie wird auf jeden Fall schnell digitalisiert - wenn nicht mit deutscher Unterstützung, dann mit Produkten anderer internationaler Wettbewerber.“
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