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IT-Jobs: Was macht ein Data Analytics Expert?
Die Fähigkeiten von Datenspezialisten wie Data-Analytics-Experten müssen breit gefächert sein. Neben statistischen Kenntnissen zählt aber auch, Daten anschaulich zu vermitteln.
Laut IDC wurden 2020 59 Zettabyte an Daten generiert. 2025 sollen bereits 175 Zettabyte Daten erzeugt werden. Um diese Zahl zu veranschaulichen: 175 Zettabyte entspricht 3,5 Billionen beschriebenen Dual Layer Blu-ray Discs (50 Gigabyte) oder der geschätzten Speicherkapazität von 175 Millionen menschlichen Gehirnen.
Natürlich müssen diese Daten nicht alle verarbeitet und analysiert werden. Doch Unternehmen und Forschungseinrichtungen wollen zumindest einen Teil der Daten verstehen. Hierbei werden sie von Datenanalysten und Data-Analytics-Experten unterstützt. Diese bewerten die vorhandenen Datenbestände und filtern passende Daten für die jeweilige Aufgabe heraus.
Damit sie dieses Ziel erreichen, sollten Data-Analytics-Experten Datenbank-Know-how und mathematische Kenntnisse haben. Sie sollten aber auch die Informationen anschaulich präsentieren und die Geschichte hinter den Daten erzählen können.
Diese Aufgaben prägen den Alltag von Miriam Funke. Sie ist Data-Analytics-Expertin bei der ORAYLIS GmbH. Die Wirtschaftsinformatikerin hat bereits bei diversen Unternehmen maßgeblich an der Umsetzung von Data-Analytics-Lösungen, Self-Service-Strategien und Visualisierungsstandards mitgewirkt. Ebenso zählt die Entwicklung von Reporting-Baukästen mit Excel, Reporting Services und Power BI zu ihren Aufgabenschwerpunkten.
Im Folgenden erklärt sie, in welchen Bereichen Data-Analytics-Experten arbeiten, was sie von reinen Datenanalysten unterscheidet und welche Tools sie verwenden.
Was sind die genauen Aufgaben eines Data Analytics Expert?
Miriam Funke: Das sind so einige – zumindest bei mir als externer Beraterin, die in ganz unterschiedlichen Projekten unterwegs ist. Grundsätzlich wollen wir den Unternehmen mit unseren Lösungen die Möglichkeit bieten, aus ihren Daten konkrete Werte für ihr Geschäft, ihre Kunden und ihre Mitarbeiter zu gewinnen.
Meine Kernaufgabe ist dabei, vorhandene Datenbestände zu bewerten und die richtigen Daten für die jeweilige Aufgabenstellung herauszufiltern. Ich berate meine Entwicklerkollegen aber auch in der Auswahl der passenden Analyse-Tools für die verschiedenen Nutzergruppen im Unternehmen. Ich sorge für aussagekräftige Reportings sowie die Umsetzung von unternehmensweiten Visualisierungsstandards, die eine effektivere Verbreitung von Erkenntnissen ermöglichen. Im Gegensatz zum einfachen Datenanalysten kümmere ich mich zudem noch um die Datenspeicherung und -bereinigung. Hinzu kommt: Neben der reinen Projektunterstützung gebe ich mein Wissen in Workshops und Schulungen für Kunden und Kollegen weiter.
In welchen Bereichen arbeitet ein Data Analytics Expert?
Funke: Wenn mit Bereichen unterschiedliche Abteilungen gemeint sind, dann gestaltet sich das auch sehr vielfältig. Wir müssen uns klar machen, dass gegenwärtig Unternehmen aller Branchen den Wandel zur datengetriebenen Organisation vollziehen. Das hat prinzipiell zur Folge, dass Mitarbeiter unternehmensweit, in allen Fachbereichen mit Daten arbeiten und daraus Werte generieren. Entsprechend verbreitet ist auch der Data Analytics Expert. Klar, vorne steht immer noch das Controlling. Aber inzwischen kann sich das Berufsbild eigentlich in allen Bereichen wiederfinden, angefangen beim Personal über die Produktion bis hin zu Forschung und Entwicklung.
Welche Fähigkeiten beziehungsweise welche Ausbildung sollte ein Data Analytics Expert mitbringen?
Funke: Zunächst ist es wichtig, sich mit Daten und Datenbanken auszukennen. Insofern gleicht die Tätigkeit in vielerlei Hinsicht einem Business Intelligence Consultant. So bin ich jedenfalls in das Thema eingestiegen. Allerdings hat mich schon früh besonders fasziniert, wie aus den Daten handfestes Business-Wissen wird.
Deshalb habe ich mich auf diesen Bereich spezialisiert. Dabei sind auch Kenntnisse der mathematischen Statistik von Vorteil, um Muster in Datenbeständen aufdecken zu können. Es geht halt vor allem darum, Daten zu verstehen und vermittelbar zu machen.
„Um im Wettbewerb der Zukunft bestehen zu können, sind Unternehmen aller Branchen und Größen gefordert, mit Unterstützung von Daten ihr Geschäft zu optimieren oder sogar komplett neue Geschäftsmodelle aufzusetzen.“
Miriam Funke, ORAYLIS GmbH
Daher sollte ein Data Analytics Expert ebenso ein Gefühl für eine angemessene und anschauliche Visualisierung mitbringen. Denn was nützen die besten Daten und Erkenntnisse, wenn sie für die Empfänger beziehungsweise Nutzergruppen im Unternehmen nicht schnell und klar verständlich sind? Und es schaut doch keiner hin, wenn die Informationen nicht auch in ansprechender Form überbracht werden.
Welche Unternehmen beschäftigen Data-Analytics-Experten?
Funke: Da gibt es keine typischen Unternehmen. Um im Wettbewerb der Zukunft bestehen zu können, sind Unternehmen aller Branchen und Größen gefordert, mit Unterstützung von Daten ihr Geschäft zu optimieren oder sogar komplett neue Geschäftsmodelle aufzusetzen. Natürlich müssen die Verantwortlichen im Einzelfall immer abwägen, inwieweit es sinnvoll und rentabel ist, solche Kompetenzen intern aufzubauen oder gegebenenfalls extern in Anspruch zu nehmen. Aber für das Berufsbild des Data Analytics Expert sind da erstmal keinerlei Grenzen gesetzt.
Welche Tools und Programme setzt ein Data Analytics Expert ein?
Funke: Das ist ebenfalls breitgefächert. Da gibt es beispielsweise Self-Service-Werkzeuge wie Tableau oder Qlik. Wir sind allerdings auf Microsoft-Produkte spezialisiert. Deshalb nutze ich bei meiner täglichen Arbeit hauptsächlich Excel, Reporting Services und Power BI.
Jedes dieser Tools hat seine Stärken und Schwächen. Welches letztlich zum Einsatz kommt, hängt von den individuellen Anforderungen der Nutzer beim jeweiligen Kunden ab. Mein persönlicher Favorit ist aber Power BI – ein besonders intuitives Werkzeug, mit dem sich Daten sehr einfach aufbereiten und ganz toll visualisieren lassen.
Außerdem ist der Dienst harmonisch in das Ökosystem der diversen Azure Cloud Services eingebunden. So lässt sich Power BI perspektivisch zu einer vollständigen Analyseplattform ausbauen, die Unternehmen als stabile Grundlage für ihren digitalen Wandel dient – eine Möglichkeit, die kein anderes Self-Service-Tool am Markt bietet.