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IT Automation Architect: IT-Job mit Zukunft

IT-Infrastrukturen werden immer komplexer und Entwicklungszyklen immer kürzer. Unternehmen setzen daher zunehmend auf Automatisierung – und benötigen dafür geschulte Mitarbeiter.

IT-Automatisierung hat ihre bescheidenen Ursprünge in der Anwendung einfacher Skripte über die Kommandozeile eines Systems. Mit dem Aufkommen der Infrastrukturvirtualisierung wurde sie jedoch sehr viel ausgefeilter – und programmierbar. IT-Mitarbeiter mussten ihre Fähigkeiten entsprechend erweitern.

Die IT-Automatisierung kann heute leistungsstarke APIs und Intent-basierte Systeme nutzen. Sie fügen eine weitere Abstraktionsebene hinzu, erweitert durch Modelle für maschinelles Lernen, mit denen sich das System an veränderte Situationen selbstständig anpassen kann.

Die Integration von hoch automatisierter IT und Anwendungsentwicklung erfordert sorgfältige Planung, Designs, Produktevaluierung und Tests. Das hat in vielen Organisationen und insbesondere in DevOps-Unternehmen das Entstehen einer neuen IT-Rolle befördert: der Automation Architect, zu Deutsch Automatisierungsarchitekt.

Was sind die Aufgaben eines IT Automation Architect?

Die Rolle des IT-Automatisierungsarchitekten ist so neu, dass es keine allgemein akzeptierte Definition für dessen Aufgabengebiet gibt. Über das Einrichten seiner Position denken Unternehmen vor allem im Zusammenhang mit kostspieligen Implementierungen häufig redundanter Automatisierungswerkzeuge und -prozesse nach – ein Trend, den Gartner Ende 2019 identifiziert hat.

Die Analysten prognostizieren, dass diese Entwicklung die Skalierbarkeit von Infrastruktur behindert und dass fortschrittsorientierte IT-Organisationen bis 2025 über eine formelle Strategie verfügen werden, um akut auftretende Automatisierungsprobleme zu lösen. Sie müssen kompetente Mitarbeiter finden, um diese Strategie zu entwickeln und umzusetzen.

Der Automatisierungsarchitekt ist somit eine der ranghöchsten Positionen in der IT. Er trifft und leitet alle Entscheidungen im Zusammenhang mit der Automatisierungsstrategie und -politik für Administration und Entwicklung. Dafür müssen Automation Architects mit vielen technischen Teams und anderen Geschäftsbereichen zusammenarbeiten: Sie müssen den Bedarf einschätzen, Projekte planen, Unterstützung für Schlüsselinitiativen gewinnen und diese bis zum Abschluss begleiten.

Im Einzelnen haben IT-Automatisierungsarchitekten die folgenden Aufgaben:

  • Festlegen von Standards für Automatisierungsprozesse, Tools und deren Einsatz im IT-Betrieb, bei der Softwareentwicklung und bei Tests.
  • Definieren technischer und geschäftlicher Anforderungen – und ihrer relativen Priorität – für die Automatisierungsrichtlinien und -Werkzeuge.
  • Durchsetzen von Mechanismen, um das Einhalten von Automatisierungsrichtlinien zu gewährleisten.
  • Dokumentieren der Implementierungs- und Wartungsrichtlinien sowie des zuständigen Personals für die Verwaltung und das Management von Automatisierungswerkzeugen.
  • Treffen von Entscheidungen für die Produktion, zum Beispiel, ob neue oder aktualisierte Software automatisch über eine CI/CD-Pipeline (Continuous Integration/Continuous Delivery, Kontinuierliche Integration/Auslieferung) in die Produktionsinfrastruktur eingespeist werden soll.
  • Betreuen und Lösen von personalbezogenen und anderen nicht-technischen Problemen im Zusammenhang mit Automatisierungsstandards, -Richtlinien und -Prozessen.

Erforderliche Fähigkeiten und Erfahrungen

IT-Automatisierungsarchitekten sind typischerweise in DevOps-Organisationen zu finden. Automatisierungsstrategien sind allgemein auf das Vorhandensein einer kooperativen, integrierten DevOps-Struktur angewiesen. Aufgrund des spezialisierten Charakters der Aufgabe findet man Automation Architects typischerweise in größeren Unternehmen oder solchen, die über ausgereifte DevOps-Praktiken verfügen, wie beispielsweise Start-ups für native Cloud-Anwendungen.

Unter dem DevOps-Dach gibt es eine Vielzahl von Berufsbezeichnungen und damit verbundenen Fähigkeiten. So wurden beispielsweise in einem kürzlich vom DevOps Institute, einem Schulungsverband für DevOps-Fachleute, erstellten Bericht mehr als ein Dutzend Stellenbezeichnungen ermittelt für Positionen, auf die Unternehmen Bewerber suchen. DevOps-Ingenieur/Manager war der häufigste Titel, den 51 Prozent der befragten IT-Fachleute, DevOps-Mitarbeiter, HR-Manager und Berater angaben. Automation Architect steht mit 15 Prozent an 9. Stelle (Abbildung 1).

Abbildung 1: Die Berufsbezeichnungen und -Bilder ändern sich im DevOps-Umfeld.
Abbildung 1: Die Berufsbezeichnungen und -Bilder ändern sich im DevOps-Umfeld.

Als die Umfrageteilnehmer gebeten wurden, die Bedeutung verschiedener Fähigkeiten für die Arbeit im DevOps-Umfeld zu bewerten, setzten sie die Kompetenz im Bereich der Automatisierung an erster Stelle.

66 Prozent nannten sie als sehr wichtig und nur 1 Prozent erachtete sie für optional oder unwichtig. Ebenfalls wichtig waren ihnen Fähigkeiten und Kenntnisse für Prozesse, wobei 3 Prozent diese als unwichtig bezeichneten. Das überrascht wenig, bedenkt man, dass man keinen Prozess automatisieren kann, den man nicht versteht oder festgelegt hat.

Abgesehen von einem gründlichen Verständnis der DevOps-Prozesse sind weitere wertvolle Fähigkeiten für Automationsarchitekten und -Ingenieure von Bedeutung:

  • Beherrschen einer oder mehrerer Computersprachen – insbesondere Skriptsprachen wie Python, Ruby, PHP und Go – sowie Erfahrung im Umgang mit externen APIs im Automatisierungscode;
  • Kenntnisse von Quellcode- und Revisionskontrollsystemen sowie CI/CD-Tools wie Git und Jenkins;
  • Grundkenntnisse in Statistik, Datenwissenschaft und maschinellem Lernen, wünschenswert sind zudem Erfahrung mit Programmiersprachen wie R und SQL sowie verwandten Tools wie Jupyter, Spark, Tableau und Power BI;
  • Projektmanagement-Fähigkeiten;
  • Erfahrung mit Geschäftsanforderungen, Finanz- oder Budgetberichten und KPIs (Key-Performance-Indikatoren) sowie die Fähigkeit, ROI-Modelle (Return on Investment) zu erstellen;
  • Soft Skills und zwischenmenschliche Fähigkeiten, wie zum Beispiel effektives Verhandeln, Zusammenarbeit und Konfliktlösung; und
  • mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten, einschließlich der Fähigkeit, Präsentationen an ein technisches oder nicht-technisches Publikum, beispielsweise die Unternehmensführung, anzupassen.

Die Rolle des Automatisierungsarchitekten ist ein ausgezeichneter Karriereweg für Mitarbeiter, die eine Position im oberen Unternehmensmanagement anstreben, da sie mit einer Vielzahl von technischen Problemen, Geschäftsanforderungen und Managementsituationen in Berührung kommen.

Ausblick

Automatisierungsarchitekten sind immer noch eine seltene Spezies in der Unternehmens-IT. Dennoch wird mit der steigenden Komplexität der Cloud-Infrastruktur, dem Wunsch, neue Produkte und Dienstleistungen schneller bereitzustellen sowie mehr Aufgaben mit weniger Ressourcen zu erledigen, die ganzheitliche Prozessautomatisierung zu einer entscheidenden Komponente von Top-IT-Organisationen werden.

Als Leiter von Automatisierungsstrategien und -projekten werden Automation Architects zu wertvollen Mitgliedern von IT-Führungsteams. In der Tat prognostiziert Gartner, dass mehr als 90 Prozent der Infrastruktur- und Betriebsorganisationen von Unternehmen bis 2025 über einen Automatisierungsarchitekten verfügen werden – 2020 sind es weniger als 20 Prozent.

Die Vorteile der Automatisierung für die IT sind vielfältig, darunter eine höhere Effizienz und die Wiederholbarkeit von Prozessen. Die Vorteile für Einzelpersonen, die die Rolle des Architekten ausüben, sind jedoch ebenso groß. Da immer mehr IT- und Entwicklungs-Tools KI-Automatisierungsfunktionen (künstliche Intelligenz) hinzufügen, wird sich der Wert für hochqualifizierte und erfahrene Automatisierungsarchitekten nur noch erhöhen.

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