IBM
IBM will Mainframes zukunftsfähig machen
Mainframes werden oft totgesagt, aber IBM entwickelt weiter neue Strategien und Funktionen für die Highend-Geräte. Energiesparen ist jetzt effizienter möglich.
Innovativ und modern sind Eigenschaften, die nicht gerade oft mit Mainframes verbunden werden, aber dennoch hat IBM das „Big Iron“ noch nicht aufgegeben. Während der Jahre 2016 und 2017 hat der Hersteller seinen z-Mainframes mehrere größere Verbesserungen angedeihen lassen, darunter die Integration neuer Technologien wie Container und Deep Learning.
Außerdem sind neue Formen von Workloads hinzugekommen. Dennoch bleibt die Zukunft unklar, da die Verkäufe der z-Mainframes von IBM zurückgehen und sich der Hersteller mit dem Fokus auf Cloud-basierte Services, Artificial Intelligence (AI) und Blockchain-Technologien neu aufstellt.
Ist der Mainframe-Markt tot?
Der Mainframe-Markt löst sich noch nicht auf, trotz der vielen Anstrengungen verschiedener Cloud-Initiativen, potentielle Mainframe-Anwender von der Hardware wegzulocken. Mainframes spielen noch immer eine größere Rolle im weltweiten Banking, wo tägliche Transaktionen im Wert von etwa 1,5 Milliarden Dollar stattfinden.
IBM fährt indessen damit fort, den Mainframe mit neuen Technologien auszustatten, so zum Beispiel mit dem z14-Release, das einen neuen Versuch des Herstellers darstellt, Kunden wegen der Nützlichkeit für Unternehmen und wegen der Hinwendung zur Cloud zu halten – bei gleichzeitigem Versprechen, das zukünftige Entwicklungen weniger kosten werden. Verbesserte Cloud-Security spielte eine wesentliche Rolle bei den Updates für die z14. IBM verdoppelte die Investitionen in Security, um sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten.
Obwohl IBM im letzten Quartal des Vorjahrs ein Wachstum von vier Prozent bei den z-Systemen verzeichnen konnte, liegen die Gründe dafür nicht unbedingt in einem verstärkten Einsatz von z14-Mainframes. Wie IBM bis an die Grenzen seiner Mainframes geht, wird eine wesentliche Rolle dabei spielen, was mit dieser Technologie in der Zukunft passiert.
SCRT klingt wie Geld sparen
Es kann kaum bestritten werden, dass es teuer ist, z-Mainframes von IBM zu betreiben, besonders im Hinblick auf die Energiekosten. Es gibt jedoch ein paar Methoden, die Mainframe-Rechnung zu reduzieren.
Das neue Release des Sub-Capacity Reporting Tool (SCRT) verschafft den Anwendern die Möglichkeit, z-Mainframe-Software auf der Basis einer zeitweisen CPU-Nutzung zu leihen, ohne für die komplette Prozessor-Kapazität zu bezahlen. Das Preismodell basiert auf der Software „Monthly License Charge (MLC)“ von IBM: Anwender müssen monatlich bezahlen, indem der gleitende Vier-Stunden-Durchschnitt (four-hour rolling average oder 4HRA) der obersten Millionen Einheiten von Service Units (MSU) überprüft wird.
Anwender-Input nach 70 und 90 System Management Facility wird mit dem SCRT-Tool aufgezeichnet, um die Produkte ausfindig zu machen, die sie in stündlichen Intervallen benutzen. Danach kalkuliert SCRT die MSU 4HRA für jeden Prozessor und erzeugt kommagetrennte Listen oder Wertedateien für die Anwender zur Überprüfung und zum anschließenden Versand an IBM für deren Rechnungstellung.
Die SCRT erlaubt es den Kunden auch, teure und zeitaufwendige Anwendungen zu identifizieren, die die CPU-Ressourcen zu sehr beanspruchen. So sind Methoden zur Kostensenkung zu entwickeln.
z-Mainframes von IBM und Machine Learning
Oberflächlich betrachtet ist Machine Learning für z/OS nur vorteilhaft, da es die Anwender in die Lage versetzt, Analytics direkt auf dem Mainframe durchführen zu können. Aber potentielle Kunden sollten nicht einige der größeren Fallstricke dieser Technologie übersehen.
Scheduling Services, User Interface und Entwicklung laufen im Allgemeinen auf z/Linux. Der Rest der Machine Learning Services von IBM läuft auf z/OS, und fast alle Software ist Open Source. Es ist jedoch oft teuer, diese Software auf z/OS laufen zu lassen, weil dies hohe Beträge an CPU-Zeit erfordert und die MLC-Ausgaben des Anwenders dramatisch erhöhen kann. IBM plant, Spark einzusetzen, um diesen Ressourcenverbrauch zu vermeiden, aber die Anwender sollten in jedem Fall vorsichtig dabei sein, wie sie diese Software einsetzen.
Der Zugang zu den Daten könnte beim Machine Learning auf IBM z-Mainframes ebenfalls zu einem Problem führen, weil es keinen einfachen Prozess gibt, Updates auf die Datenbank anzuwenden. Bevor man sich hier auf eine Entscheidung einlässt, sollte man abwarten, welche Pläne IBM hat, um Machine Learning auf seinen Mainframes auszudehnen.
Verschlüsselung stärkt die Security auf den z-Mainframes von IBM
Encryption Keys, die durch kryptographische Hardware geschützt werden, gehören zu den jüngsten Maßnahmen von IBM, die Security Features in seinen Mainframe-Systemen zu unterstützen. So zielt die IBM z14 mit Pervasive Encryption, die im Juli 2017 herauskam, auf Unternehmen ab, die für ihre besonders empfindlichen Daten eigene Security-Ebenen brauchen.
Der strategische Wechsel, der vor fast zwei Jahren nach dem Release der z13 angekündigt wurde, richtet sich an Unternehmen, die gegenwärtig nicht unbedingt einen Mainframe besitzen müssen, aber ihren Datenschutz verbessern und mögliche Hackerangriffe unterbinden wollen. Aber er richtet sich auch an Unternehmen, die Cloud-, AI- oder andere fortgeschrittene Technologien in ihre IT integrieren, sowie an große Unternehmen mit erhöhtem Bedarf an Datensicherheit.
Container-Management
LinuxOne Emperor II fügt oberhalb der Pervasive Encryption in der z14 sowohl mehr Security als auch Container-Management hinzu. Das neue System kann bis zu zwei Millionen Docker-Container verwalten, Java-Workloads bewältigen und bietet eine Menge neuer Funktionen, um eine breitere Anzahl von Enterprise-Anwendern anzusprechen.
Kosten und Leistungsumfang beschränken LinuxOne Emperor II zurzeit auf besonders große Installationen, aber die Expansion in den Container-Markt erlaubt IBM neue Einblicke in das Anwenderverhalten in einem bisher unerschlossenen Bereich. Diese Stoßrichtung zeigt deutlich IBMs verstärkte Security-Anstrengungen, gerade auch wenn man sie mit anderen Security-Konkurrenten im Markt vergleicht.
Der Secure Service Container von LinuxOne Emperor II kann sowohl On-Premises- als auch Cloud-basierte Anwendungen verwalten und absichern, wobei die Security-Features der neuen Plattform nicht die darunterliegende Software beeinträchtigen. Dieser Schritt erlaubt es den IT-Abteilungen, sich mehr auf wesentliche Gebiete als auf die Weiterentwicklung fortgeschrittener Sicherheitsfunktionen in interne Anwendungen zu konzentrieren.
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