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Hosting-Services und Cloud-Optionen für SAP HANA

Wenn der lokale Betrieb von HANA zu kostspielig ist, sollte man HANA Hosted Services beziehungsweise IaaS-Bereitstellungen in Betracht ziehen.

Werden HANA-Systeme benötigt, müssen althergebrachte Deployment-Pfade verlassen werden. Die neue Technologie, die für den Betrieb von SAP HANA erforderlich ist, zwingt Einkaufsleiter dazu, ihre Möglichkeiten für das Hosting von SAP-Software zu überdenken.

Im Vergleich zur traditionellen SAP-Architektur führt HANA wesentliche Neuerungen ein. Die Wichtigste: Die HANA-Architektur läuft nur auf dem HANA In-Memory Datenbank-Management-System, nicht auf Datenbank-Management-Systemen (DBMS) anderer Anbieter.

Dies erfordert mehr Hauptspeicher für die Server, da die gesamte Datenbank im RAM arbeitet. Die gute Nachricht ist jedoch, dass HANA-Datenbanken aufgrund ihrer hohen Datenkompression viel kleiner sind als herkömmliche Architekturen.

Das HANA In-Memory-Datenbanksystem verfügt über eigene Datenreplikationsfunktionen, die sich auf Hochverfügbarkeit und Disaster Recovery auswirken. HANA benötigt zudem neue Software-Tools, um das System zu verwalten, und Server-Virtualisierung wird seltener mit der HANA-Technologie eingesetzt als mit traditioneller SAP-Architektur.

Hohe Kosten

Das Kunden-Feedback zeigt immer wieder, dass größere HANA-Appliances teurer sind als herkömmliche Server. Auch die Komplexität ist für viele Anwender ein Problem.

Wenn der Betrieb von HANA On-Premises zu komplex oder zu kostspielig ist, können Einkaufsleiter auch HANA Hosted Services evaluieren oder Public Cloud Infrastructure-as-a-Service-Bereitstellungen in Betracht ziehen.

Drittanbieter SAP-Hosting-Provider haben erhebliche Engineering-Kosten bei der Entwicklung neuer Plattformen für HANA zu tragen. Denn SAP-Anwendungen laufen auf HANA ganz anders als auf traditionellen Architekturen. Bestehende Hosting-Angebote müssen so umgestaltet werden, dass sie die von HANA benötigten Instanzen des Betriebssystems mit viel Arbeitsspeicher bereitstellen. Auch Virtualisierungstechnologien müssen neu bewertet werden, um die Kernkompetenzen von HANA zu nutzen.

Darüber hinaus bietet die HANA Enterprise Cloud (HEC) von SAP eine Managed Private Cloud. In diesem Modell stellt SAP das gesamte IaaS- und Managed-Service-Modell für alle Schichten des Stacks zur Verfügung. Eine Ausnahme ist nur der benutzerdefinierte ABAP-Code, der noch vom Kunden gepflegt werden muss.

Für die Provider ist dies eine Herausforderung. Der Wettbewerb wurde durch SAP HEC verschärft – schließlich werden mit diesem alle anderen Hosting-Provider verglichen. Gartner geht davon aus, dass eine Reihe kleinerer SAP-Hosting-Provider ihr Geschäft als nicht mehr rentabel erachten und mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Markt ausscheiden. Allerdings könnte es für einige eine Möglichkeit geben, mit SAP zusammenzuarbeiten, um HEC als White-Label-Hosting-Arrangement anzubieten.

Mehr zu SAP HANA

Sie können sich bei SAP HANA der meisten - aber nicht aller - Management-Aufgaben entledigen, es In-house verwenden oder etwas dazwischen einsetzen. Hier ist ein Überblick über die Bereitstellungsoptionen von HANA - geordnet nach Verwaltungsaufwand.

SAP hat auf der Sapphire Now im Juli 2017 eine Roadmap für S/4HANA vorgestellt, insbesondere im Hinblick auf seine Cloud-Applikationen. TechTarget hat dazu Anwender auf der Kundenmesse befragt, wie zufrieden sie mit den Ankündigungen des Anbieters sind.

Ein weiteres Problem für SAP-Kunden ist, dass es nur sehr wenige Referenzkunden gibt, die live auf HANA-Systemen arbeiten, entweder für S/4HANA oder Business Suite on HANA, und die über bewährte Disaster-Recovery-Fähigkeiten verfügen.

Die SAP S/4HANA Cloud Editionen sind neu und sehr unterschiedlich. Es handelt sich dabei um mandantenfähige Software-as-a-Service-Angebote, die nur direkt bei SAP erhältlich sind. SaaS-Systeme unterscheiden sich stark von allgemeinen IaaS-SAP-Hosting-Technologieoptionen.

Der Markt für HANA-Hosting wächst mit zunehmender Migration der SAP-Kundenbasis. Im Rahmen einer Gartner-Umfrage aus dem Jahr 2016 wurden mehr als 170 Anbieter ermittelt, die SAP-Hosting anbieten. Für HANA-Anwender ist das positiv: Das Aufkommen neuer, wettbewerbsfähiger Public-Cloud-Hosting-Modelle bietet Verantwortlichen die Möglichkeit, Kosteneinsparungen für das HANA-Hosting zu erzielen.

Im gleichen Zeitraum, in dem SAP die HANA-Technologie eingeführt hat, gab es ein großes Kundeninteresse sowohl für Private- als auch Public-IaaS-Lösungen für alle IT-Projekte, einschließlich der SAP-Infrastruktur.

Amazon Web Services (AWS) war der erste Public-Cloud-Anbieter, der HANA-Systeme anbot. Das Ergebnis der Partnerschaft ist SAP HANA One, so dass eine komplette HANA-Instanz in weniger als einer Stunde auf in der AWS-Cloud bereitgestellt werden kann. So können Kunden und SAP-Partner aller Art die HANA-Technologie evaluieren und für Softwareentwicklung und Proof-of-Concept-Tests mieten und stündlich bezahlen.

SAP hat inzwischen den Amazon-Service für den Betrieb kompletter Produktionssysteme von HANA-Anwendungen zertifiziert - beginnend mit der SAP Business Suite on HANA, gefolgt von SAP Business Warehouse (BW) powered by SAP HANA und S/4 HANA.

Im September 2016 gaben SAP und AWS die Unterstützung für das neue Data-Warehouse-System SAP BW/4 HANA bekannt. Die AWS Server-Instance-Typen X1 sind für hohen Speicherbedarf optimiert. Zwei neue Typen wurden eingeführt, um HANA zu unterstützen. Der Instanztyp x1.32xlarge bietet zwei TB RAM, während die x1.16xlarge Instanz ein TB RAM bereitstellt.

Auch der zweite Public-Cloud-Anbieter, Microsoft Azure, unterstützt SAP HANA. Im Mai 2016 gab Microsoft bekannt, dass SAP Azure für HANA-Anwendungen mit einer Größe von bis zu drei TB zertifiziert hat - und dass es auch ein zertifiziertes Scale-Out für HANA BW-Workloads mit einer Größe von bis zu 32 TB gibt.

Auch in diesem Fall sind Implementierungen auf bestimmte Regionen beschränkt, aber Microsoft wird sie im Laufe der Zeit erweitern. Es ist wahrscheinlich, dass die Palette der von Azure unterstützten SAP-Systeme weiter wachsen wird, da Microsoft in anderen Märkten mit späterer Markteinführung bereits einen Nachholbedarf hat.

Untere drei Ebenen

Weder AWS noch Azure unterstützen direkt alle Schichten des SAP-Stack. Vielmehr konzentrieren sie sich auf die unteren drei Ebenen, einschließlich des Hypervisors, aber ohne Betriebssystem. Das bedeutet, dass andere neue Service-Provider mit diesen Cloud-Providern kooperieren. Sie liefern die Top-Layer im Technical Stack, ohne eine eigene HANA-ready-Infrastruktur bereitzustellen.

Da nun mehrere Provider involviert sind, müssen SAP-Kunden bei der Planung und dem Betrieb von Hosting-Arrangements mit IaaS aufpassen. Beim Vergleich der Total Cost of Ownership (TCO) von Public-Cloud-Angeboten müssen sich Einkaufsleiter nicht nur mit den Kosten der Cloud-Plattformen, sondern auch mit den Kosten der Middleware-Service-Provider auseinandersetzen. Der operative Service und das Management mehrerer Anbieter müssen von Anfang an eingebunden werden, eventuell unter Zuhilfenahme eines Multisourcing-Service-Integrators.

AWS und Azure bieten nicht nur eine für HANA optimierte Large-Scale-Infrastruktur, sondern auch flexible Bezahlmöglichkeiten. Die meisten Kunden starten in der Regel mit einem Pay-as-you-go-Modell für einzelne Server. Bei diesem können zunächst Einsparungen erzielt werden, indem die Cloud auf neue Weise genutzt wird - zum Beispiel durch das Ausschalten ungenutzter Entwicklungs- und Testumgebungen.

Längerfristig können Kunden mit Prepaid-Optionen mehr Geld sparen. Die Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) von AWS bietet das Konzept der Reserved Instances, bei denen Kunden durch die Buchung der Servernutzung und die teilweise oder vollständige Bezahlung im Voraus Rabatte von bis zu 75 Prozent im Vergleich zu Pay-as-you-go erzielen können.

Prepaid-Modelle

Auch Azure bietet Prepaid-Modelle an, allerdings mit der Option, dass kleinere Unternehmen dies über bestehenden Reseller erwerben und größere Firmen einen Enterprise-Vertrag abschließen können. Beide Optionen ermöglichen erhebliche Preisnachlässe.

Beide Cloud-Provider stehen im Preiswettbewerb und bieten regelmäßige Preissenkungen an. AWS wird eine Reihe von IaaS-Kostensenkungen an seine Kunden weitergeben, indem es sich auf den Umfang der Bereitstellung und verstärkte Automatisierung konzentriert. Azure wird sich dem anschließen.

AWS und Azure sind beliebte Optionen für mittelgroße Unternehmen. Denn Kunden können ihre Kosten über mehrere Jahre verteilen und den Ressourcenverbrauch der Geschäftsnachfrage anpassen, anstatt regelmäßige fixe Ausgaben für Investitionsprogramme zu tätigen.

Anmerkung der Redaktion

Dies ist die deutsche Übersetzung eines Auszugs aus der Gartner Research Note The Impact of SAP HANA on the SAP Infrastructure Utility Services Marketplace. Derek Prior war bis Juli 2017 Research Director bei Gartner.

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