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Grundwissen für die Netzwerkverkabelung

Wir erklären die verschiedenen Arten an Netzwerkverkabelung. Manche Kabeltypen sind veraltet und werden heutzutage nicht mehr eingesetzt.

Technologie ändert sich schnell. Das gilt auch bei den Netzwerkmöglichkeiten für das Data Center. Einige der Begriffe haben Sie sicherlich schon gehört. Das sind unter anderem Verkabelung, Netzwerk, CAT 3, CAT 5E, RJ-45, abgeschirmtes Twisted Pair, nicht abgeschirmtes Twisted Pair, Koaxialkabel, Fibre Optic und so weiter.

Möglicherweise löst man mit dem einen oder anderen Fachbegriff auch ein abgeschirmtes-Twisted-Was? aus. Vielleicht gilt aber auch nicht mehr, was Sie in Schulungen gelernt haben.

Die Standards für Verkabelung werden in der Regel alle fünf bis zehn Jahre geändert. Unsere Expertin Carrie Higbie hat diesen Grundlagenartikel für Sie zusammengestellt.

Fangen wir aber von vorne an. Wenn Sie den Bereich Netzwerkverkabelung begreifen wollen, dann müssen Sie zunächst die Fachbegriffe verstehen.

UTP-Verkabelung

Dieses Kabel besitzen vier Kabelpaare, die sich innerhalb der äußeren Hülle befinden. Die Anzahl der Windungen pro Zentimeter variiert, damit man Interferenzen durch die anderen verdrillten Drähte vermeidet. Diese Art an Netzwerkverkabelung gibt es in verschiedene Typen. Durch den Fortschritt bei der Technologie setzt man diverse Verkabelungen möglicherweise nicht mehr ein.

Kategorie

Standardmäßige Datenrate oder Durchsatzrate

Übliche Anwendung

CAT 1

Bis zu 1 Mbps (1 MHz)

Telefonleitungen, Klingeldraht, Schnittstellen bei ISDN. Wird nicht mehr länger unterstützt.

CAT 2

4 Mbps

Hauptsächlich bei der IBM-Technologie Token Ring eingesetzt. Wird nicht mehr länger unterstützt.

CAT 3

16 Mbps

Setzt man heutzutage in erster Linie als Telefonkabel ein.

CAT 4

20 Mbps

Wurde bei 16-Bit Token Ring verwendet. Veraltet und wird nicht mehr eingesetzt.

CAT 5

100 Mbps

100 Mbps Ethernet und 155 Mbps ATM (Asynchronous Transfer Mode)

Findet man noch in älteren Umgebungen. Wird nicht mehr eingesetzt, da es durch CAT 5E ersetzt wurde.

CAT 5E

1000 Mbps

100 Mbps Ethernet (100BASE-TX) und 155 Mbps ATM

Gigabit Ethernet

Bietet besseres Near-End Crosstalk als CAT 5.

CAT 6

250 MHz

Sehr schnelle Breitbandanbindungen.

CAT 6A

500 MHz

10 Gigabit Ethernet (10GBASE-T)

CAT 6E

500 MHz

10 Gigabit Ethernet (10GBASE-T)

CAT 7 (Klasse F)

600 MHz

Teleradiologie mit voller Bewegung, CCTV, Telefon

CAT 7A

1000 MHz

Teleradiologie mit voller Bewegung, CCTV, Telefon

CAT 8 (Klasse G)

1600 MHz

40 Gigabit Ethernet (40GBASE-T)
In Planung, wird voraussichtlich 2016 verabschiedet.

UTP-Kabel werden mit einen RJ-45-Stecker (Registered Jack) verbunden. So einen Stecker haben Sie mit Sicherheit schon einmal gesehen. 100BaseT ist die Kurzform für diese Art an Kabel, die man für 100 Mbps Ethernet einsetzt.

Nachteile: UTP-Kabel sind anfällig für Radiowellen und elektrische Frequenzen. Das bringt uns zum nächsten Typ.

STP-Verkabelung (Shielded Twisted Pair – abgeschirmte Kabel)

STP ist großartig, wenn es möglicherweise elektrische Interferenzen gibt. Die zusätzliche Abschirmung macht das Kabel allerdings sperrig. 100Base TX ist die Abkürzung für STP, das man für 100 Mbps Ethernet einsetzt.

Koaxialkabel

Koaxialkabel setzen auf einen einzelnen Kupferleiter im Kern. Dieser ist durch eine Plastikschicht und ein metallischen Abschirmgeflecht isoliert. Das blockiert Interferenzen. Koaxialkabel sind umständlich zu installieren. Sie unterstützen aber längere Reichweiten als Twisted Pair. Es gibt zwei Arten:

  • Thinnet – dünnes Koaxialkabel
    10Base2 bezieht sich auf dünne Koaxialkabel, die man bei Ethernet einsetzt. Die Zwei steht für eine maximale Länge von 200 Metern.
  • Thicknet – dickes Koaxialkabel
    W10Base5 ist ein dickes Koaxialkabel für den Einsatz von Ethernet. Die Fünf steht für eine Maximallänge von 500 Metern. Bei diesem Typ ist eine zusätzliche Plastikschicht integriert, die Feuchtigkeit draußen hält. Der Nachteil ist, dass sich diese Kabel nicht einfach biegen lassen und somit schwierig zu installieren sind.

Koaxialkabel werden mit BNC-Steckern (Bayone-Neill-Concelman) verbunden. Da die Verbindungen in einem Netzwerk grundsätzlich die Schwachstellen sind, verwendet man am besten BNC-Verbindungen für Koaxialkabel, die sich an das Kabel crimpen und nicht schrauben lassen.

Fibre-Optic-Kabel – Glasfaserkabel

Fibre Optic oder Glasfaserkabel bestehen im Zentrum aus Glas. Es gibt sehr viele Schutzschichten. Solche Kabel sind dafür konzipiert, Licht und keine elektrischen Signale zu transportieren. Aus diesem Grund sind elektrische Interferenzen kein Problem. Signale lassen sich weiter als bei Koaxial- oder TP-Kabeln übertragen. Außerdem sind höhere Geschwindigkeiten möglich. Glasfaserkabel werden oft unter anderem bei Videokonferenzsystemen verwendet.

Man verbindet Fibre Optic mittels LC-, MT-RJ-, ST- oder SC-Steckern.

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