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Grundwissen Cloud: die acht wichtigsten Eigenschaften
Unternehmen verlassen sich bei der Entwicklung moderner Anwendungen auf die Cloud. Wir erklären, welche wichtigen Schlüsselfaktoren die Public Cloud attraktiv machen.
Die Liste der Tools und Techniken für Cloud Computing wird immer länger, aber die grundlegende Funktionsweise bleibt dieselbe.
AWS war das erste Unternehmen, das Cloud Computing als Alternative zur lokalen Infrastruktur populär machte, als es 2006 begann, Rechenressourcen und Speicherinstanzen zu verkaufen. Google und Microsoft folgten kurz darauf. Heute reicht das Cloud Computing von der Infrastruktur bis zu Software-as-a-Service-Modellen (SaaS) und allem, was dazwischen liegt, einschließlich Künstlicher Intelligenz (KI), Containern, serverlosem Computing, Datenbanken, Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), dedizierten Netzwerken, Analysen, Geschäftsanwendungen und vielem mehr.
Jede Untergruppe hat ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen, aber einige zentrale Cloud-Computing-Merkmale liegen ihnen allen zugrunde. Erfahren Sie mehr über die acht Hauptmerkmale von Cloud Computing, die erklären, warum es die erste Wahl für die Entwicklung und Bereitstellung moderner Anwendungen ist.
1. On-Demand und Self Service
AWS, Microsoft Azure, Google Cloud und andere Public-Cloud-Plattformen stellen den Nutzern Ressourcen per Mausklick oder API-Aufruf zur Verfügung. Mit Rechenzentren auf der ganzen Welt verfügen diese Anbieter über riesige Mengen an Rechen- und Speicherressourcen, die sofort verfügbar sind. Für IT-Teams, die an einen monatelangen Beschaffungsprozess On Premises gewöhnt sind, bedeutet dies eine radikale Umstellung.
Self Service geht Hand in Hand mit den On-Demand-Computing-Funktionen. Statt darauf zu warten, dass neue Server in ein privates Rechenzentrum geliefert werden, können Entwickler die benötigten Ressourcen und Tools zusammenklicken und sofort loslegen. Ein Administrator legt Richtlinien fest, um zu begrenzen, was IT- und Entwicklungsteams ausführen können, aber innerhalb dieser Leitplanken haben die Mitarbeiter die Freiheit, Anwendungen nach eigenem Ermessen zu erstellen, zu testen und bereitzustellen.
2. Ressourcen-Pooling
Public-Cloud-Anbieter setzen auf mandantenfähige Architekturen, um mehr Nutzer gleichzeitig unterbringen zu können. Die Workloads der Kunden werden von der Hardware und der zugrundeliegenden Software abstrahiert, die mehrere Kunden auf demselben Host bedienen. Cloud-Anbieter setzen zunehmend auf benutzerdefinierte Hardware und Abstraktionsschichten, um die Sicherheit zu verbessern und den Zugang der Nutzer zu den Ressourcen zu beschleunigen.
3. Skalierbarkeit und schnelle Elastizität
Ressourcen-Pooling ermöglicht Cloud-Anbietern und -Nutzern Skalierbarkeit, da sie je nach Bedarf Rechen-, Speicher-, Netzwerk- und andere Ressourcen hinzufügen oder entfernen können. Dies hilft IT-Teams in Unternehmen, ihre in der Cloud gehosteten Workloads zu optimieren und Engpässe bei den Endnutzern zu vermeiden. Clouds können vertikal oder horizontal skaliert werden, und die Dienstanbieter stellen Automatisierungssoftware für die dynamische Skalierung zur Verfügung.
Herkömmliche Architekturen vor Ort lassen sich nicht so leicht skalieren. In der Regel müssen Unternehmen zusätzliche physische Geräte erwerben, anliefern lassen und aufbauen, um für Spitzenkapazitäten zu planen. Diese zusätzlichen Ressourcen bleiben in Zeiten geringerer Aktivität ungenutzt.
Während Skalierbarkeit in der Regel längerfristige Cloud-Infrastrukturpläne beschreibt, ist Elastizität ein kurzfristiges Merkmal. Wenn die Nachfrage unerwartet ansteigt, fügen richtig konfigurierte Cloud-Anwendungen und -Services sofort und automatisch Ressourcen hinzu, um die Last zu bewältigen. Wenn die Nachfrage nachlässt, kehren die Dienste zu ihren ursprünglichen Ressourcen zurück.
4. Nutzungsabhängige Preise
Dieses Merkmal des Cloud Computing verlagert die IT-Ausgaben von den Investitions- zu den Betriebskosten. Unter bestimmten Umständen kann das Kosten sparen. IT-Teams müssen jedoch vorsichtig sein, da ihr Ressourcenbedarf wahrscheinlich nicht statisch ist. Virtuelle Maschinen sollten die richtige Größe haben, abgeschaltet werden, wenn sie nicht gebraucht werden, oder verkleinert werden, wenn die Anforderungen sinken. Andernfalls vergeuden Sie Geld.
Dieses Preismodell war früher die einzige Möglichkeit, für die Cloud zu bezahlen. Inzwischen haben die Anbieter jedoch verschiedene Preispläne eingeführt, die günstigere Kosten im Austausch für längerfristige Verpflichtungen bieten. Dieses Modell ist kosteneffizient, da die Kunden nur für das zahlen, was sie nutzen.
5. Messbare Dienste
Die Messung der Nutzung von Cloud-Diensten ist sowohl für einen Cloud-Anbieter als auch für seine Kunden nützlich. Der Anbieter und der Kunde überwachen die Nutzung von Ressourcen und Diensten wie VMs, Speicher, Verarbeitung und Bandbreite. Diese Daten dienen dazu, die Cloud-Gebühren zu ermitteln. Außerdem helfen sie Kunden und Anbietern, besser zu verstehen, wie Nutzer die Ressourcen verwenden und wie sie die angebotene Infrastruktur und die Cloud-Computing-Dienste optimieren können.
6. Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit
Cloud-Anbieter setzen verschiedene Techniken ein, um Ausfallzeiten zu vermeiden, zum Beispiel das geographische Ausbreiten von Ressourcen, um Single Points of Failure. Benutzer können ihre Workloads auch selbst über Verfügbarkeitszonen ausdehnen, die über redundante Netze verfügen, welche mehrere Rechenzentren in großer Nähe miteinander verbinden. Einige übergeordnete Dienste verteilen Workloads automatisch über Verfügbarkeitszonen.
Natürlich sind diese Systeme nicht narrensicher. Ausfälle kommen vor, und Unternehmen müssen Notfallpläne bereithalten. Für einige bedeutet das, dass sie ihre Workloads über isolierte Regionen oder sogar verschiedene Plattformen hinweg ausweiten müssen – was allerdings mit einem hohen Preis und erhöhter Komplexität verbunden sein kann.
7. Sicherheit
Während viele Unternehmen vor der Migration von Workloads aufgrund von Sicherheitsbedenken zurückschreckten, haben sich diese Bedenken weitgehend gelegt, was zum Teil auf die Vorteile der oben genannten Merkmale des Cloud-Computing zurückzuführen ist. Cloud-Anbieter beschäftigen einige der besten Sicherheitsexperten der Welt und sind im Allgemeinen besser für den Umgang mit Bedrohungen gerüstet als die meisten internen IT-Teams. Tatsächlich sagen einige der größten Finanzunternehmen der Welt, dass die Cloud ein Sicherheitsvorteil ist.
Das entbindet die Nutzer jedoch nicht von ihren Pflichten. Public-Cloud-Anbieter folgen dem Modell der geteilten Verantwortung. Sie kümmern sich um die Sicherheit der Plattform, und die Nutzer kümmern sich um ihre eigenen Anwendungen, die darauf aufsetzen. Die Unkenntnis dieser Abgrenzungen hat in der Vergangenheit zur Aufdeckung von sensiblen Unternehmensdaten geführt.
8. Breiter Netzwerkzugang
Ein großer Teil des Nutzens der Cloud liegt in ihrer Allgegenwärtigkeit. Daten können von jedem Ort mit einer Internetverbindung hochgeladen und abgerufen werden. Die Benutzer können so gut wie überall arbeiten. Die Cloud ist eine attraktive Option für die meisten Unternehmen, die eine Vielzahl von Betriebssystemen, Plattformen und Geräten einsetzen.
Um diesen breiten Netzzugang zu erhalten, überwachen und gewährleisten Cloud-Anbieter verschiedene Metriken, die den Zugriff der Kunden auf Cloud-Ressourcen und -Daten widerspiegeln: Latenz, Zugriffszeit, Datendurchsatz und so weiter. Diese Faktoren fließen in die Anforderungen an die Dienstqualität und die Service-Level-Vereinbarungen ein.