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GenKI benötigt ein optimal abgestimmtes Netzwerk
Generative KI benötigt eine optimierte Infrastruktur. Die Netzwerkaspekte, etwa die Platzierung der Arbeitslast und die Art des Einsatzmodells, können die GenKI-Leistung bestimmen.
Eine optimierte IT-Infrastruktur ist eine notwendige Grundlage für die Unterstützung von Geschäftsabläufen und zukünftigen Innovationen. Dies gilt für alte Architekturen, aber auch für Infrastrukturen mit neuen Technologien, die neue Schwierigkeiten und Fehler mit sich bringen.
Nehmen wir zum Beispiel die generative KI (GenKI). Die Neuartigkeit von GenKI beruht auf ihrer Fähigkeit, originäre Inhalte und Ressourcen für Unternehmen zu erstellen. Sie kann aber auch Fehlinformationen liefern, Verwaltungsschwierigkeiten hervorrufen und höhere Kosten verursachen, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Idealfall löst eine optimierte GenKI-Infrastruktur diese Probleme und unterstützt Unternehmen über Jahre hinweg.
"Die Auswirkungen [von GenKI] sind ziemlich tiefgreifend", erklärt Matt Eastwood, Senior Vice President of Research bei IDC, während einer Sitzung auf der IDC Directions. "IT-Einkäufer machen sich Gedanken darüber, wie sie eine IT-Infrastruktur aufbauen können, die das nächste Jahrzehnt überdauern wird."
In seinem Vortrag erläuterte Eastwood, wie Unternehmen ihre Infrastruktur für GenKI optimieren können. Da GenKI-Infrastruktur und -Daten in hohem Maße vom Netzwerk abhängen, sollten Unternehmen Netzwerkfaktoren, zum Beispiel Hardwarekosten und Bereitstellungsmodelle, in Betracht ziehen und planen, wie sie Nachhaltigkeit für Energieeffizienz implementieren können.
GenKI wird den Markt für Netzwerk-Switches ankurbeln
Unternehmen sollten zu Beginn eines Projekts zur Optimierung der Infrastruktur wirtschaftliche Überlegungen anstellen, so Eastwood. Unternehmen planen, in großem Umfang in GenKI zu investieren. Laut Bitkom betrugen in Deutschland im Jahr 2023 die Ausgaben für KI-Software, -Dienstleistungen und entsprechende Hardware rund 6,3 Milliarden Euro. Für 2024 erwartet der Branchenverband eine weitere Steigerung um 30 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro.
Im Januar 2024 veröffentlichte IDC den Bericht Future Enterprise Resiliency & Spending Survey, in dem 881 IT-Experten weltweit befragt wurden. Rund 41 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits in erheblichem Umfang in GenKI investiert haben. Die Unternehmen dürften einen großen Teil dieses Budgets für GenKI-basierte Switches verwenden. In einem Bericht von IDC vom Februar 2024 wird prognostiziert, dass der Markt für KI-Switches im Data Center von 41,9 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 auf eine Milliarde US-Dollar im Jahr 2027 ansteigen wird. Dieser Trend scheint auf eine Vorliebe für GenKI-Implementierungen vor Ort hinzuweisen. Aber Unternehmen werden GenKI auch in Cloud-Umgebungen skalieren. Laut Eastwood wollen Unternehmen GenKI-Workloads in hybriden Umgebungen einsetzen, die den Netzwerk-Edge, die Public Cloud und Cloud-Umgebungen von Drittanbietern umfassen.
"Es geht wirklich um ein Kontinuum miteinander verbundener Arbeitslasten, das sich vom Kern bis zum Rand erstreckt", so Eastwood.
Platzierung von Netzwerk-Workloads für GenKI-Infrastrukturen
Wenn Unternehmen den Aufbau einer GenKI-Infrastruktur planen, sollten sie entscheiden, wie die Arbeitslasten in der Architektur platziert werden sollen. Zu den Überlegungen gehört, ob die Infrastruktur innerhalb oder außerhalb des Unternehmens aufzubauen ist und ob Edge- oder Core-Netzwerke zum Einsatz kommen.
Zu den Überlegungen zur Platzierung von Workloads in der GenKI-Infrastruktur gehört auch die Nachhaltigkeit. Während Unternehmen jahrzehntealte Infrastrukturen modernisieren, um Platz für GenKI zu schaffen, entscheiden sie sich laut Eastwood für den Aufbau umweltfreundlicher Infrastrukturen, die sich auf nachhaltiges Lebenszyklusmanagement, Energieeffizienz und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks konzentrieren. "Letztendlich ist das Ziel eine umweltfreundliche Infrastruktur, die energieeffizient, ressourcenoptimiert und potenziell stärker modularisiert ist", sagt er.
Cloud-Netzwerke können die Nachhaltigkeit unterstützen, und viele Unternehmen planen, GenKI-Infrastrukturen in der Cloud zu skalieren. Etwa 53 Prozent der Befragten aus der IDC-Umfrage gaben an, dass sie eine Private Cloud auf dem Firmengelände oder eine Public Cloud außerhalb des Standorts nutzen wollen.
Edge-IT hat sich ebenfalls als alternatives Bereitstellungsmodell herauskristallisiert. Rund 20 Prozent der Befragten gaben an, dass sie GenKI-Umgebungen im Edge-Bereich einsetzen wollen. Die Entscheidung zwischen Core-Netzwerken und Edge-Netzwerken wird davon abhängen, ob Unternehmen die rohe Leistung des Core-Netzwerks nutzen wollen oder die sofortige Geschwindigkeit des Edge-Netzwerks bevorzugen, so Eastwood.
GenKI wird zum Wachstum von Multi-Cloud Networking beitragen
Laut IDC werden GenKI-Investitionen die Nutzung von Multi-Cloud Networking vorantreiben. Fast 90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Multi-Cloud Networking im Jahr 2024 entweder aktiv implementieren oder planen, dies zu tun.
Das prognostizierte Wachstum des Multi-Cloud-Networking-Marktes korreliert mit den Plänen der meisten Unternehmen zur Optimierung der GenKI-Infrastruktur. Ungefähr 66 Prozent der IT-Profis gaben an, dass KI- und Machine-Learning-Workloads einer ihrer Top-Anwendungsfälle für Multi-Cloud Networking sind.
"Fast Data und effiziente Netzwerke verbinden Apps und Daten", erklärt Eastwood. "Wir beginnen, ein größeres Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass es bei KI nicht nur um Computing geht, sondern auch um das Netzwerk."
Überlegungen zum Netzwerk für die Optimierung der GenKI-Infrastruktur
Eine KI-Infrastruktur umfasst eine Vielzahl von Komponenten, doch der Netzwerkteil ist einer der wichtigsten Bestandteile. Beim Aufbau und der Optimierung von Infrastrukturen für GenKI sollten Unternehmen verschiedene Faktoren berücksichtigen, zum Beispiel Kostenüberlegungen und Nachhaltigkeitsaspekte.
Die Platzierung der Workloads in einer GenKI-Infrastruktur ist ebenfalls wichtig, da der Einsatzort – Public Cloud oder Private Cloud auf dem Firmengelände – darüber entscheiden kann, wie Unternehmen leistungsstarke, nachhaltige Infrastrukturen aufbauen. Die IDC-Studie zeigt jedoch, dass Unternehmen GenKI-Workloads in hybriden Umgebungen mit Multi-Cloud Networking einsetzen und miteinander verbinden werden.
"Die Zukunft der IT wird durch [KI-gestützte] dynamische Anwendungen definiert, die im Kern [und] am Rand leben werden", meint Eastwood. "Sie werden riesige Datenmengen nutzen, auf der Basis von Hybrid-Clouds als Betriebsmodell erstellt werden und dies nachhaltig tun.