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Edge-Virtualisierung zur Vereinfachung der Geräteverwaltung
Edge-Virtualisierung hat Vor- und Nachteile. Für Administratoren bietet sie einheitlichen Verwaltungszugriff über die gewohnten Tools innerhalb wie außerhalb des Rechenzentrums.
Die Edge-Virtualisierung unterscheidet sich erheblich von der Virtualisierung im Rechenzentrum. Bei der Virtualisierung eines üblichen Servers geht es im Regelfall um Konsolidierung im Sinne einer verbesserten Ausnutzung der Hardware-Ressourcen zur gleichzeitigen Bearbeitung mehrerer isolierter Workloads.
Edge-Virtualisierung hingegen verfolgt zum Rechenzentrum ganz andere Ziele und im Vergleich zur Virtualisierung im Rechenzentrum ganz anderen Anforderungen.
Ein gängiges Edge-Gerät ist etwa ein IoT-Sensor. Er ist ein gutes Beispiel für die Geräteklasse, für die die Abarbeitung ganz bestimmter, eingegrenzter Aufgabe in Echtzeit typisch ist.
Größe, Energieverbrauch und Herstellungskosten werden bei Edge-Geräten durch minimale Prozessor-, Speicher- und I/O-Konfigurationen gering gehalten. Aus diesem Grund verwenden viele Edge- und aufgabenspezifische Geräte Prozessoren mit reduzierten Befehlssätzen (RISC) anstelle der ansonsten üblichen CPUs, die über komplexe Befehlssätze (CISC) verfügen. Die Virtualisierung eines IoT-Geräts lässt schlicht nicht genug Ressourcen für das Hosten weiterer virtueller Maschinen (VM) übrig.
Warum ein Edge-Gerät virtualisieren?
In Bezug auf Konsolidierung bieten Edge-Geräte kaum Vorteile. Der eigentliche Zusatznutzen einer Virtualisierung ist die Geräteverwaltbarkeit.
Mit der Virtualisierung erhalten Sie auch eine Plattform für die Verwaltung. Diese dient der Überwachung und Konfiguration von Instanzen, der Nachverfolgbarkeit von Ressourcen, der Leistungsbeobachtung, der Auswertung des Systemzustands und der Hosts.
Endet die Virtualisierung an einem Rechenzentrumsperimeter, so bedeutet das für die IT-Abteilung die manuelle Überwachung und Verwaltung von Edge-Geräten und weiterer nicht virtualisierter Ausstattung. Dafür werden meist zusätzliche Tools benötigt, die bei Mitarbeitern Irritationen, Schulungsbedarf und weitere Herausforderungen auslösen können. Wird die Virtualisierung aber bis in die Ebene der Edge-Geräte durchgezogen, so kann das Personal seine gängigen und vertrauten Plattformen zur Steuerung dieser Komponenten einsetzen.
Würden Sie etwa eine Firewall-VM auf einem virtualisierten Netzwerk-Switch-Appliance betreiben, so ließen sich im Problemfall auf einfachste Weise die Administration der VM, die Migration auf eine andere Switch Appliance oder ein Neustart der Firewall-Workload erledigen lassen.
Die Virtualisierung auf Basis bekannter Hypervisoren wie ESXi hat über diese Verwaltbarkeit hinaus aber noch weitere Vorteile. So bietet ESXi zum Beispiel Isolation und damit eine erhöhte Sicherheit für virtualisierte Geräte und Anwendungen.
Hypervisoren setzen in aller Regel auch QoS-Fähigkeiten (Quality of Service) ein und stellen damit sicher, dass jede VM in einem Netzwerk über angemessenen Ressourcenzugang verfügt, während die Probleme lauter Nachbarn (Noisy Neighbor) nachrangig behandelt werden (gemeint ist damit die intensive Inanspruchnahme von Ressourcen durch einzelne Geräte, so dass anderen Geräten Ressourcen vorenthalten werden).
Die Virtualisierung von Edge-Geräten bietet die Möglichkeit, solche Geräte in genau der Weise zu optimieren und zu tunen, wie es auch mit den VMs im Rechenzentrum geschieht.