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Drei Designregeln für die Virtualisierungs-Infrastruktur
Admins sollten genaue Pläne entwickeln, mit welchen Komponenten sie eine virtuelle Infrastruktur bauen oder erweitern wollen. Die Geschäftsführung ist hierfür notwendig.
Administratoren, die sich mit den Best Practices von Planung, Transparenz und Flexibilität auskennen, kommen auch mit Leichtigkeit mit der riesigen Komplexität des Designs von Virtualisierungsinfrastruktur zurecht.
Dabei erhalten Administratoren nicht immer die Gelegenheit, die Virtualisierungs-Infrastruktur von Grund auf neu zu entwerfen. Anstatt nur bestehende gerade ausreichende Regelwerke aufrechtzuerhalten, sollten Administratoren einen Schritt zurücktreten und zu den Design-Prinzipien von Virtualisierungsinfrastruktur zurückkehren, mit denen sich Designentscheidungen in unterschiedlicher Richtung treffen lassen.
Ein IT-Infrastrukturplan sollte die Basis für alle Management- und Wartungsentscheidungen bilden. Administratoren sollten diesen Plan regelmäßig überprüfen und erneuern, um die Umsetzbarkeit und Integrierbarkeit neuer Technologien abzuschätzen. Produkte und Paradigmen, die zu Anfang keine Unterstützung, Integration oder günstige Kosteneffekte aufzuweisen hatten, können sich mit der Zeit als mehr praktikabel erweisen und in die Planung aufgenommen werden.
Kein Plan kann komplett Fehler ausschließen, aber das Design von Virtualisierungsinfrastruktur ist ohne Regelwerke und Recovery-Maßnahmen unvollkommen. Administratoren denken bei dem Design ihrer Infrastruktur oft nur an den höchsten Grad von Verfügbarkeit, aber Fehler und Betriebsausfälle können jeden treffen. Administratoren müssen deshalb die Vorbereitung auf mögliche Fehler und auf Disaster Recovery als Kernprinzipien in ihr Design von Virtualisierungsinfrastruktur einschließen.
Selbst wenn Administratoren die ideale Virtualisierungsinfrastruktur für ihre aktuellen Installationen erstellen, können dennoch eventuelle Lücken oder Fehler auftreten, wenn sie nicht genügend Flexibilität in ihr Design einbauen. Die Cloud gibt es in unterschiedlichen Formen, und viele IT-Installationen sind schon in der einen oder anderen Form hybrid. Dieser Anteil wird sich weiter verschieben, weshalb IT-Teams Infrastrukturen erstellen und erhalten müssen, die mit dieser Entwicklung Schritt halten können.
Einen Plan für die Design-Prinzipien von Virtualisierungsinfrastruktur aufstellen
Die Design-Prinzipien von Virtualisierungsinfrastruktur erfordern einen grundsätzlichen IT-Infrastrukturplan, und die Administratoren sollten dabei nicht vor Neuerungen zurückschrecken. Wenn Administratoren eine vorhandene Infrastruktur vorfinden, fällt es besonders leicht, schlechte Strategien unter der Annahme einfach fortzuführen, was vorher funktioniert hat, wird auch in der Zukunft funktionieren.
Traditionell bauen Unternehmen eine virtuelle Infrastruktur aus getrennten Compute-, Networking- und Speicher-Systemen oder -Silos zusammen. Aber mit einem frischen Ansatz könnten Administratoren auch darauf kommen, dass eine converged oder hyper-converged Infrastructure (HCI) oder ein einzelnes HCI-Produkt ihren gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen besser entsprechen würde.
Der besondere Vorteil von HCI besteht darin, dass es diese getrennten Funktionen in einem modernen, angepassten Paket anbietet. Allerdings stellt die daraus resultierende Dichte der Komponenten deutliche Energieanforderungen, so dass Rechenzentren mit älteren Server-Racks Schwierigkeiten bekommen könnten. Selbst wenn ein komplettes HCI-Redesign nicht machbar ist, können Administratoren Produkte aufstellen, die Shared Speicher-Pools über mehrere virtualisierte Hosts wie zum Beispiel VMware vSAN erlauben.
Indem sie auf virtualisiertes Infrastrukturdesign statt auf Bestandserhaltung setzen, können Administratoren neu aufkommende Technologien besser abschätzen und integrieren. Selbst wenn HCI noch nicht praktikabel sein sollte, sind Administratoren so in der Lage, mit einem verteilten Ansatz erste Schritte in Richtung praktische Umsetzbarkeit zu unternehmen. Jegliche Reduktion von großen Infrastrukturkosten ist von Vorteil.
Jenseits von größeren Infrastrukturinstandhaltungen sollten Administratoren auch regelmäßig Kostensenkungen für die jeweils aktuelle IT-Infrastruktur überprüfen. Zum Beispiel kann der Ersatz älterer Server durch modernere mehr Workload-Konsolidierung erlauben, zu neuen Verträgen mit den Telekom-Gesellschaften und besseren Bedingungen führen und auch Self-Service-Ressourcen ermöglichen, mit denen Routineaufgaben abgelöst werden, die bisher durch das IT-Team erledigt wurden. All dies bedeutet Kosteneinsparungen.
Fehler sind unvermeidbar und Transparenz ist notwendig
Sorgfältiges virtuelles Infrastrukturdesign muss mit der Unvermeidbarkeit von Fehlern rechnen.
Administratoren legen ihre Infrastrukturen häufig für Verfügbarkeit aus und vertrauen dabei auf eine Vielzahl von Produkten, die Ausfälle vermeiden sollen. Die Stärke von Virtualisierungs- und Migrationstechnologien wie zum Beispiel vMotion oder von Fault Tolerance und Hochverfügbarkeit kann leicht dazu führen, die Möglichkeit von Hardwarefehlern oder -ausfällen zu vermeiden.
Anstatt zu versuchen, das Unvermeidliche zu verhindern, sollten Administratoren die Vorbereitung auf mögliche Fehler in ihr Repertoire von Design-Prinzipien einer virtuellen Infrastruktur aufnehmen. Wenn Administratoren die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Ausfällen berücksichtigen, können sie schnelle Recovery-Maßnahmen wie die Einplanung von zusätzlicher Hardware oder Isolationsmöglichkeiten in einem dedizierten Management-Cluster sowie die Dokumentation von auftretenden Unregelmäßigkeiten oder Änderungen ergreifen.
Menschliche Irrtümer sind wahrscheinlich genauso ein Grund für Ausfälle wie es die Technologie ist – und sie sind oft weniger voraussagbar. Wenn zum Beispiel ein unter Druck stehender oder unerfahrener Administrator den Distributed Resource Scheduler abschaltet, anstatt ihn in den Maintenance-Modus vor einem Update zu versetzen, könnte dies aus Versehen verwandte Regeln und Ressourcen-Pools entfernen. Einfache Fehler können große Konsequenzen nach sich ziehen, aber einfache taktische Maßnahmen können Recovery-Aktionen erleichtern. In diesem und vielen ähnlichen Beispielen wird eine gründliche Dokumentation dem Administrator erlauben, verlorene Informationen wiederherzustellen.
Eine Dokumentation ist nützlich für die Transparenz zwischen den IT-Team-Mitgliedern, aber auch zwischen IT und Geschäftsführung. Selbst unter den schlimmsten Umständen wie zum Beispiel dem Crash eines Hosts sollten die Administratoren einen gemeinsamen Kommunikationsplan für IT-Ausfälle benutzen, um alle Betroffenen über den Recovery-Prozess auf dem Laufenden zu halten.
Design für Flexibilität
Design-Prinzipien für eine Virtualisierungsinfrastruktur müssen auf die Gegenwart, aber auch auf die Zukunft ausgerichtet sein, weshalb Administratoren Cloud- und hybride Möglichkeiten in ihre Installationen einbauen müssen.
Viele Unternehmen verfügen gegenwärtig wegen mangelnder Planung noch über eine chaotische Cloud-Präsenz. Sie beruht auf einer Vielzahl von Services, die unterschiedliche Abteilungen oder Mitarbeiter erworben haben, die aber von niemandem koordiniert worden sind. IT-Administratoren finden sich oft in verschiedene Richtungen getrieben, da Mitarbeiter aus dem Bereich Operations Stabilität in der hybriden Cloud suchen, während Entwickler Agilität in der Public Cloud wollen.
Um ein hybrides IT-Design zu verwirklichen, sind Administratoren mit einer Reihe von politischen und technologischen Herausforderungen konfrontiert. Hybride Infrastrukturen scheitern oft, weil die Anforderungen der Geschäftsführung und der IT-Abteilung nicht miteinander abgeglichen wurden. Dazu gehört eine mangelnde Übereinstimmung darin, wie Vorteile, Zeitpläne und Kosten der neuen Investitionen richtig gemessen werden können.
Ein effektives Design einer virtualisierten Infrastruktur schließt eine Bereitschaft für hybride Modelle mit ein, die Clouds in verschiedenen Ausführungen umfassen – seien es hybride und private Clouds oder Cloud-Erweiterungen für Disaster Recovery wie zum Beispiel VMware Cloud on AWS.
Eine Cloud-ready-Infrastruktur sollte in der Lage sein, je nach Bedarf auf und ab zu skalieren, Verwaltungskosten zu reduzieren und einen Vendor-Lock-in zu vermeiden. Indem immer mehr Hersteller oder Service-Provider Cloud-Versionen für bestimmte Geschäftsanwendungen herausbringen, bekommen Administratoren mehr Gelegenheiten, die Infrastrukturkosten zu reduzieren. Eine flexible Infrastruktur sollte auch Downtimes verkleinern und schnelle, effiziente Änderungen ermöglichen, da die Anbieter kontinuierlich Features und Updates hinzufügen.