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Diese Methoden zur Storage Resilience sollten Sie kennen
Viele Hersteller integrieren Produkte anderer Technologiebereiche in ihre Angebote, um Speicher sicher und stabil zu machen. Anwender sollten prüfen, wofür sie sich entscheiden.
In den letzten Jahren hat sich der Markt für stabile und sichere IT-Services auf interessante Art und Weise weiterentwickelt. Ein Blick auf den „Resilience“-Marktplatz zeigt Akquisitionen, Partnerschaften und markenübergreifende Produkte und Services.
Zu den allgemeinen Komponenten von IT-Wiederherstellung gehören Business Continuity und Disaster Recovery (BC/DR), Incident Response oder schnelle Antworten auf Zwischenfälle, Benachrichtigungssysteme bei Katastrophen und Maßnahmen für die Cyber-Security. Während von mancher Seite aus argumentiert wird, Cyber-Security sei eine eigene Disziplin, weil ein Security-Vorfall die Fortsetzung der geschäftlichen Aktivitäten eines Unternehmens gefährden könne, wollen wir diese Kategorie dennoch in den allgemeinen Begriff von Stabilität oder Resilience einschließen.
Was tut sich also auf dem allgemeinen Markt für IT Resilience? Angesichts der anhaltenden Konsolidierung gibt es eine wachsende Anzahl von größeren und alles umfassenden Anbietern, die eine Art von „One-Stop Shopping“ für Resilience-Kunden aller Größenordnungen zur Verfügung stellen können. Kleinere Firmen, die sich auf ein oder zwei Produkte spezialisieren, sind vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) geeignet, während sich die größeren Anbieter auf große und internationale Kunden konzentrieren. Anbieter umfassen große Firmen wie Dell /EMC, Netapp oder HPE, aber auch Zerto, Acronis, CommVault, Veritas oder DataCore haben etwas dafür im Portfolio. Auch Cloud-Anbieter lassen sich dazu zählen.
Im Folgenden präsentieren wir eine Liste von sieben Bereichen, in denen es zu den meisten Änderungen im Markt für IT-Resillience gekommen ist. Diese Analyse beruht auf persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen des Autors und nicht auf statistischen Unterlagen.
Wachstum von Cloud-basierten Resilience-Anbietern
Als Cloud-basierte Servicefirmen zuerst erschienen und sichere und stabile Dienstleistungen im Bereich Wiederherstellung von Daten und Anwendungen anboten, ging es zunächst um Speichersysteme und Daten-Backups. Mit der Zeit merkten sie, dass sie ihre Umsätze durch das Hinzufügen von Diensten erhöhen konnten, die ihre Kunden beim Recovery von unvorhergesehenen Ereignissen unterstützten.
Die Firmen begannen, Managed Services für Disaster Recovery wie zum Beispiel Emergency Failover und Failback für kritische Applikationen und spezialisierte Systeme anzubieten. Diese Dienstleistungen wurden Disaster Recovery as a Service (DRaaS) genannt und enthielten Support für die Erstellung von DR-Plänen für die Daten eines Unternehmens.
Heute findet man leicht Cloud-basierte Firmen, die DRaaS anbieten sowie ein breites Spektrum von Backup-Services, Business Continuity as a Service, Incident Response und Emergency Notification Services.
Systeme für die Notfallbenachrichtigung
Vor 30 Jahren gab es nur ein paar Software-Produkte für BC/DR. Einige waren recht umfassend, indem sie relationale Datenbanken zur Organisation der Daten nutzten, während andere großenteils auf Textprogrammen und Standardmasken beruhten.
Heutige Angebote reichen von einfachen, auf Vorlagen (Templates) beruhenden Produkten bis zu Angeboten mit mehreren Komponenten wie zum Beispiel BC/DR-Planung und Support für Business-Impact-Analysen (BIAs), Risikoabschätzungen und Testen von DR-Plänen. Eine bedeutsame Ergänzung von Standardprodukten stellt das Emergency Notification System (Notfallbenachrichtigung) dar.
Einige der führenden Softwarefirmen haben Emergency-Notification-Technologie gekauft und in ihre BC/DR-Services integriert, um einen nahtlosen Übergang von der Entdeckung eines Zwischenfalls (Incident Detection) bis hin zur Bekanntgabe eines Notfalls (Emergency Notification) zur Verfügung zu stellen. Und umgekehrt haben einige Hersteller von Emergency-Notification-Systemen Firmen mit Resilience-Software gekauft, um ihre Leistungen bei Emergency Notification zu erweitern und zu verbessern.
Softwarepakete, die alles umfassen
Heute bieten führende Firmen bei Resilience-Software ihren Kunden End-to-End-Pakete an. Diese Pakete können BIA, Risikoabschätzungen, Entwicklung von DR-Plänen sowie Tests und Emergency Notification Services umfassen. Spezialisierte Wiederherstellungsmodule sind komplett in ein aufeinander abgestimmtes Paket integriert. Kunden können mit einem bestimmten Paket beginnen, zum Beispiel einem mit der Ausrichtung auf BC/DR-Planungs-Software oder einem Emergency-Notification-Paket, und weitere Elemente können je nach Bedarf hinzugefügt werden.
Man sollte sich vergewissern, dass die Softwarehersteller Standards für Business Continuity einhalten, wie zum Beispiel den globalen Standard International Organization for Standardization 22301:2012, den amerikanischen Standard National Fire Protection Association 1600:2016 sowie spezifische Bestimmungen für einzelne Industrien wie Banken und Finanzen.
Softwareprodukte von Consulting-Firmen
Die Softwareindustrie hat so etwas zwar im Programm, aber einige mittlere bis große Consulting-Dienstleister haben manche Software-Tools zu ihren Consulting-Aktivitäten hinzugefügt. Diese können alle bisher erwähnten DR-Tools umfassen und dabei helfen, den Kunden einen Mehrwert anzubieten – und für sich selbst natürlich erweiterte Umsatzquellen.
Einige Consulting-Anbieter sind auch Partnerschaften mit Softwareherstellern eingegangen, um beiden Unternehmen Vorteile zu verschaffen: Sie selbst erhalten die Software, während die Softwarehersteller Consulting-Services bekommen.
Emergency-Notification-Systeme sind technisch ausgereifter
Während die Technologie von Emergency Notification Systems noch immer in einem Katastrophenfall schnelle Verbindungen zu einer oder vielen Geschäftseinheit(en) sowie Antwortmöglichkeiten auf Nachrichten liefert, können weiterentwickelte Systeme nun auf komplette Unternehmen ausgedehnt werden, egal wie groß und global verteilt sie sein mögen. Es spielt keine Rolle, wo sich die Angestellten befinden: Heutige Systeme können sie schnell lokalisieren und Botschaften senden.
Die meisten größeren Systeme lassen sich in andere IT-Resilience-Systeme einbinden, so dass die Emergency-Notification-Komponente anderen Technologien ein beträchtliches Gewicht verleiht.
Verbesserte Recovery Services für bestimmte Arbeitsbereiche
Abgesehen von heißen, warmen und kalten Disaster-Recovery-Zonen hat sich Work Area Recovery schnell zu einer stark nachgefragten Option für BC-Applikationen entwickelt. In Ergänzung zu traditionellen Arbeitsplätzen und Konferenzräumen bieten Anbieter von Recovery für spezielle Arbeitsbereiche (Work Areas) besondere anwenderfreundliche Umgebungen an – einschließlich solche Zusatzleistungen wie kinderfreundliche Zonen in Ergänzung zu traditioneller Verpflegung, Telefon- und Datenverbindungen sowie Internet-Zugang.
Einige Hersteller arbeiten auch mit Kunden bei der Planung und Umsetzung von BC-Tests zusammen, in denen Angestellte im Katastrophenfall auf alternative Arbeitsplätze umgesetzt werden.
Resilience-Firmen bieten Cyber-Security-Systeme
Die vielleicht interessanteste Entwicklung im Markt besteht in der Integration von Cyber-Security-Ressourcen durch traditionelle Hersteller von IT-Resilience. Für Cloud-basierte Hersteller ist Cyber-Security ein natürliches Zusatzangebot, vorausgesetzt, der Hersteller kann erfolgreich demonstrieren, dass seine Produkte und Services sicher und nicht gefährdet durch unautorisierten Zugang oder andere Attacken sind.
Für Resilience-Anbieter ergänzen Cyber-Security-Features in natürlicher Weise ihre traditionellen Dienstleistungen, indem sie aus ihnen einen wirklichen Full-Service Resilience-Hersteller machen. Der umgekehrte Fall ist auch zutreffend, wenn Cyber-Security-Anbieter den Mehrwert erkennen, Resilience-Fähigkeiten in ihr Produktportfolio einzubauen.