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Die wichtigsten neuen Features von Windows Server 2022

Windows Server 2022 ist seit dem August 2021 verfügbar. Die Unterschiede zur Vorgängerversion sind nicht allzu groß. In bestimmten Szenarien lohnt sich jedoch ein Umstieg.

Windows Server 2022 ist seit dem 18. August 2021 verfügbar. Unternehmen sollten sich jetzt mit der neuen Version auseinandersetzen, um abzuwägen, wann und ob ein Wechsel sich für sie lohnt – nebenbei sollten sie auch im Auge behalten, dass der Extended Support für Windows Sever 2012 und 2012 R2 im Hebst 2023 endet.

Besonders bei der unterstützen Hardware hat Microsoft viele Neuerungen umgesetzt. Windows Server 2022 kann in allen Versionen bis zu 48 TB Arbeitsspeicher verwalten. Insgesamt lassen sich 64-CPUs und 2.048 logische Prozessoren mit Windows Server 2022 nutzen.

Secured Core: Mehr Sicherheit beim Systemstart von Windows-Servern

Die wichtigste Neuerung ist der Secured Core-Server. Diese Funktion fasst verschiedene Sicherheitswerkzeuge zusammen, die bereits in Windows Server 2019 verfügbar waren. Sie verbinden Windows Server 2022 mit Hardware-Tools des BIOS oder UEFI, um den Server bereits beim Starten zu schützen.

Secured-Core-zertifizierte Server sichern das Betriebssystem mit Technologien wie HVCI, Boot DMA Protection, System Guard, Secure Boot, VBS und TPM 2.0 ab. Anwender verwalten die zugehörigen Einstellungen wie gehabt über das Windows Admin Center.

Wie bei allen Updates und Neuerungen, die Microsoft in den letzten Jahren auf den Markt gebracht hat, war es auch mit Windows Server das Ziel, die Anbindung an die Cloud zu verbessern. Allerdings sind diese Neuerungen in den meisten Fällen nicht direkt in Windows Server 2022 integriert, sondern in Windows Admin Center. Einige von ihnen sind somit zumindest in Windows 2016 und 2019 verfügbar. Azure Arc bringt Ressourcen aus Azure näher ans Rechenzentrum; hier spielt Windows Server 2022 seine Stärken voll aus.

Wer aktuell auf Windows Server 2019 setzt, kann keine wesentlichen Neuerungen erwarten. Bei Active Directory bleibt beispielsweise alles beim Alten, und auch bei den Dateiservern fallen die Änderungen gering aus. In der Azure-Edition für Windows Server 2022 lassen sich in Azure und Azure Stack hyperkonvergente Infrastrukturen (hyper-converged Infrastructure, HCI) mit Hotpatching schneller starten und Daten mit SMB über QUIC (Quick UDP Internet Connections) schneller übertragen. Diese Funktionen fehlen jedoch in den anderen Editionen. Windows Server 2022 unterstützt außerdem TLS 1.3.

Neuerungen bei Containern

Die neue Version des Betriebssystems bietet sogenannte Group Managed Service Accounts (gMSA) für Windows-Container, mit denen die Nutzer keinen Host in die Domäne aufnehmen müssen. Generell arbeitet Windows Server 2022 sehr viel enger mit der Containerorchestrierung Kubernetes zusammen und folgt somit auch hier dem allgemeinen Trend bei Microsoft-Produkten der letzten Jahre. Es gibt ein neues Container-Image, das näher an vollständige Installationen von Windows Server 2022 herankommt, und im Gegensatz zu Nano- und Core-Images mehr Funktionen bietet.

Für wen lohnt sich Windows Server 2022?

Windows Server 2022 ist trotz der geringen Unterschiede zum Vorgänger einen zweiten Blick wert. Der erweiterte Support von Windows Server 2012/2012 R2 läuft zum 10.10.2023 aus. Da außerdem Microsoft bereits angekündigt hat, die Preise für Lizenzen zum Februar 2022 um 10 Prozent anzuheben, bietet es sich an, jetzt zuzugreifen, wenn ein Umstieg von Interesse ist. CALs (Client Access License) für Windows Server 2022 sind auch für Versionen des Betriebssystems gültig; umgekehrt gilt das nicht.

Microsoft erlaubt die direkte Aktualisierung von Servern ab Windows Server 2012. Das erleichtert die Migration von virtuellen Maschinen (VMs). Wer von physischer Hardware mit Windows Server 20102 oder 2016 zu Windows Server 2022 migriert, muss natürlich beachten, ob diese noch die Anforderungen erfüllt.

Wenn Sie viel mit Azure arbeiten oder eine Hybrid Cloud betreiben, eventuell auch mit Azure Stack, ist Windows Server 2022 ebenfalls interessant für Sie, da Sie von den zusätzlichen Funktionen für die Anbindung dieser Plattformen profitieren.

Daneben läuft der Mainstream-Support von Windows Server 2016 zum 11.01.2022 aus. Sie können wechseln, oder bis Januar 2027 erweiterten Support beziehen – hier gilt es im Einzelfall abzuwägen, was sich aus betrieblicher, finanzieller und technischer Sicht besser lohnt.

Wer hingegen mit Windows Server 2019 arbeitet, kann die Lage mit Gelassenheit beobachten. Die Unterschiede zu Windows Server 2022 sind zu gering, als dass ein Wechsel wirklich sinnvoll wäre.

Essentials-Version erhält Aufwertung

Die Essentials-Editions des neuen Serverbetriebssystems ist diesmal etwas umfangreicher ausgefallen als in den vorangegangenen Auflagen. Sie teilt alle Funktionen mit der Standard-Edition und enthält Lizenzen für Server mit maximal 10 Kernen und 25 Benutzer mit 50 Geräten – das ist für den veranschlagten Preis beachtlich.

Im Netzwerk lassen sich auch mehrere Essentials-Server nebeneinander betreiben. Es findet zudem kein Lizenzcheck statt, sodass der Server nicht gezwungenermaßen herunterfährt, wenn die Lizenzen überstiegen werden. Hier reicht es aus, einfach eine Standard-Lizenz und entsprechend CALs zu kaufen. Eine technische Änderung am bestehenden Server ist nicht notwendig.

Essentials meldet sich im Netzwerk als Standard-Server nach der Installation. Die Edition ist daher ein guter Weg, günstig zu Windows Server 2022 zu kommen. Beim Betrieb als Hyper-V-Host darf eine weitere VM betrieben werden, allerdings muss sie eine eigene Lizenz bekommen.

Fazit

Die Neuerungen von Windows Server 2022 sind marginal. Dafür bietet die Version aber mehr Sicherheit, unterstützt aktuelle Hardware und deren Sicherheitsfunktionen besser und arbeitet auch mit Azure enger zusammen. Unternehmen, die von Windows Server 2012/2012 R2 oder Windows Server 2016 kommen, können mit geringem Aufwand umsteigen. Durch die kommende Preiserhöhung der OEM-Lizenzen (Original Equipment Manufacturer) –Volumenlizenzen wurden bereits verteuert – ist es sinnvoll, frühzeitig Lizenzen zu erwerben.

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