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Die Vorteile von MBaaS und einer mobilen App-Architektur
Viele Unternehmen setzen heute auf MBaaS-Plattformen. Sie entlasten das Backend Management, da sie Microservices ermöglichen und das API-Management in den Mittelpunkt stellen.
Mobile Anwendungen sind heute integraler Bestandteil eines jeden Unternehmens. Die Art und Weise, wie diese mobilen Anwendungen erstellt und verwaltet werden, ist entscheidend für reibungslose Prozesse im Unternehmen und seinen Erfolg auf dem Markt. Eine mobile App-Architektur erfordert jedoch eine radikal andere Art, Anwendungen zu entwickeln und zu verwalten.
Traditionell nutzten Unternehmen eine serverbasierte Architektur für die Entwicklung von Anwendungen. Bei diesem einfachen Client-Server-Modell ist alles zentralisiert und einfach zu steuern sowie zu verwalten. Anfragen gehen in einem relativ einfachen Ablauf vom Client zum Server und zurück, und eventuelle Fehler oder Verzögerungen sind schnell erkannt und behoben.
Selbst bei einer großen Anzahl an Servern bleibt es die gleiche serverbasierte Architektur, die schwer zu skalieren und teuer ist. Doch eine hardwarezentrierte Architektur und all ihre Varianten funktionieren nicht bei mobilen Unternehmensanwendungen. Die schiere Anzahl der Geräte und Benutzer bremst das Netzwerk aus und bringt die Server zum Absturz. Moderne Entwicklungswerkzeuge und Tools für die Datenanalyse erfordern eine robuste, Cloud-native Infrastruktur.
MBaaS vereinfacht das Backend
Sehr spannend bei der Arbeit mit einer mobilen App-Architektur ist der Aufbau des Frontends. Ein Albtraum ist allerdings die Arbeit mit dem Backend-System, das die mobilen Anwendungen von Unternehmen unterstützt. Hier sind zu viele proprietäre Systeme, große Datenmengen mit vielen Variationen und APIs zu integrieren, die meist in Silos existieren und verwaltet werden. Hinzu kommen die verschiedenen mobilen Plattformen und Geräte, die Firmen bei der Entwicklung einer App berücksichtigen müssen.
Mittlerweile hat sich Mobile Backend as a Service (MBaaS) als die beste Alternative zur traditionellen mobilen App-Entwicklung etabliert. MBaaS verwaltet das Backend von mobilen Anwendungen und gibt mobilen Entwicklern die Freiheit, sich auf das zu konzentrieren, was ihnen wirklich Spaß macht – herausragende Benutzererlebnisse zu gestalten und leistungsstarke Unternehmensanwendungen mit wenig Aufwand zu erstellen.
MBaaS-Plattformen bieten eine Reihe von Services und Funktionen, die für die Entwicklung mobiler Anwendungen im Einsatz sind. Hier eine Auswahl:
- Benutzerverwaltung: Kontrolliert den Zugriff der Benutzer auf die mobile App.
- Daten: Verwaltet das Speichern von persistenten Daten.
- Benachrichtigungen: Entwickler können über Push-Nachrichten mit den Nutzern kommunizieren.
- Geolokalisierung: Apps können damit die GPS-Funktion mobiler Geräte nutzen.
- Kundenspezifische Services: Entwickler erweitern die MBaaS-Plattform und integrieren sie mit anderen Unternehmenssystemen.
- API-Management: Erstellt und verwaltet alle APIs, die die Interaktion zwischen Frontend und Backend vereinfachen.
Microservices by Design
Kein Service einer MBaaS-Plattform ist an einen einzelnen Server oder gar mehrere Hardwareserver gebunden. Tatsächlich funktioniert jeder Service als eine Sammlung von voneinander abhängigen Microservices. Microservices sind die Schlüsselkomponente einer modernen mobilen App-Architektur.
Diese Microservices werden extern über APIs zur Verfügung gestellt. Bei jeder Interaktion mit einer Anwendung wird eine API aufgerufen. MBaaS stellt APIs ins Zentrum der mobilen App-Architektur. Die MBaaS-Plattform erstellt die APIs nach der Entwicklung eines neuen Services automatisch, und Firmen können die APIs innerhalb der MBaaS-Plattform zentral verwalten.
MBaaS stellt nicht die mobilen Geräte und Hardwareserver in den Mittelpunkt, sondern setzt den Fokus auf die Backend-Software und Daten. Unternehmen können mit Hilfe von MBaaS leistungsfähige Backend-Systeme aufbauen, unabhängig davon, wie viele Geräte oder Server sie verwalten.
Angesichts des Mangels an Entwicklern von mobilen Apps ist es wichtig, Systeme mit wiederverwendbaren Komponenten zu bauen. Das ist nur mit MBaaS möglich, da es die Wiederverwendung von Microservices über verschiedene Anwendungen hinweg ermöglicht und die Zeit für die Erstellung einer neuen Anwendung verkürzt. Da MBaaS funktionsübergreifend mit mehreren mobilen Betriebssystemen arbeiten kann, brauchen Firmen eine Anwendung nur einmal zu programmieren und können sie überall verteilen (Build once, run everywhere). Das ist nicht nur komfortabel, sondern wird zum entscheidenden strategischen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb.
Mobile Infrastruktur – selbst entwickeln oder einkaufen?
Die große Frage ist dann: Können Firmen diese Microservices und die APIs selbst entwickeln und einrichten? Natürlich. Das kostet aber Aufwand und Zeit. Sie müssen die Hardwareinfrastruktur für das System bereitstellen, die einzelnen Dienste so konfigurieren, dass sie als wiederholbare Bausteine bei der Erstellung mobiler Anwendungen fungieren, die APIs erstellen und die verschiedenen Teile des Systems so integrieren, dass sie gut zusammenarbeiten. All das hält sie allerdings von dem ab, was sie wirklich tun möchten: hochwertige mobile Anwendungen erstellen und verteilen.
Mobile Computing hat die Architektur von Unternehmens-Anwendungen verändert. Das traditionelle Single-Server-Setup lässt sich nicht auf die mobile Welt übertragen. Firmen müssen die moderne Microservices-Architektur nutzen, die auf APIs basiert. MBaaS-Plattformen entlasten das Backend-Management, indem sie standardmäßig Microservices aktivieren und das API-Management in den Mittelpunkt des Systems stellen. Wenn Firmen mehr innovative Anwendungen schneller auf den Markt bringen wollen, sollten sie auf MBaaS setzen.
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