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Die Vor- und Nachteile der VMware DRaaS-Architektur
Bevor Sie einen Cloud-DR-Service einführen, sollten Sie die Feinheiten der Architektur prüfen, um sicherzustellen, dass das Produkt zu Ihren Migrations- und DR-Bedürfnissen passt.
Sie können im Grunde jede On-Premises-Anwendung in die Public Cloud verschieben – aber das macht sie noch lange nicht zu einer Cloud-Anwendung. Anwendungen, die für Public Clouds entwickelt wurden, unterscheiden sich grundlegend von Anwendungen, die für die lokale Infrastruktur eines Unternehmens entwickelt wurden.
Disaster-Recovery-Produkte (DR), wie beispielsweise VMware DRaaS, die Anwendungen in die Public Cloud kopieren, um sie zu schützen, können mit unterschiedlichen Architekturen unterschiedlich gut umgehen. Datriums On Premises Disaster Recovery verwendet ESXi-Hosts mit Solid-State-Laufwerken (SSDs) und netzwerkbasierten Festplatten-Shelfs als Speicher für Virtuelle Maschinen (VMs).
Nach der Übernahme von Datrium durch VMware wurde das Cloud-native DR-Produkt des Unternehmens Teil des Portfolios für Disaster Recovery as a Service (DRaaS) von VMware. Der Kern der Datrium-Technologie ist unverändert, wird aber anders als die ursprüngliche lokale Hardware- und Softwareplattform bereitgestellt. VMware DRaaS verwendet die Replikationsfunktionen von Datrium, um Anwendungen für DR-Zwecke in eine Public Cloud zu duplizieren.
Die Vor- und Nachteile von Objektspeichern
VMware DRaaS setzt auf Amazon Simple Storage Service (S3), um deduplizierte Datenblöcke zu speichern. Objektspeicher – insbesondere Amazon S3-Objektspeicher – können kostengünstig große Datenmengen speichern und trotzdem vergleichsweise einfach Zugang gewähren. Die Lese-Performance von Object Storage ist hervorragend, insbesondere wenn mehrere Clients ähnliche S3-Objekte lesen.
Das Schreiben in den Speicher kann jedoch etwas aufwendig sein, da AWS S3 Objekte nicht ändern, sondern nur überschreiben kann; Anwender müssen daher immer ein gesamtes geändertes Objekt hochladen.
Wenn Sie eine 1-KB-Änderung an einer 10-MB-Datei vornehmen, ist ein 10-MB-Download erforderlich, gefolgt von einem Upload der 10 MB mit dem Kilobyte an Änderungen. Idealerweise ändern Sie folglich einfach nie Ihre Objekte. Aber das ist nicht realistisch.
EBS versus Instanzspeicher
VMware DRaaS nutzt daher im Gegensatz zur ursprünglichen Lösung von Datrium auch weiterhin Amazon-EC2-Instanzen und präsentiert Datenspeicher als Netzwerkdateisysteme für ESXi-Server in VMware Cloud on AWS.
Die Herausforderung besteht darin, dass AWS in EC2-Instanzen hohe Kosten für die transaktionale Speicherleistung berechnet. Elastic Block Store (EBS) von Amazon kann schnell teuer werden, insbesondere für die Hunderttausenden von IOPS (Input/Output Operations Per Second, Eingabe-/Ausgabevorgänge pro Sekunde), die eine SSD liefert. Um solche unnötigen Speicherkosten zu vermeiden, können Sie anstelle von EBS einen EC2-Instanzspeicher verwenden.
Dieser bietet temporären Blockspeicher. Er befindet sich auf dem physischen Host, auf dem die Instanz läuft und wird pro Stunde bezahlt. Bei einer Größenordnung von 100.000 IOPS pro Monat ergibt sich ein deutlicher Preisunterschied zwischen EC2 mit EBS und EC2 mit Instanzspeicher.
Das Problem mit einem Instanzspeicher ist jedoch, dass er temporär ist. Sein Inhalt wird dauerhaft gelöscht, wenn Sie sie wieder herunterfahren und eine neu hochgefahrene Instanz ist prinzipiell leer. Deshalb behandeln ihn viele Benutzer ähnlich wie einen Cache und erstellen den Inhalt bei Bedarf aus einem dauerhaften Speicherort immer wieder neu.
Die DR-Architektur von Datrium verwendet Amazon S3 als dauerhaften Speicher. Auf diese Weise erhalten Nutzer sowohl kostengünstige SSD-Leistung, als auch einen bezahlbaren persistenten Speicher.
Skalierbarkeit verbessert Redundanz
Das Cloud-native DR-Produkt von Datrium bot Skalierbarkeit; Jeder ESXi-Server stellte SSDs und CPUs bereit. Je mehr ESXi-Server Sie betrieben, desto mehr aggregierte Leistung bekamen Sie. VMware DRaaS lässt sich auch skalieren, um Leistung und Redundanz zu verbessern. Dafür verwendet es zusätzliche EC2-Instanzen.
Die neue Cloud-native DR kann Daten von den SSDs anderer Knoten abrufen, um den Instanzspeicher neu zu füllen; das ist schneller ist als das Lesen von S3.
Alternative Dienste zu VMware DRaaS
Nicht jeder Anwender möchte seine lokale Infrastruktur für Disaster Recovery zu AWS (Amazon Web Services) übertragen. Sie sollten daher genau durchdringen, welche Services die Architektur Ihres DR Tools unterstützen und davon ausgehend überlegen, wie diese zu Ihrem System passen. Sie müssen Ihr Design jedoch auch nicht komplett überdenken, um einen Mehrwert aus einem AWS-Service zu ziehen.
Möglicherweise sehen Sie einige Parallelen zum Cloud-Blockspeicher von Pure Storage. Dieser Service verwendet ebenfalls eine Kombination aus EC2, Instance-Speicher, EBS und dedupliziertem S3, um ähnliche Funktionen wie die FlashArray-Produkte On-Premises zu erfüllen. Sowohl VMware DRaaS als auch Cloud Block Store nutzten AWS-Funktionen, um Unternehmensservices sowohl lokal, als auch in der VMware Cloud on AWS bereitzustellen.