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Die Auswirkungen von Unified Communications in der Cloud
Der Bereich Unified Communications verändert sich schnell und immer mehr Firmen setzen auf die Cloud. Das bedeutet auch, dass die IT-Abteilung neu organisiert werden muss.
IT-Abteilungen entwickeln sich rasant weiter, da sie von der Unterstützung von lokalen Anwendungen in Unternehmensrechenzentren zu Unified Communications (UC) in der Cloud übergehen. Die Untersuchung Unified Communications and Collaboration: 2018-19 Research Study von Nemertes Research Group Inc. zeigt, dass es in diesem Bereich einen starken Wandel gibt. Das gilt sowohl für die Strategie wie sie Anwendungen für Kollaboration verwalten, als auch für die taktischen Belange, wie sie strukturell für den Betrieb aufgegliedert sind.
Heutzutage haben fast 64 Prozent ihre verschiedenen Kollaborations- und Kommunikationsgruppen in einer einzigen Struktur vereint, die sich um Planung und Betrieb kümmert. Typischerweise umfasst diese Struktur Untergruppen, die für einzelne Technologieplattformen verantwortlich sind, einschließlich Telefonie-, Meeting- und Messaging-Plattformen sowie -Dienste.
Weitere Teams unterstützen Mail- und Kalenderfunktionen sowie das Dateimanagement. Bei größeren Unternehmen gibt es vielleicht noch weitere Funktionen, um die man sich kümmern muss. Möglicherweise handelt es sich hier um Konferenzsysteme, Video-Streaming, Übertragungsplattformen und soziale Plattformen. Die Schlüsselfunktion der konvergierten Struktur ist die richtige Strategie, damit die verschiedenen Teams zusammenarbeiten und die Vorteile der sich schnell ändernden Produkte nutzen können. Die Kombination aller Bereiche ergibt die komplette Kollaborationsplattform. Unternehmen mit einem Team für Unified Collaboration sind 17 Prozent erfolgreicher dabei, die Anforderungen für die Zusammenarbeit zu erfüllen.
Die restlichen 36 Prozent sind noch unzusammenhängend, wobei die Kommunikationsteams oft in Netzwerkgruppen angesiedelt sind oder Datei- und Portalteams völlig getrennt von den Verantwortlichen für die Echtzeitkommunikation arbeiten. 17 Prozent der hier angesprochenen Firmen wollen ihre Struktur ändern. Anreiz ist in erster Linie, dass die Kollaborationsteams auf die Strategie der Anbieter abgestimmt sind. Ein weiterer Grund ist, dass dem Unternehmen neue Möglichkeiten für die Kollaboration effizient zur Verfügung gestellt werden.
Die Umstellung von Unified Communications in die Cloud ändert nicht nur die Kollaborationsstrategie des gesamten Unternehmens, sondern auch die speziellen Rollen innerhalb der Kollaborationsgruppen. Verlagern Firmen Unified Communications in die Cloud, dann reduziert sich laut Nemertes damit die Anzahl der Mitarbeiter merklich, die für den technischen Betrieb zuständig sind. Das ist auch zu erwarten. Durch eine Migration in die Cloud fällt die Notwendigkeit für das Provisioning und die Wartung der Plattformen weg, die sich am eigenen Standort befinden.
Etwas überraschend ist aber, dass sich der Umzug von Unified Communications in die Cloud nicht negativ auf die Anzahl der IT-Belegschaft auswirkt. Stattdessen erhöht der Umstieg in die Cloud die Belegschaft um sechs Prozent. Die zusätzlichen Mitarbeiter sind oftmals für die Pflege der Beziehungen zu den Cloud-Anbietern zuständig. Weiterhin sorgen sie für die Sensibilisierung der Anwender sowie um die Akzeptanz der neuen Anwendungen und Funktionen, die durch die Cloud verfügbar sind. Sie arbeiten auch mit anderen Geschäftsbereichen zusammen und stellen damit sicher, dass die Kollaborationsstrategien zu den Geschäftsanforderungen passen. Wir beobachten außerdem Wachstum innerhalb der Kollaborationsteams bei der Anwendungsentwicklung und deren Rollen. Die Mitarbeiter sind für Initiativen der digitalen Umwandlung zuständig, die Workflows in Kommunikationsanwendungen integrieren. Da Kommunikations-PaaS-Provider (Platform as a Service) und auch UCaaS-Anbieter (Unified Communications as a Service) immer häufiger APIs zur Verfügung stellen, erwarten wir, dass die Anwendungsentwicklung innerhalb der Kollaborationsgruppen noch zunimmt.
Die Cloud ändert die strategischen und die taktischen Belange der Kollaborationsgruppen. Wenn Sie mit einem Umstieg in die Cloud liebäugeln, dann planen Sie mit Kollaborationsteams und verteilen die Rollen mit Blick auf Anbietermanagement, Sensibilisierung der Anwender und Akzeptanz sowie Anwendungsentwicklung neu. Planen Sie auch den Ausbau von Geschäftsverbindungen, um sicherzustellen, dass Sie Funktionen bereitstellen, die den identifizierten Bedarf decken.