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DataCore vFilo: SDS-Erweiterung für Object und File
DataCore bietet mit vFilo nun auch eine softwaredefinierte Speicherlösung für Object und File Storage an. Wir erklären, was das Produkt offeriert und warum Kunden davon profitieren
DataCore hat sich im Virtualisierunsgumfeld mit seiner Software-defined Storage-Lösung SANsymphony einen Namen gemacht. Wie dieser schon besagt, ist diese Software auf SAN- beziehungsweise Block-Storage-Umgebungen optimiert. Um Kunden nun mehr Flexibilität zu geben, entwickelte der Hersteller eine vom Flaggschiffprodukt unabhängige Lösung – vFilo – um damit auch File- und Objektspeicher ansprechen zu können. Obwohl unabhängig von SANsymphony lässt sich diese Software auch hier integrieren.
Die Option, nun über NFS, SMB oder S3 Daten zusammenzufassen, ermöglicht nun die Nutzung hybrider Offsite- oder Cloud-Umgebungen und NAS-Storage. Mit der Scale-Out-Architektur sollen vor allem Firmen adressiert werden, die größtenteils mit unstrukturierten Daten umgehen müssen. Die Skalierbarkeit gibt der Anbieter mit „von zwei Instanzen bis hin zu Milliarden von Dateien in zahlreichen Knoten…“ an.
Die Software lässt sich auf einem physischen Server oder einer virtuellen Maschine bereitstellen und erstellt Mount Points, die lokale Knoten oder solche an anderen Standorten umfassen können. Diese Knoten können Server mit Festplatten oder bestehende NAS-Systeme sein, wie beispielsweise Dell EMC Isilon oder NetApp FAS. Allerdings lassen sich die Daten auf diesen teuren Systemen nun auch in Storage-Knoten migrieren, die kostengünstiger oder in der Cloud beheimatet sind.
Der große Vorteil der Lösung, vor allem aus Managementsicht, ist, dass ein Global Namespace erstellt wird unter dem zunächst alle Informationen assimiliert und mit Metadaten versehen werden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass auch die Objekte mittels vFilo letztlich als File abgelegt werden. Das kombiniert die Leistungsfähigkeit verteilter Dateisysteme mit der schnellen Suche über umfassende Metadaten.
vFilo benötigt für den Datenzugriff lediglich Adresse und Passwort. Das System indiziert dann alles auf ihnen in einem Metadatenkatalog und der Administrator muss nur noch Ansichten erstellen, zum Beispiel von einem NAS, bei dem die Kapazität um die Festplatte eines anderen Servers erweitert wird, oder einer Freigabe, die aus der gleichen Art von Dateien auf verschiedenen Servern erstellt wird. Die Freigaben oder Zugriffskontrolle selbst müssen nicht neu definiert werden, da sie von der Software erkannt und übernommen werden.
Anwendungen, die entweder in virtuellen Maschinen, physischen Servern oder Containern ausgeführt werden, können ihre bevorzugte Zugriffsmethode verwenden, um Daten abzurufen und diese zu aktualisieren. Gleiches gilt für Nutzer von PCs, Laptops und Workstations mit Windows, Linux, UNIX und MacOS.
Die Software unterstützt die Protokolle NFS v4.2, NFS v3, SMBv3 und SMBv2 sowie Kubernetes CSI für persistente Volumen. Nutzer können mit jeder der Methoden gleichzeitig auf Dateien zugreifen – unabhängig davon, wie sie ursprünglich erstellt wurden.
Durch die dynamische und Policy-basierte Datenplatzierung, die beispielsweise Leistungsbedarf, Ausfallsicherheit, Kosten und Alterung miteinbezieht, werden die Informationen dynamisch über alle Ressourcen verteilt, Load Balancing und automatisches Storage Tiering inklusive. Zudem nutzt vFilo Telemetrie und maschinelles Lernen, um diese Funktion zu unterstützen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Unternehmen mit mehreren Standorten nicht jedes Mal VPN-Verbindungen benötigt, wenn ein Benutzer von einem Standort auf Speicherplatz auf einem anderen zugreifen möchte. Mit vFilO ist es möglich, einen virtuellen NAS dauerhaft zwischen mehreren Standorten einzurichten.
Zu den weiteren Funktionen der Software gehören Deduplizierung, Kompression, Verschlüsselung und Snapshots. Das vFilO-Produkt bietet auch die Möglichkeit, eine Ansicht an jedes freigegebene virtuelle Volume anzuhängen, von dem aus Benutzer versehentlich gelöschte Dateien ohne Eingriff des IT-Teams wiederherstellen können.
Die Lösung funktioniert als Linux-Appliance, in diesem Fall CentOS. Es greift über Parallel NFS auf Speicherknoten zu, zum Teil um die I/O zu beschleunigen, aber auch um das Hinzufügen und Entfernen von Knoten in Echtzeit zu berücksichtigen, was dem System eine gewisse Elastizität verleiht.
Drei Knoten sind das Minimum, das bereitgestellt werden kann. Die ersten beiden sind redundante Knoten, die den Metadatenkatalog auf dem neuesten Stand halten und als Index für alle virtuellen Shares dienen. Diese Metadaten umfassen Dateiattribut wie Name, Größe, Regeln und Datum der Erstellung und Änderung.
Da diese Metadaten die Grundlage für die Ausführung von Richtlinien und für die Freigabe virtueller Volumes bilden, kann der Administrator weitere Attribute festlegen. Weitere vFilO-Instanzen sind diejenigen, die die Freigaben im Netzwerk präsentieren. Es muss mindestens einen geben und das System kann bis zu 40 an 16 verschiedenen Standorten unterstützen.
Im Moment wird S3 nur am Backend unterstützt. Mit anderen Worten, vFilO kann den über dieses Protokoll zugänglichen Speicher verwenden, aber es erlaubt keine gemeinsame Nutzung von Daten, die sich in S3-Speichern befinden. Es wird jedoch erwartet, dass diese Funktion Anfang 2020 verfügbar ist.
Die Abrechnung berücksichtigt nur die tatsächlich genutzen Terabyte. Dabei kann eine einmalige Lizenz für drei Jahre für 345 US-Dollar pro TByte oder ein jährliches Abo für 175 US-Dollar pro TByte erworben werden.
Im Prinzip vereint vFilo die bekannte Flexibilität und Agnostik der SANsymphony-Lösung mit der Performance und Skalierbarkeit von File/Object Storage. Damit kann der Hersteller nun eine vollständige softwaredefinierte Speicherlösung für unterschiedlichste Anwendungen und Umgebungen bieten, wobei nach wie vor die Datenart, die Speichersysteme und Protokolle unerheblich sind, was letztlich den Charme dieser Software ausmacht.