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Das verbrauchsbasierte Preismodell für SAP Cloud Platform
Die SAP Cloud Platform ist seit kurzem auf Basis eines verbrauchsabhängigen Preismodells verfügbar. Eine lohnende Alternative zum Abonnementmodell.
SAP-Softwareanwender können seit März 2018 die Services der SAP Cloud Platform (SCP) nutzen, indem sie Credits kaufen und diese nach eigenem Ermessen verwenden. Das neue Preismodell wurde bereits auf dem Mobile World Congress in Barcelona Ende Februar angekündigt.
„Das neue verbrauchsbasierte Modell für die SAP Cloud Platform ist eine Alternative zum traditionellen Abonnementmodell, bei dem Sie eine monatliche oder jährliche Abonnementgebühr für die Nutzung einer SAP-Anwendung zahlen“, sagt Dan Lahl, Vice President of Product Marketing bei SAP.
Im Rahmen des verbrauchsabhängigen Preismodells können Kunden bis zu 36 Monate lang Cloud Credits kaufen. Sie können die Credits nutzen, um jeden verfügbaren Service der SAP Cloud Platform während dieser Zeit zu kaufen.
„Sie erhalten nur eine SKU, die Sie für jeden Cloud-Platform-Service verwenden können“, sagt Lahl. „Wir fassen es unter einer Tracking-, Mess- und Abrechnungsanwendung zusammen. Man bekommt jeden Monat einen Bericht, der einem zeigt, welche Dienste man benutzt sowie mit welchen Cloud Credits man angefangen hat und wie hoch der Kontostand ist.“
Anstatt für eine bestimmte Zeit eine bestimmte Anzahl von Diensten für eine bestimmte Rate auswählen zu müssen, ermöglicht das verbrauchsbasierte Modell einen schnellen Projektstart und bietet mehr Flexibilität bei der Nutzung der Dienste.
„Wenn Sie es mit einem Einzelhandelsmodell vergleichen und einen Lebensmittelservice abonnieren, und Sie wissen, was Sie jeden Monat bei diesem Händler bestellen, erhalten Sie in der Regel einen Rabatt“, sagt Lahl. „Bei dem Verbrauchsmodell ist es so, als würde man zum Einzelhändler gehen und eine 100-Euro-Geschenkkarte für 90 Euro kaufen, und man kann alles im Laden erwerben.“
Interessierte Benutzer können die Services der SAP Cloud Platform auf ihrer Website testen, bewerten und kalkulieren.
Erleichterte Entwicklung auf SAP Cloud Platform
„Das verbrauchsbasierte Modell ist ein wichtiger Schritt, um Anwendungen auf der SAP Cloud Platform zu entwickeln“, sagt Holger Mueller, Vice President und Principal Analyst bei Constellation Research.
„Das neue Modell kann es für CxOs einfacher machen, auf ein PaaS zu bauen, da sie Budgetflexibilität und Allokationsflexibilität haben wollen“, sagt Mueller. „Wenn Sie 'Budget X' haben, können Sie es für einen Zeitraum über alle Arten von Dienste hinweg verwenden, die wichtig sein können, besonders in einer frühen oder explorativen Phase, in der CxOs und ihre Teams nicht wissen, was sie machen und wohin sie gehen wollen. Ein Budget zu schaffen, ist ein guter Anfang.“
Allerdings muss SAP die Sichtbarkeit des Verbrauchsmodells verbessern und zeigen, wo der Verbrauch stattfindet. „Die große Frage ist, wenn ein Kunde mehr ausgibt, was passiert als nächstes, und wann muss er dafür bezahlen?“, sagt der Analyst. „Der Rest der Branche denkt: Du benutzt es, du bezahlst. Und die Menschen sind oft überrascht, wie viel sie bezahlen. Aber insgesamt ist die Branche besser darin geworden, ihren Kunden Transparenz zu schaffen und ungenutzte Dienste abzuschalten.“
Indirekte Zugriffsprobleme lösen
„Die Zukunft der Cloud-Nutzung besteht darin, nur für das, was man nutzt, zu bezahlen, ein verbrauchsbasiertes Modell ist ein großer Schritt nach vorn“, sagt Jon Reed, Mitbegründer von Diginomica.
„Die verbrauchsabhängige Preisgestaltung ist die Zukunft der Unternehmenssoftware, insbesondere wenn es um Lizenzfreiheit geht. Zum Beispiel können Sie den Zugang auf 200 weitere Gelegenheitsanwender ausdehnen und nur für den Verbrauch bezahlen“, sagt Reed. „Ich bin mir nicht sicher, welche Lizenzfreiheiten SAP hier bietet, aber ich gehe davon aus, dass die verbrauchsabhängige Preisgestaltung mehr Flexibilität bei der Anzahl der Benutzer bietet, wenn es um den Gesamtverbrauch geht.“
Das kann auch indirekte Zugriffs- und Audit-Probleme beseitigen, mit denen SAP zu kämpfen hat. „Wenn Sie es richtig machen, müssen Sie keine Sorgen haben, dass zu viele Benutzer auf das System zugreifen. Sie zahlen für die verwendeten Daten“, erklärt Reed.
Updates für SCP SDK für iOS
SAP hat außerdem Updates für das SAP Cloud Platform SDK for iOS veröffentlicht. Das SCP SDK for iOS, ein Software Development Kit, das die Dienste der SAP Cloud Platform mit Apple iOS integriert, enthält nun neue Steuerungen und eine stärkere Integration mit der Entwicklungsumgebung Xcode. Das SDK unterstützt außerdem SAP Leonardo-Dienste, einschließlich der Bilderkennung in einer Mobile App.
Entwickler können auch über den SAP API Business Hub auf APIs zugreifen und mit dem SAP Translation Hub Anwendungen übersetzen. SAP S/4HANA, SAP Cloud Platform Big Data Services und die SAP HANA Business Data Platform stellen neue analytische Kontrollmöglichkeiten bereit, um Datenanalysen und Visualisierungen in Echtzeit in mobilen Anwendungen auszuführen.
Darüber hinaus hat SAP zwei neue iOS Mobile Apps eingeführt: SAP Insurance Sales Assistant und SAP Asset Manager. Mit Insurance Sales Assistant können Versicherungsmitarbeiter Verkaufsaktivitäten wie Versicherungsangebote und Kundenrechnungen verwalten, während Asset Manager es den Außendienstmitarbeitern ermöglicht, Informationen über große Anlagen wie Turbinen oder Produktionsmaschinen zu verwalten.
Asset Manager kombiniert S/4HANA und SAP Cloud Platform als Internet-of-Things-Plattform zur Verwaltung von Arbeitsaufträgen, Benachrichtigungen, Condition Monitoring, Materialverbrauch, Zeit-Management und Fehleranalyse, zum Beispiel auf iOS-Geräten.
„Wir verwenden komplexe Anwendungen und ermöglichen sie für Mobilgeräte“, sagt Lahl. „Beispielsweise können Sie in SAP Asset Manager in die Stückliste einer Maschine einsteigen, um genau zu zeigen, welche Teile Sie bestellen müssen. Es bietet auch 3D-Rendering, so dass Sie die Teile sehen können, die Sie für eine defekte Maschine benötigen.“
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