Das sollten Sie über die ETERNUS-Erweiterungen wissen

Im letzten Quartal 2019 erweiterte Fujitsu noch einmal seine All-Flash-Serie und die Hybrid-Storage-Familie. Die wichtigsten technischen Details finden Sie hier im Überblick.

Ende 2019 erweiterte der Hersteller Fujitsu noch einmal sein ETERNUS-Produktportfolio und bietet nun zwei zusätzliche Storage-Modelle an: Das ETERNUS AFA150 S3, ein All-Flash-System der dritten Generation, und das ETERNUS DX900 S5, eine hybride Speicherlösung in fünfter Generation.

Dabei wurden nicht nur die beiden neuen Familienmitglieder mit leistungsstärkerer Technik ausgestattet, sondern beide Produktserien erhielten ein entsprechendes technologisches Update.

ETERNUS AFA150 S3 im Überblick

Das All-Flash-System AFA 150 S3 soll nun das Einstiegsmodell der ETERNUS AFA-Familie sein. Es unterstützt SAS-SSDs mit Speicherkapazitäten von 3,84 TByte, 1,92 TByte und 960 GByte. Als Host-Interfaces stehen Fibre Channel (16 GBit/s oder 32 Gbit/s) und iSCSI (10 Gbit/s) zur Verfügung, im Backend bietet das System ein Pärchen (Four Lane) an 12 Gbit/s-SAS-Bussen. Insgesamt werden bis zu 72 RAID-Gruppen, 128 LUNs pro RAID-Gruppe und eine maximale LUN-Kapazität von 128 Terabyte unterstützt. Dabei lassen sich die RAID-Konfigurationen 0,1,10,5,50,6 oder 60 nutzen.

Als Latenzwerte gibt der Hersteller 140 Nanosekunden für Leseprozesse und 60 Nanosekunden bei Schreiboperationen an. Die Performance für sequentiellen Datenzugriff liegt demnach bei 10.000 MB/s im Lesemodus und 5.000 MB/s fürs Schreiben.

Im Random-Zugriff erreicht das Model laut Spezifikation 460.000 IOPS beim Lesen und 360.000 IOPS beim Schreiben. Für Erweiterungen lassen sich sowohl die Anschlüsse als auch die Kapazität skalieren.

Ein Überblick bestehender All-Flash-Systeme.
Abbildung 1: Ein Überblick bestehender All-Flash-Systeme.

Zu den Funktionalitäten zählen unter anderem automatisches Storage-Tiering, automatisiertes Monitoring, abschaltbarer Deduplizierung und Kompression sowie asynchrone und synchrone Replikation. Die Betriebssystemunterstützung für Server und Clients ist recht groß gefasst und für die Einstiegsklientel konzipiert (Microsoft Server, Solaris, Red Hat, Oracle Linux, VMware vSphere und Microsoft Server Hyper-V).

Diese Lösung reiht sich nun in die Liste der Wettbewerber ein, die All-Flash-Optionen auch im unteren Bereich ermöglichen wollen, wobei Systeme wie die von Pure Storage, IBM oder HPE etwas modularer sind und mit noch geringeren Kapazitäten diesen Einstieg bieten. Preise waren von Fujitsu derzeit noch nicht veröffentlicht.

ETERNUS DX900 S5 im Überblick

Das ETERNUS DX900 S5 ist ein hybrides Speichersystem, dass SAS- oder Nearline-SAS-Festplatten mit SSD-Laufwerken kombiniert und so ein entsprechendes Preis-Leistungsniveau anbietet. Mit diesem Storage-System soll das obere Ende des SMB-Marktes adressiert werden, unter anderem Unternehmen, die hohe Anforderungen an ihre Business Continuity haben und hierfür nicht flächendeckend nur auf Flash setzen.

ETERNUS DX900
Abbildung 2: ETERNUS DX900

Da das All-Flash-System auf der Architektur der DX-Familie aufbaut, ähneln sich einige der technischen Spezifikationen. So sind die Host-Schnittstellen beispielsweise die gleichen, ebenso die Latenzangaben oder die unterstützten RAID-Level.

Maximal stehen vier bis 64 Ports für FC und vier bis 32 Ports für iSCSI als Interfaces zur Verfügung. Der Memory-Speicher kann maximal 3 TByte , der Cache bis zu 51,2 TByte bieten. Maximal lassen sich bis zu 94 Gehäuse und damit bis zu 2.304 Laufwerken zusammenfassen.

An die 528 RAID-Gruppen mit bis zu 128 LUNs pro Gruppe und einer LUN-Kapazität von 128 TBytes bei maximal 16.384 LUNs lassen sich so einrichten und verwalten. Im sequentiellen Zugriff leistet das DX900 44.000 MB/s (Read) und bis zu 22.000 MB/s (Write). Bei zufälligen Leseoperationen gibt der Hersteller bis zu 1.8 Millionen IOPS an, schreibend kommt das System demnach auf 870.000 IOPS.

Die Laufwerksoptionen für ETERNUS DX900 S5

  • 5-Zol- SAS, 15,000 rpm (900 GB / 600 GB / 300 GB) 2.5-Zoll, SAS, 10,000 rpm (2.4TB / 1.8TB / 1.2TB / 600GB)
  • 5-Zol- SAS (FIPS), 10,000rpm (1.2TB)
  • 5-Zoll-SSD (30.72TB / 15.36TB / 7.68TB / 3.84TB / 1.92TB / 960GB)
  • 5-Zoll-SSD (FIPS) (7.68TB / 3.84TB / 1.92TB)
  • 5-Zoll-Nearline-SAS, 7,200 rpm (14TB / 12TB/ 10TB / 8TB / 6TB / 4TB)
  • 5-Zoll-Nearline SAS (FIPS), 7,200 rpm (12TB / 8TB / 4TB)
  • HDDE, Nearline SAS, 7,200 rpm (14TB / 12TB / 8TB / 4TB)
  • HDDE, Nearline SAS (FIPS), 7,200 rpm (12TB / 8 TB / 4TB)

Kompression, Storage Cluster, Verschlüsselung sowie asynchrone und synchrone Replikation sind auch bei diesem Modell nur einige der Funktionalitäten. Der Support für Betriebssysteme entspricht der Liste des All-Flash-Modells und die einzelnen Module sind in den Höheneinheiten 2,3,4 und 5 dimensioniert. Eine Skalierung ist nach dem Scale-Out-Prinzip möglich. Beide Systeme nutzen die ETERNUS SF Storage Management Software für die Verwaltung.

Andere Anbieter für hybride Speicherlösungen wie IBM, HPE oder NetApp setzen allein schon bei der Kapazität etwas höher an, deswegen könnte dieses System durchaus den „Sweet Spot“ mancher Anwender treffen. Nichtsdestotrotz ist auch hier der Markt gut bestückt und Fujitsu muss sich durch zusätzliche Merkmale wie Services und Support durchsetzen.

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