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Cloud-Container und lokales Storage aufeinander abstimmen
Firmen wollen die Flexibilität von Containern und die Zuverlässigkeit von Legacy-Storage. Wie kann IT, die für verschiedene Epochen entwickelt wurde, effizient zusammenarbeiten?
Während Unternehmen ihre Hybrid-Cloud-Infrastruktur weiter ausbauen, muss sich die Beziehung zwischen On-Premises Storage und Cloud-nativen Containern weiterentwickeln – von der Kommunikation der IT-Teams bis hin zum Betrieb der Infrastruktur.
Legacy-Storage und Container gibt es schon seit Jahrzehnten. Orchestrierungs-Tools wie Docker und Kubernetes haben Container in den letzten zehn Jahren zum Mainstream gemacht. Storage wurde jedoch für ein Unternehmen entwickelt, das auf Arrays hinter der Firewall angewiesen ist und in dem SAN- oder NAS-Geräte mit VMs und Servern interagieren. Speichersysteme waren in der Regel nicht für eine Cloud-native Infrastruktur konzipiert, in der Container Flexibilität, Skalierbarkeit und Portabilität für die Anwendungsentwicklung und -bereitstellung bieten.
Unabhängig davon müssen Unternehmen mit hybriden Clouds ihre Unterschiede überwinden und zusammenarbeiten, da Speichergeräte tief im Unternehmen verwurzelt sind und Container und die Cloud immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Das heißt, dass ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen von Legacy-Storage und den Vorteilen von Container- und Cloud-nativen Speicherlösungen gefunden werden muss. Speicheradministratoren sind eine wichtige Komponente bei der Zusammenführung der Technologien, da sie als Brücke zwischen zwei Technologien fungieren können, die für unterschiedliche IT-Epochen entwickelt wurden.
Gleiches Problem – andere Zeit
Container versprechen die Portabilität von Anwendungen, aber Unternehmen können auf Probleme mit der Infrastruktur stoßen. Wenn sich Firmen immer noch darauf verlassen, dass die Speicheradministratoren den Speicher auswählen und einfach nur bestimmte Kapazitätsmengen im Rahmen eines SLA (Service Level Agreement) zuweisen, können diese mit den gleichen Hindernissen konfrontiert sein, denen sie auch schon ihren traditionellen Speicherumgebungen gegenüberstanden.
Die Cloud verspricht Flexibilität bei der Infrastruktur, aber mit On-Premise Storage (lokalem Speicher) müssen die Benutzer darauf warten, dass der Speicheradministrator die benötigte Infrastruktur bereitstellt. Anstatt zwei verschiedene, isolierte Ansätze zu verwenden, müssen Unternehmen und Anbieter zu einem anderen, übergreifenden Modell übergehen.
Da immer mehr Unternehmen auf containerisierte und Cloud-native Speicherung setzen, müssen die Strategien für beide Technologien neu überdacht werden. Container sind zwar flexibler, bringen aber auch zusätzliche Probleme bei der Data Protection mit sich.
Ein Ansatz, der die Vorteile von Legacy-Storage und Containern kombiniert, wäre ideal und könnte die Probleme in Bezug auf Skalierbarkeit, Flexibilität, Data Protection und andere Enterprise-Funktionen entschärfen. Auf diese Weise können Unternehmen ihre bestehenden Investitionen nutzen und gleichzeitig modernere Speicherparadigmen einführen.
Die zunehmende Komplexität der Kombination von On-Premises und Containern ist auch ein Problem für Storage-Administratoren. Sie verstehen die Feinheiten von Legacy-Geräten, müssen aber auch lernen, sich an Container- und Cloud-native Paradigmen anzupassen.
Eine weitere Stufe der Evolution
Schaut man auf die etwas aktuellere IT-Historie, so gab es bereits eine ähnliche Situation für Unternehmen: Die Entwicklung und Einführung virtueller Maschinen. Als VMWare populär wurde, mussten die Speicherhersteller ihre Geräte überarbeiten, weil die Server aufgrund der Virtualisierungsmethode anders behandelt werden mussten. Das gilt auch bei der Entwicklung und Einführung von Containern.
Jetzt sind zahlreiche Firmen dabei, ihre Ausrüstung erneut zu überarbeiten, um die Verwendung von Containern zu unterstützen, die die Grundlage für die Entwicklung und Bereitstellung moderner Anwendungen bilden. Bei VMs werden mehrere virtuelle Server auf einem physischen Server bereitgestellt, und die Software muss dies widerspiegeln. Mit Containern muss sich die Software auch an eine neue Ordnung anpassen, die die Fähigkeit zur Skalierung, Flexibilität und schnellen Änderung beinhaltet.
Dennoch ist die Zuordnung von physischen Ressourcen zu virtuellen Ressourcen bei VMs unkomplizierter ist als bei Containern. VMs werden einem Volume zugeordnet und erstellen Konsistenzgruppen, die beispielsweise die Erstellung von Snapshots und Spiegelungen ermöglichen. Bei Containern ist es viel dynamischer.
Containerisierte Anwendungen können auf Tausende von Volumes abgebildet werden, was es für Storage-Administratoren schwierig, wenn nicht gar unmöglich macht, die Anforderungen an die Datenverfügbarkeit zu erfüllen. Speicherteams brauchen ein gemeinsames Bewusstsein, und das entsteht durch Kommunikation.
Das menschliche Problem
Ein Teil der Reibung zwischen Speicheradministratoren und Anwendungsteams hat nichts mit der Technologie zu tun – es geht vielmehr um die Kommunikation.
Oft entschließen sich Anwendungsteams dazu, eine DevOps-Umgebung aufzubauen und ihr Modell für die Anwendungsentwicklung zu ändern, um agiler zu werden. Mit diesem Modell lassen sich Komponenten einmal erstellen und danach überall und beliebig einsetzen. Leider kann es dabei passieren, dass das Infrastrukturteam nicht informiert wird.
Die fehlende Transparenz kann in der Anfangsphase funktionieren, aber wenn die Infrastruktur skaliert wird, ist sie nicht flexibel oder elastisch und kann das Endergebnis, nämlich die Bereitstellung an einem beliebigen Ort, nicht mehr unterstützen. So kann beispielsweise die Laufzeit einer Anwendung nicht mehr mit VMware abgestimmt werden, was dazu führt, dass eine Anwendung nicht mehr gesichert oder Daten mit vMotion verschoben werden können.
Dieser Mangel an Kommunikation führt zu einem Mangel an Transparenz. Storage-Administratoren sind für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und die Befolgung der geltenden Richtlinien verantwortlich. Wenn sie jedoch nicht wissen, was von den Anwendungsteams benötigt wird, müssen einige dieser Aufgaben im Nachhinein erledigt werden, was die Effizienz beeinträchtigt.
Um dies zu vermeiden, müssen sich Infrastruktur- und Anwendungsteams treffen, bevor die Anwendung bereitgestellt wird. DevOps-Teams sollten eine klare Vorstellung davon haben, was benötigt wird, oder sich darüber im Klaren sein, dass sich ihre Projekte verlangsamen werden.
Für den Moment ist das gut genug, aber für wie lange?
Obwohl es containerspezifische On-Premises-Storage-Produkte wie Portworx gibt, verwenden Unternehmen oft weiterhin eine Kombination aus ihrem Legacy-Storage und der Public Cloud für alle Speicheranforderungen. Meist wird dabei die Cloud für Container genutzt, während das Legacy-Storage für traditionelle Anwendungsfälle zum Einsatz kommt. Sobald der Bedarf an Container-Storage hoch genug ist, werden On-Premises-Storage-Produkte wie Portworx oder andere containerspezifische Speicher sinnvoller sein.
Einige Speicherunternehmen wie Supermicro und IBM glauben, dass softwaredefinierte Produkte der Weg in die Zukunft sind. Ein softwaredefinierter Ansatz ermöglicht die Abstraktion von jeglicher Hardware und die Erstellung von Richtlinien zur Erfüllung von SLAs, ohne dass Änderungen am Altsystem vorgenommen werden müssen. Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, die beiden Technologien zu verschmelzen.
In dem Maße, wie die softwaredefinierten Methoden effektiver und kostengünstiger werden, ermöglichen sie mehr Designinnovationen, so dass Anwender von einer vollständig selbstunterstützten Umgebung zu proprietärer und herstellergebundener Softwareunterstützung mit Hardwareunterstützung übergehen können.
Unabhängig von der Technologie werden bei der Entwicklung der Beziehung zwischen Containern und Storage im Unternehmen die Storage-Administratoren als Dreh- und Angelpunkt fungieren. Indem sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben und Anforderungen neu überdenken, können Speicheradministratoren zur erfolgreichen Integration dieser Speicherparadigmen beitragen und Unternehmen in die Lage versetzen, die Vorteile sowohl von Legacy-Speichersystemen als auch von Container/Cloud-nativen Architekturen zu nutzen.