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6 Vorteile der Desktop-Virtualisierung für Unternehmen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Desktops zu verwalten und bereitzustellen. Dazu gehört auch Desktop-Virtualisierung und welche Vorteile diese Option bietet.
Es mag einfacher erscheinen, lokale Desktops bereitzustellen, aber Unternehmen sollten die Vorteile der Desktop-Virtualisierung nicht übersehen.
Es gibt mehrere Methoden, die IT-Teams anwenden können, um Desktop-Virtualisierung für Endbenutzer zu ermöglichen, und jede geht den Prozess des Hostings anders an:
- Virtual Desktop Infrastructure (VDI): Hierbei handelt es sich um eine Virtualisierungsmethode, bei der ein Unternehmen die virtuellen Desktops intern hostet. Bei VDI muss das Unternehmen seine Server selbst aufbauen.
- Desktop as a Service (DaaS): Bei DaaS bezahlt das Unternehmen einen externen Anbieter für das Hosting der virtuellen Desktops, wobei einige Anbieter auch Aspekte der Verwaltung übernehmen.
- Hybride Desktop-Virtualisierung: Hierbei handelt es sich um einen Virtualisierungsansatz, der eine Kombination aus VDI und DaaS beinhaltet, bei dem bestimmte Komponenten auf VDI laufen, andere aber ausgelagert sind.
- Remote Desktop: Dieser Dienst ermöglicht es Benutzern, von einem separaten Endpunkt an einem anderen Standort aus eine Verbindung zum Desktop-Betriebssystem eines Endpunkts herzustellen.
Unabhängig von der Methode zur Bereitstellung eines virtuellen Desktops gibt es bei jedem Ansatz einige wichtige Vorteile. IT-Abteilungen und Führungskräfte, die Pläne für das Endbenutzer-Computing erstellen, sollten sich mit den Vorteilen der Desktop-Virtualisierung vertraut machen und wissen, wie sie diese am besten nutzen können.
1. Zentralisierte Verwaltung
Der bekannteste Vorteil der Desktop-Virtualisierung ist, dass die gesamte Desktop-Verwaltung von einem zentralen Standort aus erfolgt. In manchen Unternehmen müssen die Benutzer ihre Laptops über mehrere Wochen hinweg neu starten, um ein wichtiges Update anzuwenden, eine neue Software herunterzuladen oder eine neue Desktop-Konfiguration hinzuzufügen.
Bei virtuellen Desktops gibt es solche Ausfallzeiten nicht. Die Endbenutzer haben erst dann Zugriff auf ihre Desktops, wenn sie sich mit dem virtuellen Desktop-Host verbinden, so dass alle Aktualisierungen oder Softwareänderungen während der Ausfallzeit durchgeführt werden können. Oft werden diese Aktualisierungen von den IT-Teams dann erledigt, wenn die wenigsten Mitarbeiter arbeiten, zum Beispiel nachts oder am Wochenende.
Wenn ein Unternehmen beispielsweise eine neue Videobearbeitungsanwendung bereitstellen möchte, muss das IT-Team diese Software bereitstellen. Sobald die Benutzer, die die neueste Software benötigen, sich für den Tag abgemeldet haben, können die IT-Teams das virtuelle Desktop-Image für diese Benutzergruppe ändern, um die neue virtuelle Anwendung einzubinden. IT-Administratoren können die virtuelle Anwendung im Voraus einrichten und in einer virtuellen Desktop-Laborumgebung vor der Bereitstellung testen.
Dieser Prozess erfordert einen Hard Reset des Desktops mit Laptops oder PCs, auf denen lokale Desktops laufen. Außerdem kann es zu Kompatibilitätsproblemen bei Benutzern kommen, die nicht über die richtige Betriebssystemversion verfügen oder die Grundeinstellungen des Desktops geändert haben. Das wird wahrscheinlich nicht in jedem Fall vorkommen, aber es gibt einen Grund dafür, dass IT-Abteilungen versuchen, Software und Updates zu testen, bevor sie sie bereitstellen.
2. Leichtere Skalierung und Bereitstellung
Die Bereitstellung eines neuen Laptops oder PCs ist nicht mehr so schwierig wie früher. Die Zero-Touch-Registrierung ist heute für viele Unternehmen gang und gäbe, und zahlreiche Serviceanbieter kümmern sich um die ordnungsgemäße Bereitstellung von Geräten für die Endbenutzer. Dennoch ist es immer noch einfacher, virtuelle Desktops einzurichten und für Endbenutzer bereitzustellen.
Bei Laptops und PCs mit lokalen Betriebssystemen muss jemand ein Betriebssystem auf den Endpunkt laden, die Arbeitskonten des Benutzers verbinden und sicherstellen, dass alle erforderliche Software vorhanden ist und der Desktop mit der Desktop-Management-Plattform des Unternehmens verbunden ist. Bei einem virtuellen Desktop-Endpunkt muss derjenige, der das Gerät bereitstellt, nur die Benutzeranmeldedaten eingeben und sicherstellen, dass es mit dem Desktop-Virtualisierungs-Host verbunden werden kann.
Abgesehen vom Gerät selbst müssen Unternehmen nicht auf einen Massenverkäufer von Endgeräten warten, um neue Geräte mit ordnungsgemäß lizenzierten Desktop-Betriebssystemen zu erhalten, die darauf laufen. Virtuelle Desktop-Betriebssysteme sind viel einfacher zu erstellen, unabhängig davon, welche Virtualisierungsmethode ein Unternehmen verwendet. Wenn ein externer Anbieter diese Betriebssysteme über DaaS bereitstellt, muss ein IT-Administrator den DaaS-Anbieter kontaktieren und um eine Erhöhung des Abonnements bitten, um mehr Benutzer aufnehmen zu können. Wenn eine Organisation die Desktops in ihrer eigenen VDI betreibt, müssen die IT-Teams die Änderungen an den Backend-Servern vornehmen, um sicherzustellen, dass sie über die Kapazität für die neuen virtuellen Desktops verfügen.
3. Kosteneinsparungen bei der Endpunkthardware
Unternehmen können auch von den Kosteneinsparungen durch virtuelle Desktops profitieren. Ein virtuelles Betriebssystem erfordert keinen vollständig eingerichteten Endpunkt, auf dem ein Betriebssystem läuft, für das das Unternehmen bezahlen muss. Darüber hinaus können Unternehmen mit Thin Clients Hardwarekosten einsparen, da es sich bei diesen Geräten um abgespeckte Endgeräte handelt, die auf das Hosting virtueller Desktops spezialisiert sind. Sie stützen sich hauptsächlich auf Peripheriegeräte zur Unterstützung der Benutzerinteraktion mit dem virtuellen Desktop und können klein und kostengünstig sein.
Thin Clients sind für Administratoren viel einfacher zu verwalten, so dass sie nicht so viel Zeit mit ihnen verbringen müssen. Und die Berechnung der Arbeitsstunden ist ein Schlüsselfaktor für das Verständnis der Gesamtbetriebskosten einer Technologie.
Virtuelle Desktops eignen sich auch für BYOD-Szenarien, eine weitere Möglichkeit für Unternehmen, bei der Hardware zu sparen. Wenn ein Benutzer seinen eigenen Laptop mitbringt, muss keine neue Hardware angeschafft werden.
4. Zugriff über einen Browser oder Desktop
Virtuelle Desktops eignen sich unter anderem deshalb für BYOD-Szenarien, weil sie innerhalb des Betriebssystems eines vorhandenen Laptops ausgeführt werden können. Der virtuelle Desktop kann in einer Sandbox innerhalb des Desktops ausgeführt werden, wodurch sichergestellt wird, dass die Sicherheit des zugrunde liegenden Betriebssystems die arbeitsbezogene Desktop-Sitzung nicht gefährdet. Auf der anderen Seite kann die IT-Abteilung mit den richtigen Konfigurationen die Verbreitung von Unternehmensdaten verhindern.
Der Thin Client muss nicht unbedingt der Hauptarbeitsplatz eines Endanwenders sein, um sich als nützlich zu erweisen. Während ein Benutzer im Büro auf einen Thin Client angewiesen ist, kann er an anderen Tagen den virtuellen Desktop in einem sicheren Browser auf einem persönlichen Endgerät ausführen. Das kann auch auf Reisen hilfreich sein, da es viel praktischer ist, einen Laptop einzupacken statt einem Thin Client mit zahlreichen Peripheriegeräten.
Mit dem richtigen Agenten für virtuelle Desktops, der auf einem beliebigen Desktop-Betriebssystem installiert ist – oder einem sicheren und funktionierenden Browser – können Endnutzer auf verschiedene Weise auf ihre Ressourcen zugreifen, auch wenn sie nicht über ihren üblichen Arbeitsplatz verfügen.
5. IT kontrolliert Updates und Versionen von Betriebssystemen, Software und Diensten
Wenn sichergestellt ist, dass auf allen Desktops, Anwendungen und Diensten die neuesten Versionen installiert sind, können IT-Teams beruhigt sein. Die Einheitlichkeit der verschiedenen Versionen verbessert die Sicherheitslage der Benutzer einer Organisation und liefert schnell neue Qualitäts-Updates, um die Produktivität zu steigern.
Stellen Sie sich eine Situation vor, in der eine wichtige Unternehmenssoftware – oder sogar das Desktop-Betriebssystem selbst – eine erhebliche Sicherheitslücke aufweist. Sobald ein Patch vom Erstanbieter zur Verfügung steht, müssen die IT-Teams es so schnell wie möglich verteilen.
Bei PCs oder Laptops kann es sein, dass die IT-Teams von den Benutzern verlangen, dass sie ihre Laptops so schnell wie möglich neu starten, um kritische Patches anzuwenden. Virtuelle Desktops nehmen dem Benutzer diese Last jedoch ab. Stattdessen kann die IT-Abteilung die Patches außerhalb der Arbeitszeit auf die virtuellen Desktops aufspielen, und wenn sich die Benutzer das nächste Mal bei ihrem Betriebssystem anmelden, verfügen sie über die neuesten Patches und Updates.
6. Einfachere Datensicherung bei größeren Unterbrechungen
Desktop-Virtualisierung ermöglicht der IT-Abteilung eine schnelle Replikation und Wiederherstellung brauchbarer Desktop-Betriebssysteme für die Endbenutzer. Die Notwendigkeit eines schnellen Backups kann in verschiedenen Situationen zum Tragen kommen, zum Beispiel bei Disaster Recovery für große und technische Probleme, die bei einem einzelnen Benutzer auftreten können.
Wenn das Rechenzentrum einer Region ausfällt, sollte ein Backup-Rechenzentrum an einem anderen physischen Standort vorhanden sein, damit die IT-Teams die Desktops schnell wieder verteilen können. Unternehmen mit einem DaaS-Abonnement sollten sich bei ihrem Anbieter vergewissern, dass sie sich auf solche Optionen verlassen können, aber diese Backup-Option ist der Branchenstandard.
Bei der VDI-Sicherung wird es noch komplizierter, da ein Unternehmen diese Szenarien in seinen eigenen Rechenzentren und bei der Planung berücksichtigen muss. Für ein Unternehmen, das groß genug ist, um den Einsatz von VDI in Erwägung zu ziehen, sollte das jedoch kein großes Problem darstellen, insbesondere dann nicht, wenn es sich um ein Unternehmen handelt, das über mehrere Standorte verteilt ist.
Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem ein Benutzer Probleme mit einer wichtigen Geschäftsanwendung oder dem zugrunde liegenden Desktop-Betriebssystem hat. Bei einem PC oder Laptop müsste sich der Benutzer an die IT-Abteilung wenden und hoffen, dass diese das Problem durch eine direkte Interaktion mit dem System oder über Remote-Desktop-Technologie lösen kann.
Im Büro könnte die IT-Abteilung dem Benutzer einen temporären Laptop zur Verfügung stellen, während sie an dem üblichen Endgerät des Benutzers arbeitet. Der Benutzer wird wahrscheinlich viel Zeit damit verbringen, alle seine Konten anzumelden und sicherzustellen, dass er über alle erforderlichen Ressourcen verfügt. Wenn der Mitarbeiter jedoch aus der Ferne arbeitet, wird es noch schwieriger. Es kann sein, dass ein Benutzer sich für den Tag abmelden muss, weil er keinen geeigneten Ersatzendpunkt hat.
Ein virtueller Desktop hilft bei all diesen akuten Benutzerproblemen, da die IT-Abteilung die Desktop-Instanz einfach beenden und mit allen Ressourcen, Zugängen und Konten, die der Endbenutzer benötigt, neu erstellen kann.