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5G in Unternehmen: Blick in die Zukunft
Mobile Mitarbeiter profitieren bei 5G-Netzwerken von hoher Geschwindigkeit und niedrigen Latenzzeiten. Firmen sollten sich daher gut auf die mit 5G verbundenen Veränderungen vorbereiten.
Die Eckdaten des künftigen Mobilfunkstandards verheißen Gutes: 5G wird mit einer Datenrate von theoretisch bis zu 10 GBit/s (=10.000 MBit/s) etwa hundertmal schneller sein als das aktuelle LTE mit den gängigen 100 MBit/s. Wegen der um ein Vielfaches höheren Kapazität wird 5G viel mehr Nutzer als heute in einer Funkzelle mit genügend Bandbreite versorgen. Der wohl größte Vorteil sind extrem niedrige Latenzzeiten von unter einer Millisekunde.
5G wird sich zwar nicht sofort auf Unternehmen auswirken; sie sollten aber trotzdem über langfristige Veränderungen nachdenken. Kein Zweifel, in Kürze werden 5G-Netze einsatzbereit sein. Der Mobilfunkausrüster Huawei gibt beispielsweise an, schon über 10.000 5G-Basisstationen ausgeliefert zu haben.
Die Zukunft von 5G
Die 5G-Funktechnologie verspricht eine höhere Geschwindigkeit und geringere Latenzzeiten. Allerdings könnte es sein, dass bei mobilen Geräten deutlich mehr Antennenaufwand erforderlich ist, um die Vorteile von 5G-Netzen zu nutzen. Dies könnte zu einer geringeren Akkulaufzeit führen und die Verbreitung von 5G-fähigen Telefonen verzögern.
Großflächige und umfangreiche Implementierungen werden wohl erst ab 2020 erfolgen. Daher braucht die IT-Abteilung die Pläne für die aktuellen Geräte, die sich im Besitz von Mitarbeitern und Unternehmen befinden, in naher Zukunft nicht zu ändern; sie sollte aber 5G im Auge behalten.
Wie 5G Unternehmen beeinflussen wird
Bis 2020 werden rund um den neuen Mobilfunkstandard 5G wahrscheinlich einige Entwicklungen anstehen, die sich auch auf Unternehmen auswirken.
Höhere Kosten: Durch den zunehmenden Einsatz von Streaming und IoT-Sensoren wird der Preis für die 5G-Funkabdeckung wohl um etwa fünf bis zehn Prozent steigen. Das zwingt Unternehmen dazu, entweder mehr zu zahlen oder von den Mitarbeitern zu verlangen, dass sie einen höheren Anteil an den Kosten für ihre privaten Geräte (BYOD, Bring Your Own Device) oder die vom Unternehmen bereitgestellten Geräte (COPE, Corporate Owned Personally Enabled) übernehmen. Langfristig wird der Preis für 5G jedoch ähnlich wie bei 4G sinken.
Bessere Abdeckung: Arbeiten von unterwegs ist heute nicht immer einfach. So ist es beispielsweise für Vertriebsmitarbeiter aufgrund der variierenden Mobilfunk-Abdeckung und -Signalstärke oft schwierig, Anwendungen im Außendienst einzusetzen. Mit 5G sieht das anders aus. 5G-Geschwindigkeit wird künftig die Arbeitsbedingungen und die Produktivität von mobilen Mitarbeitern verbessern. Im Büro werden IT-Administratoren bald in der Lage sein, unternehmensweites WLAN durch 5G-Implementierungen zu ersetzen.
Neue Einsatzszenarien: Im Zuge von 5G werden Hunderte von neuen Anwendungsfällen entstehen, die auf vielen mobilen Geräten die Produktivität steigern werden. So wird beispielsweise 5G den breiten Einsatz von selbstfahrenden Autos fördern und den Einsatz von Augmented Reality vorantreiben; im Einzelhandel könnte Augmented Reality beispielsweise Informationen wie Speisekarten und Rezepte von Menüs oder Daten zu Banken bieten.
Im Internet of Things (IoT) werden sich mobile Geräte mit IoT-Sensoren verbinden, die Daten direkt vor Ort am Rand des Netzwerks verarbeiten (Edge Computing). 5G wird zudem den Einsatz der Sensor-zu-Sensor-Kommunikation in der Edge-Architektur erweitern. Bislang verarbeiten Cloud-Plattformen diese Daten, die von einem Sensor gesendet werden, der viel Bandbreite verbraucht.
Edge Computing macht es überflüssig, die Daten in die Cloud zu übertragen. Und Edge Computing ermöglicht es auch, dass Sensoren miteinander kommunizieren. Damit sind beispielsweise Servicetechniker im Außendienst in der Lage, in Echtzeit den Status ihrer Arbeit oder der reparierten Anlage zu aktualisieren.
Neben den höheren Kosten gibt es bei 5G noch eine weitere Herausforderung: das knappe Spektrum und damit der Mangel an Frequenzen. Schon das Upgrade von 3G auf 4G hat dazu geführt, dass zu viele Geräte auf dem gleichen Frequenzband arbeiten und damit die verfügbare Bandbreite senken. Beim Upgrade von LTE auf 5G wird es nicht anders sein.
Das Spektrum ist in den heutigen Mobilfunkbändern weitgehend ausgeschöpft. LTE beispielsweise ist in Deutschland auf den Frequenzbändern bei 800, 1800 und 2600 MHz verfügbar. Weitere Frequenzen (700, 900, 1500 und 2100 MHz) mussten oder müssen noch geräumt werden. Das terrestrische Digitalfernsehen DVB-T belegte beispielsweise das Band 28 mit 700 MHz. Auch für den weiteren Ausbau von 5G werden neue Frequenzen benötigt.
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