Web-Content-Management-System (WCMS)
Ein Web-Content-Management-System (WCMS) ist ein spezielles Content-Management-System (CMS) für die Erstellung von Internet-Inhalten. Mit Content-Management-Systemen lassen sich Inhalte beliebiger Art gemeinsam in einem Team erstellen und bearbeiten. Ein WCMS ermöglicht es einem Unternehmen, Informationen auf einer Website zu erstellen und zu verwalten. Diese Informationen können zum Beispiel aus Text- und Multimedia-Dokumenten bestehen. Die eigentlichen Inhalte werden oft in Datenbanken abgelegt, da diese schnellere Zugriffe erlauben. Kleinere CMS speichern Inhalte aber auch in Textdateien.
WCM-Systeme unterstützen den Anwender bei der Erstellung und Verwaltung von Webinhalten, ohne dass er Kenntnisse für Programmiersprachen (zum Beispiel PHP oder Java) oder Markup-Sprachen (zum Beispiel HTML oder XML) benötigt. Die Systeme verfügen in der Regel über eine grafische Benutzeroberfläche, über die eine intuitive Bedienung möglich ist. Das effektive Management von Webinhalten kann im Unternehmen nützliche Geschäftsanwendungen haben, die Erkenntnisse für Entscheidungen und Ergebnisse sowie Geschäftswerte liefern.
Eigenschaften von WCMS
Die drei wichtigsten Merkmale eines WCMS sind:
- Die Fähigkeit, personalisierte Inhalte für eine Website zu entwerfen, zu erstellen und zu pflegen.
- Die Möglichkeit für Redakteure, Inhalte vor der Veröffentlichung zu überprüfen und zu genehmigen.
- Ein automatisierter Veröffentlichungsprozess.
Zusätzliche Features, die in einem WCMS enthalten sein können, sind:
- Automatisierte, standardisierte Vorlagen (Templates);
- Kontrollierter Zugriff auf die Website;
- Skalierbare Erweiterung, um Wachstum zu ermöglichen;
- Tools, die eine einfache Bearbeitung erlauben;
- Einfach installierbare Plug-ins zur Erweiterung vorhandener Funktionen;
- Regelmäßige Software-Updates;
- Workflow-Management;
- Collaboration-Tools, mit denen mehrere Benutzer Inhalte ändern können;
- Dokumenten-Management;
- Die Verteilung von Inhalten (Newsletter) per E-Mail an Benutzer und Mitglieder;
- Die Möglichkeit, Inhalte in verschiedenen Sprachen anzuzeigen; und
- Redakteure können früherer Inhaltsversionen abrufen.
Viele WCMS sind als Open-Source-Software verfügbar. WordPress, Drupal und Joomla sind die bekanntesten und meistverwendeten Web-Content-Management-Systeme und erfüllen eine Vielzahl von Voraussetzungen. Einige Content-Management-Systemen, wie die Marketing-Plattform Marketing 360, das auf Datei-Uploads spezialisierte Filestack oder CleanPix für die Rechteverwaltung, sind auf spezielle Anwendungsfälle ausgerichtet.
Vor- und Nachteile
WCMS haben von Kosten bis Sicherheit viele Vorteile, aber auch manche Nachteile. Ein Vorteil ist, dass WCM-Systeme in der Regel preiswert oder kostenlos sind, teilweise aber auch auf Abonnement-Basis angeboten werden. Da sie meist in Skriptsprachen geschrieben sind, arbeiten sie größtenteils plattformunabhängig. Zudem sind sie einfach zu bedienen, ohne dass Anwender technisches Know-how wie Programmierkenntnisse haben müssen, um Inhalte zu erstellen oder zu pflegen. Außerdem sind WCM-Systeme leicht zu pflegen und anpassbar. Das Workflow-Management in einem WCMS kann von Administratoren gesteuert und personalisiert werden.
Auf der anderen Seite haben WCM-Systeme auch Nachteile. So können größere Implementierungen eines WCMS teuer werden, da Schulungen und Zertifizierungen erforderlich sind. Auch die Wartung kann teuer sein, da Upgrades und Lizenzen für Updates benötigt werden.
Ein weiterer Nachteil ist, dass größere Systeme mit der Zeit langsamer werden können, wenn die Hardware nicht mehr aktuell ist oder wenn Cache-Dateien zu groß werden. Und schließlich kann die Sicherheit ein Problem sein. Die starke Verbreitung von Content-Management-Systemen im Internet einerseits und die Vielzahl an Funktionen sowie die damit verbundene Komplexität andererseits führen dazu, dass laufend Sicherheitslücken aufgedeckt werden. Da beim Patchen Sicherheitsbedrohungen leicht übersehen werden können, ist es für Hacker anfällig.