https://www.computerweekly.com/de/definition/Virtuelles-Patchen
Normalerweise ist ein Patch ein Stück Software, beziehungsweise Flicken, um eine Sicherheitslücke in einem Programm oder Betriebssystem zu schließen. Beim virtuellen Patchen versteht man eine kurzfristige Umsetzung einer Sicherheitsrichtlinie, die dafür sorgt, dass eine Schwachstelle nicht von Angreifern ausgenutzt werden kann. Virtuelles Patching sorgt für eine Art zusätzliche Sicherheitsschicht und fungiert als Maßnahme gegen Bedrohungen, die bekannte Sicherheitslücken ausnutzen. Das kann je nach betroffenen Systemen wie Webanwendung, Betriebssystem oder Container-Umgebung auf höchst unterschiedliche Weise und auch mehrschichtig geschehen.
Wenn ein virtueller Patch wirksam ist, verhindert er, dass die Schwachstelle ausgenutzt wird, ohne zwangsweise den Quellcode der Anwendung zu verändern. Dieser Ansatz bietet gegenüber dem herkömmlichen Patching auch Vorteile:
Nachteile und Risiken des virtuellen Patchens
Es werden möglicherweise nicht alle Wege oder Art und Weisen berücksichtigt, auf denen eine bestimmte Schwachstelle ausgenutzt werden kann.
Sobald ein virtueller Patch implementiert wurde und sich als wirksam erweist, könnte die Motivation nachlassen, sich nachfolgend um einen permanenten Patch zu kümmern.
Ein virtueller Patch kann zwar ein unmittelbares Risiko abwenden, ist aber auf lange Sicht keine solide Lösung wie ein permanenter Patch. Eine virtuelle Lösung beseitigt keine inhärenten Fehler in einem Anwendungsprogramm.
30 Okt. 2021