VMware VMDK-Datei (Virtual Machine Disk)
Was ist VMware VMDK-Datei?
VMware Virtual Machine Disk (VMDK) ist eine Formatspezifikation für Disk-Image-Dateien virtueller Maschinen (VM). Eine Datei mit der Dateierweiterung .VMDK ist im Wesentlichen eine vollständige und unabhängige virtuelle Maschine. Ursprünglich wurde das Format speziell für virtuelle Anwendungen von VMware entwickelt.
In virtuellen Umgebungen wird ein Gastbetriebssystem (OS) auf einer virtuellen Festplatte installiert. Dadurch wird die virtuelle Festplatte zum Äquivalent einer herkömmlichen Festplatte oder eines Solid-State-Laufwerks (SSD) und macht die mit einer virtuellen Festplatte installierte VM (auf der das Gastbetriebssystem läuft) einsatzbereit. VMDK ist eines der Formate, die für virtuelle Festplattenlaufwerke verwendet werden.
VMDK ermöglicht das Klonen eines physischen Laufwerks für die Virtualisierung sowie das Offsite-Backup von VMs. Das Format wurde ursprünglich von VMware für die Verwendung mit einer virtuellen VMware-Appliance (VA) wie VMware Workstation, VMware Player und VMware Fusion entwickelt. Inzwischen ist es jedoch ein Open-Source-Dateiformat, das von verschiedenen anderen Virtualisierungsplattformen wie Microsoft Hyper-V verwendet werden kann.
VMDK-Dateien können dynamisch (sparse) oder statisch (flat) sein. Statischen VMDKs wird von Anfang an eine statische, große Größe zugewiesen, um die Größenänderungen zu berücksichtigen, wenn die Nutzung einer VM zunimmt. Im Gegensatz dazu wachsen dynamische Festplatten mit der Größe der Dateien im Gastbetriebssystem.
VMDK und Virtual Disk Image im Vergleich
Virtuelle Festplatten gibt es in verschiedenen Formaten, je nachdem, mit welcher Virtualisierungssoftware sie erstellt wurden. VMDK von VMware ist eines der beliebtesten Formate, zusammen mit Virtual Disk Image (VDI) von Oracle und Virtual Hard Disk (VHD) und Hyper-V (VHDX) von Microsoft.
VDI ist das Standard-Disk-Format (.vdi-Erweiterung) für die Oracle VM VirtualBox, ein Virtualisierungsprodukt der Unternehmensklasse, das auf macOS, Windows (einschließlich älterer Windows-Versionen wie Windows 3.x und Windows NT 4.0), Linux und Solaris-Hosts läuft. VirtualBox unterstützt zahlreiche Gastbetriebssysteme, darunter Windows, MS-DOS, Linux, Solaris, OS/2 und OpenBSD. VirtualBox und VDI eignen sich für Unternehmen, die abwärtskompatible Unterstützung für Softwareanwendungen benötigen, die für diese Betriebssysteme und ihre Vorgänger entwickelt wurden. VirtualBox unterstützt sowohl das VMDK- als auch das VDI-Format.
Da VDI portabel ist, kann es mit anderen Virtualisierungsprogrammen ausgeführt werden. Wie VMDK erlaubt auch VDI sowohl die Zuweisung von Storage statischer Größe als auch von dynamischem Storage.
VMDK und Virtual Hard Disk im Vergleich
VHD ist das Standardformat für virtuelle Festplatten in den Virtualisierungsprodukten von Microsoft. Es wurde durch das VHDX-Format abgelöst, das jetzt das Standardformat des Microsoft Hyper-V-Hypervisors ist. Im Vergleich zu VHD mit einer Kapazität von zwei TB hat VHDX eine deutlich höhere Storage-Kapazität von 64 TB.
VHD/VHDX-Festplatten-Images können in vier Typen unterteilt werden:
- statisch (fixed): Sie haben eine voreingestellte Größe und enthalten ein Rohplatten-Image und einen VHD-Footer.
- erweitert oder dynamisch (expandable): Die Größe passt sich an die enthaltenen Daten an und enthält einen Header und Footer.
- differenziert: Dieser Image-Typ ermöglicht das Klonen der VHD. Er speichert alle Änderungen in der VHD in einem Child-Image. Änderungen können rückgängig gemacht werden oder mit der VHD zusammengeführt werden.
- Pass-through: Das Disk-Image ist mit einer physischen Festplatte (oder mit einer ihrer Partitionen) verknüpft.
Unabhängig vom Typ befinden sich alle VHD-VHDX-Images als Dateien auf dem Host-Betriebssystem. Beide Formate werden von verschiedenen Virtualisierungsplattformen, einschließlich Oracle VM VirtualBox und VMware-Plattformen, weitgehend unterstützt.
VMDK, VDI und VHD im Vergleich
VMDK konkurriert sowohl mit Oracle VDI als auch mit VHD von Microsoft. VMDK ist nicht direkt mit VHD kompatibel, aber Tools von Drittanbietern wie der VMDK to VHD Converter helfen beim Konvertierungsprozess. VDI ist sowohl mit VHD als auch mit VMDK kompatibel, was bedeutet, dass Oracle VirtualBox Images mit diesen beiden Erweiterungen ausführen kann. Es verwendet den Oracle Virtual Media Manager zum Erstellen und Kopieren von VDI, VHD/VHDX und VMDK virtuellen Festplatten. Eine Reihe von kostenlosen Tools zur Konvertierung von Datei-Images sind verfügbar.
VMDK ermöglicht inkrementelle Backups von Datenänderungen seit dem letzten Backup. Diese Möglichkeit ist bei VDI und VHD nicht gegeben. Da nur Änderungen und neue Daten gesichert werden, ist der Sicherungsprozess für VMDK-Dateien schneller als der gleiche Prozess für VDI- und VHD-Dateien.
Konvertierung eines physischen Laufwerks in eine virtuelle Festplatte mit VMware oder Hyper-V
Sowohl VMware als auch Hyper-V können verwendet werden, um eine physische Festplatte oder ein Solid-State-Laufwerk, das mit Windows, Linux oder einem anderen Betriebssystem installiert ist, in eine virtuelle Festplatte zu konvertieren – ein Prozess, der oft als Physical to Virtual (P2V) bezeichnet wird. Die virtuelle Festplatte kann dann in einer VM installiert werden. Der Konvertierungsprozess mit Oracle VM VirtualBox kann etwas kompliziert sein, daher sollte man während des Konvertierungsprozesses vorsichtig sein. Außerdem muss vor der Konvertierung eines Windows-PCs unbedingt sichergestellt werden, dass keine Windows-Lizenzbedingungen verletzt werden.
Mit VMware können Computer, auf denen Windows und Linux laufen, mit dem VMware vCenter Converter in VMs konvertiert werden. Die erzeugte VMDK-Datei kann verwendet werden, um eine VM mit dem Betriebssystem-Image auf einem anderen PC zu installieren. Mit Hyper-V können virtuelle Windows-Festplatten mit dem Tool Diskvhd erzeugt werden. Die daraus resultierende VHD-Datei kann auf einem anderen Rechner mit Hyper-V installiert werden.
Vorteile von VMDK
VMDK ist ein wesentlich schnelleres virtuelles Festplattenformat als VDI und VHD (und VHDX). Darüber hinaus enthält es Live-Migrationsfunktionen, die das Verschieben einer VM auf einen anderen Server erleichtern. Außerdem bietet es Snapshots, schützt Daten kontinuierlich und nutzt leistungsstarken SAN-Block Storage. Schließlich können Anwender VMs mit Backup-VMDK-Dateien neu erstellen und neu starten.