Unified Storage (Multiprotokoll-Storage)
Unified Storage - manchmal auch Network Unified Storage oder Multiprotokoll-Storage genannt - ist ein Speichersystem, das die Ausführung und Verwaltung von Dateien und Anwendungen über ein einziges Gerät ermöglicht.
Eine Unified-Storage-Architektur ermöglicht gleichzeitig die Speicherung von Dateidaten und die Handhabung der blockbasierten E/A (Eingabe/Ausgabe, Input/Output, I/O) von Unternehmensanwendungen. Zu diesem Zweck konsolidiert ein Multiprotokoll-Speichersystem den datei- und blockbasierten Zugriff in einer einzigen Speicherplattform im Vergleich zu herkömmlichen Arrays, die entweder das eine oder das andere enthalten.
Wie Unified Storage funktioniert
Unified Storage nutzt Standard-Dateiprotokolle wie CIFS (Common Internet File System) und NFS (Network File System) sowie Standard-Blockprotokolle wie Fibre Channel (FC) und iSCSI (Internet Small Computer Systems Interface), um Anwendern und Anwendungen den Zugriff auf Daten konsolidiert auf einem einzigen Gerät zu ermöglichen. Wie der Name schon sagt, kombiniert Unified Storage eine Vielzahl von Zugriffsprotokollen wie Server Message Block (SMB) und NFS sowie blockbasierte Protokolle wie FC und iSCSI und ermöglicht Anwendern den Zugriff auf konsolidierte Anwendungen und Speicher.
Vorteile von Unified Storage
- Ein einziger Punkt für Management und Administration. Unified Storage befreit Administratoren von der Notwendigkeit, mehrere Tools und Pools mit unterschiedlichem Speicher zu verwalten.
- Unified Storage bietet Kosteneinsparungen, da die Konsolidierung des Speichers über ein bestehendes Netzwerk möglich ist.
- Weniger Wartung der Hardware. Unified Storage minimiert den Hardwarebedarf, indem es separate Speicherplattformen, wie Network Attached Storage (NAS) für dateibasierten Speicher und Disk-Arrays für blockbasierten Speicher, in einem einzigen Gerät zusammenfasst. Dieser Ansatz führt in der Regel zu einer schlankeren und weniger kostspieligen Wartung, so dass die Mitarbeiter ihre Aufmerksamkeit auf Projekte mit höherer Priorität richten können.
- Vereinfachte Skalierbarkeit. Mit einem einheitlichen Speichersystem können sich Speicheradministratoren auf ein einziges Dashboard verlassen, das anzeigt, wie viel freie Kapazität im gesamten Speicherpool noch zur Verfügung steht, und entsprechende Entscheidungen treffen.
- Erweiterte Funktionen. Zusätzliche Features und Funktionen wie Replikation und Tiering ermöglichen Unternehmen eine effektivere Verwaltung von Daten über mehrere Plattformen hinweg, auch in der Cloud. Gleichzeitig können Datenverschlüsselung und Zugriffskontrollen Sicherheitsrisiken reduzieren, indem sie sowohl im Ruhezustand (data at rest) als auch bei der Übertragung (data in motion) geschützt werden.
- Längere Lebensdauer von Anwendungen. Mit Unified Storage erhalten Anwendungen, die speziell für eine bestimmte Speicherkategorie entwickelt wurden, die Möglichkeit, mit datei-, block- und objektbasierten Daten zu arbeiten, selbst wenn die Software nur für die Arbeit mit einem bestimmten Speichertyp geschrieben wurde. Dieses äußerst nützliche Attribut kann die Lebensdauer einer Legacy-Anwendung verlängern, ohne dass eine Neukodierung erforderlich ist.
Nachteile von Unified Storage
- Unified Storage schränkt oft den Grad der Kontrolle bei datei- gegenüber blockbasierter E/A ein, was potenziell zu einer reduzierten oder variablen Speicherleistung führen kann.
- Im Allgemeinen nicht für unternehmenskritische Anwendungen geeignet. Blockbasierte Daten erfordern tendenziell eine höhere E/A im Vergleich zu Daten auf Dateiebene, die eher zufällig sind und eine längere Zeit zur Bearbeitung von Anfragen benötigen. Daher sollten geschäftskritische Anwendungen weiterhin auf blockbasierten Speichersystemen und nicht auf Unified Storage bereitgestellt werden.