Systemintegrator
Was ist ein Systemintegrator?
Ein Systemintegrator ist eine Einzelperson oder ein Unternehmen, das Computersysteme für Kunden zusammenstellt, indem es Hardware-, Software-, Netzwerk- und Storage-Produkte von verschiedenen Anbietern kombiniert. Mit der Hilfe eines Systemintegrators kann ein Unternehmen billigere, vorkonfigurierte Komponenten und handelsübliche Standardsoftware zusammenstellen, um die wichtigsten Geschäftsziele zu erreichen, im Gegensatz zu teureren, maßgeschneiderten Implementierungen, die möglicherweise eine Originalprogrammierung oder die Herstellung einzigartiger Komponenten erfordern.
Die Beauftragung eines Systemintegrators mit der Kombination verschiedener Teilsysteme zu einem integrierten Angebot kann auch die Vertragsgestaltung und das Lieferantenmanagement für den Kunden vereinfachen. Der müsste sonst jedes Teilsystem einzeln kaufen und mit mehreren Lieferanten zusammenarbeiten. Die Systemintegration ist also sowohl eine Beschaffungsmethode als auch eine technische Tätigkeit.
Was ist die Aufgabe eines Systemintegrators?
Die Aufgabe der Systemintegration beginnt oft mit einem Treffen mit dem Kunden oder einer Reihe von Treffen, bei denen der Systemintegrator die geschäftlichen Anforderungen des Kunden bewertet und die technischen Anforderungen an ein IT-System definiert, das diese Anforderungen erfüllt. Der daraus resultierende Integrationsplan bildet die Grundlage für den Integrationsprozess. Dieser Prozess kann die Entwicklung oder den Aufbau einer kundenspezifischen Architektur oder Anwendung und deren Integration mit neuer oder vorhandener Hardware, Softwarepaketen oder kundenspezifischer Software und Netzwerkinfrastruktur umfassen.
Mit dem Aufkommen des Cloud Computings kann der Systemintegrator auch eine Rolle bei der Integration von IT-Systemen vor Ort mit Cloud-basierten Anwendungen oder Recheninfrastrukturen spielen.
Geschäftsmodell der Systemintegratoren
Auch heute noch bezeichnen sich einige IT-Dienstleistungsunternehmen als Systemintegratoren, aber in den meisten Fällen ist die Systemintegration eine von vielen Dienstleistungen, die ein IT-Dienstleistungsunternehmen im Rahmen seines Angebotsportfolios anbietet.
Das Aufkommen des IT-Outsourcings in den späten 1980er- und in den 1990er-Jahren, das Aufkommen von Managed Services in den späten 1990ern und das Hinzukommen von Cloud-Services in den 2000ern, führten zur Entwicklung von hybriden Geschäftsmodellen. Ein IT-Dienstleistungsunternehmen bietet häufig eine Mischung aus Beratungsdiensten, Systemintegration, Managed Services und Cloud-Diensten an. Die Systemintegration hat sich weniger zu einem Geschäftsmodell als vielmehr zu einem Geschäftszweig entwickelt.
Systemintegratoren vs. VARs
Value Added Reseller (VAR) und Systemintegratoren sind Unternehmenskategorien, die sich überschneiden. Ein VAR verkauft Netzwerk-, Hardware- sowie Softwareprodukte und bietet häufig Dienstleistungen an, um einheitliche IT-Lösungen zu schaffen. In dieser Eigenschaft agiert ein VAR als Systemintegrator. Umgekehrt kann ein Systemintegrator als VAR arbeiten und Produkte an Kunden im Rahmen eines Systemintegrationsprojekts weiterverkaufen.
Ein Unterscheidungsmerkmal ist, dass sich VARs in der Regel auf kleine und mittlere Geschäftskunden und kleinere IT-Systeme konzentrieren, während Systemintegratoren eher mit großen Unternehmenskunden zusammenarbeiten und an Großprojekten beteiligt sind. Die können sich über mehrere Kundenstandorte oder möglicherweise mehrere Länder erstrecken.
Partnerprogramme für Systemintegratoren
Eine Reihe von Technologieanbietern richtet sich mit Partnerprogrammen an Systemintegratoren. Diese Programme bieten Systemintegratoren Vertriebs- und technischen Support sowie finanzielle Anreize zum Beispiel in Form von Rabatten für den Wiederverkauf von Produkten und die Bereitstellung von Dienstleistungen. Zu den weiteren Vorteilen des Programms für Integratoren können Schulungs- und Zertifizierungsprogramme, kostenlose oder vergünstigte Demogeräte und Marketingmaterial gehören.
Systemintegratoren müssen im Allgemeinen die vom Anbieter festgelegten Kriterien erfüllen, bevor sie an einem Partnerprogramm teilnehmen können. Einige Anbieter verlangen von Systemintegrationspartnern, dass sie bestimmte Umsatzschwellen erreichen. Andere Anbieter haben Programme, bei denen die Partner Umsatz-, Zertifizierungs- und Spezialisierungsziele erreichen müssen. Andere Integrator-Programme stehen den Partnern nur auf Einladung offen.