Startup (Unternehmen)
Ein Startup-Unternehmen ist ein neu gegründetes Unternehmen mit einer besonderen Dynamik, die auf der wahrgenommenen Nachfrage nach seinem Produkt oder seiner Dienstleistung basiert. Die Absicht eines Startups ist es, schnell zu wachsen, indem es etwas anbietet, das eine bestimmte, spezifische Marktlücke schließt.
Es gibt keine festen Parameter dafür, wann ein Unternehmen als Startup bezeichnet werden kann, aber der Begriff wird am häufigsten für High-Tech-Unternehmen verwendet, die Produkte mit innovativer Technologie entwickeln oder die eine bestehende Aufgabe auf innovative Weise lösen.
Viele Startups haben (noch) keine Produkte zum Verkauf und somit noch keine Einnahmen.
Ebenso gibt es keine festen Regeln, wann ein Startup nicht mehr als Startup gilt. Einige schlagen vor, dass ein Startup aufhört, eines zu sein, wenn es eine bestimmte Größe erreicht, rentabel ist, ein hohes Maß an Investitionsmitteln erhält, an die Börse geht oder von einem größeren Unternehmen übernommen wird.
Finanzierung
Häufig steht am Anfang der Gründung eine Person, mit einer Produktidee; andere entstehen, sobald der Gründer den nächsten Schritt erreicht hat, in der Proof-of-Concept-Phase.
Der Gründer des Startups leitet oft die Entwicklung des Produkts und fungiert als Geschäftsleiter. Er oder sie konzentriert sich oft darauf, das Unternehmen zu skalieren, bevor er Gewinn macht. Facebook machte erst 2009 Gewinne, fünf Jahre nachdem Mark Zuckerberg das Unternehmen gegründet hatte.
Daher entspricht der Wert eines Startups nicht unbedingt dem tatsächlichen Umsatz, den es in diesen Anfangsjahren erzielt. Stattdessen könnten Unternehmensleiter und Investoren den potenziellen Wert des Unternehmens basierend auf den zu erwartenden Gewinnen abschätzen. Startups mit einem Wert von einer Milliarde US-Dollar oder mehr werden als Einhörner bezeichnet.
Einige Gründer starten ihre jungen Unternehmen mit ihren eigenen finanziellen Vermögenswerten, um den täglichen Betrieb des Unternehmens zu finanzieren. Andere wenden sich zu Beginn an sogenannte Business-Angels und später an Risikokapitalgeber.
Viele arbeiten in Gründerzentren – Arbeitsplätzen und Büros, die von gemeinnützigen oder staatlichen Organisationen sowie anderen Institutionen finanziell unterstützt werden. Startup-Förderungen stellen häufig erfahrene Wirtschaftsexperten und erfolgreiche Unternehmer als Mentoren für zur Verfügung.
Startup-Investoren, zusammen mit den Gründern und anderen Führungskräften innerhalb von Startups, verfolgen häufig das Ziel, ihre Startups gewinnbringend an größere, etabliertere Unternehmen zu verkaufen; das bezeichnet man als Exit-Strategie. Eine andere Strategie verfolgt das Ziel, ein börsendotiertes Unternehmen zu werden. Daneben ist es außerdem möglich, ein Startup wie jedes andere Unternehmen auch selbst fortzuführen und Gewinne zu reinvestieren.
Startups und die Dotcom-Blase
Der Begriff Startup gewann in den 1990er Jahren an Popularität, als die Zahl der technologie- und internetbezogenen Unternehmen schnell zunahm. Der Hype um ihr Potenzial führte zur Dotcom-Blase.
Als zu viele dieser Unternehmen scheiterten, weil ihnen solide Geschäftsgrundlagen, einschließlich tragfähiger Produkte, fehlten, konnten die Anleger ihre Investitionen nicht wieder hereinholen – ein Zusammenbruch, der manchmal als Dotcom-Pleite bezeichnet wird.
Die meisten Startups verbringen heute mehr Zeit mit der Analyse ihrer Jahresabschlüsse, um solche Situationen zu vermeiden.
Einzigartige Charakteristika
Nicht alle neuen Unternehmen gelten als Startups. Unternehmen mit begrenztem Wachstumspotenzial in Bezug auf Kundenstamm, Umsatz und Produkt gelten nicht als Startup. Zum Beispiel sind ein neues Restaurant, eine chemische Reinigung oder ein Freelancer keine Startups.
Wie bereits erwähnt gibt es keine einheitliche und klare Definition dafür, was ein Startup ist. Doch zumeist handelt es sich um junge Unternehmen, die sich außerdem durch eine besondere Arbeitsatmosphäre auszeichnen.
Diese Startup-Kultur oder Startup-Mentalität zeichnet sich durch mehrere Schlüsselmerkmale aus, darunter ein Engagement für Innovation und die Bereitschaft, Risiken einzugehen und schnell Entscheidungen zu treffen. Startups versuchen gezielt Personal anzusprechen, die eine solche Atmosphäre suchen.
Startups stellen ihre Atmosphäre gerne als egalitäres Arbeitsumfeld dar, in dem Angestellte auf allen Ebenen an einem Strang ziehen. Häufig spiegelt sich dies in der Bürogestaltung wieder, in der offene Bereiche den Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitern fördern sollen. Gründer und Führungskräfte identifizieren sich oft stark mit ihrer Arbeit und fühlen sich als Botschafter für das Produkt und das Unternehmen.
Der Ruf von Startups
Startups werden oft für ihr Potenzial gepriesen, Branchen zu revolutionieren und neue Prozesse und Produkte auf den Markt zu bringen, sowie für ihren Innovationsgeist und ihre anziehende Arbeitskultur. Das Modell verkauft die mythische Idee, dass jeder mit einer Erfindung beginnen, hart arbeiten und reich werden kann und dabei noch die Welt zu einem besseren Platz machen. Dieses idealistische Bild hält häufig der Realität nicht stand.
Flache Hierarchien und wenige Mitarbeiter bedeuten auch, dass die Arbeitsatmosphäre erheblich von den persönlichen Beziehungen zwischen den Mitarbeitern abhängt – und das oft unter hohem wirtschaftlichen Druck. Für Mitarbeiter mit Familien oder anderen besonderen Bedürfnissen ist das schwer zu navigieren. Viele Mitarbeiter von Startups beklagen sich über zahlreiche Überstunden, schlechte Bezahlung und überzogene Erwartungen. Das passiert besonders dann, wenn der Gründer des Startups nicht akzeptieren kann, dass ein Angestellter nicht mit derselben Leidenschaft und Aufopferungsbereitschaft an ein Projekt herangeht, wie er selbst, dessen eigenes Kapital und Ego vom Erfolg der Firma abhängen.