Shadow-Banning (Shadowban)
Wenn die Beiträge eines Nutzers in einem Online-Forum oder sozialen Netzwerk nur noch für ihn selbst sichtbar sind, spricht man von Shadow-Banning. Der Nutzer wird dabei nicht informiert, dass seine von ihm verfassten Inhalte gesperrt werden. Stattdessen verhindert der Administrator einfach, dass andere Teilnehmer die Inhalte zu sehen bekommen.
Das Ziel von Shadow-Banning ist, einen nicht mehr erwünschten Teilnehmer, einen Spammer oder auch einen Kryptojacker zu ermuntern, freiwillig die jeweilige Plattform zu verlassen, da niemand mehr auf seine Beiträge reagiert. Normalerweise wird ein Nutzer durch einen Moderator informiert, dass seine Kommentare nicht mehr länger akzeptiert werden. Eine auf diese Art gesperrte Person kann sich jedoch meist sehr schnell wieder unter einem anderen Nutzernamen neu registrieren und weitermachen. Einige Dienste und Administratoren sind deswegen dazu übergegangen, bestimmte Nutzer lieber mit einem versteckten Shadowban zu belegen anstatt sie offensichtlich zu blockieren. Der fragliche Nutzer sieht dann weiterhin seine eigenen Beiträge und geht deswegen davon aus, dass alles soweit in Ordnung ist. Für jeden anderen Nutzer in der Online-Community wird er jedoch unsichtbar.
Shadow-Banning ist eine teilweise umstrittene Maßnahme, da sie es dem Admin oder Moderator ermöglicht, ähnlich wie ein Zensor tätig zu werden und etwa damit zu verhindern, dass bestimmte Nutzer mit anderen Teilnehmern der Community interagieren können. So hat etwa im Januar 2018 das Project Veritas (PV) dem Kurznachrichtendienst Twitter vorgeworfen, manche Personen systematisch zu zensieren, indem ihre Tweets nur noch für sie selbst und ihre Follower zu sehen waren, aber ansonsten für niemanden mehr. Auch Instagram wurde bereits vorgeworfen, bestimmte Nutzer durch einen speziellen Algorithmus automatisch mit einem Shadowban zu belegen. Außerdem soll der Dienst bestimmte Hashtags aus der frei verfügbaren Suche ausgeschlossen haben.