Server
Ein Server ist ein Computerprogramm oder Gerät, das einen Dienst für ein anderes Computerprogramm und dessen Nutzer (Client) bereitstellt. In einem Data Center wird der physische Computer, auf dem ein Serverprogramm läuft, häufig auch als Server bezeichnet. Diese Maschine kann ein dedizierter Server sein, aber auch für andere Zwecke verwendet werden.
Im Client/Server-Programmiermodell wartet ein Server-Programm auf Anfragen von Client-Programmen und erfüllt diese. Dabei kann das Client-Programm auf einem anderen, aber auch auf demselben Computer ablaufen wie der Server. Eine Anwendung auf einem Computer kann als Client fungieren und Anfragen an Dienste anderer Programme stellen, aber auch als Server den Anfragen anderer Programme dienen.
Server werden oft nach ihrem Zweck kategorisiert. Einige Beispiele für Servertypen sind:
- Ein Webserver ist ein Computerprogramm, das angeforderte HTML-Seiten oder -Dateien bedient. In diesem Fall fungiert ein Webbrowser als Client.
- Ein Anwendungsserver ist ein Programm auf einem Computer in einem verteilten Netzwerk, das die Geschäftslogik für ein Anwendungsprogramm bereitstellt.
- Ein Proxy-Server ist eine Software, die als Vermittler zwischen Endpunktgeräten, wie zum Beispiel einem Computer, und einem anderen Server fungiert, von dem ein Benutzer oder Client einen Dienst anfordert.
- Ein Mail-Server ist eine Anwendung, die eingehende E-Mails von lokalen Benutzern (Personen innerhalb derselben Domäne) und entfernten Absendern empfängt und ausgehende E-Mails zur Zustellung weiterleitet.
- Ein virtueller Server ist ein Programm, das auf einem gemeinsamen Server läuft, der so konfiguriert ist, dass es für jeden Benutzer den Anschein hat, dass er die vollständige Kontrolle über einen Server hat.
- Ein Blade-Server ist ein Servergehäuse, das mehrere dünne, modulare elektronische Leiterplatten, so genannte Server-Blades, beherbergt. Jedes Blade ist ein eigener Server, der oft nur für eine einzige Anwendung bestimmt ist.
- Ein Dateiserver (File Server) ist ein Computer, der für die zentrale Speicherung und Verwaltung von Datendateien verantwortlich ist, so dass andere Computer im gleichen Netzwerk darauf zugreifen können.
- Ein Richtlinienserver ist eine Sicherheitskomponente eines richtlinienbasierten Netzwerks, der Autorisierungsdienste bereitstellt und die Verfolgung und Kontrolle von Dateien erleichtert.
Auswahl des richtigen Servers
Es gibt viele Faktoren, die bei der Serverauswahl zu berücksichtigen sind, einschließlich virtuelle Maschinen (VM) und Containerkonsolidierung. Bei der Auswahl eines Servers ist es wichtig, die Bedeutung bestimmter Funktionen anhand der Anwendungsfälle zu bewerten.
Sicherheitsfunktionen sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Daneben sollten ein Reihe von Schutz-, Erkennungs- und Wiederherstellungsfunktionen berücksichtigt werden, einschließlich native Verschlüsselung zum Schutz von Data in Flight und Data at Rest sowie persistente Ereignisprotokollierung, um eine dauerhafte Aufzeichnung aller Aktivitäten zu gewährleisten.
Wenn der Server auf internen Speicher angewiesen ist, ist die Wahl der Festplattentypen und -kapazitäten ebenfalls wichtig, da sie einen wesentlichen Einfluss auf den Input/Output (I/O) und die Ausfallsicherheit haben.
Viele Unternehmen reduzieren die Anzahl der physischen Server in ihren Rechenzentren, da Virtualisierung es ermöglicht, mehr Workloads auf weniger Server zu hosten. Mit dem Aufkommen von Cloud Computing hat sich auch die Anzahl der Server verändert, die ein Unternehmen lokal benötigt.
Mit mehr Kapazität in weniger Server lassen sich die Investitionskosten, die Grundfläche des Rechenzentrums sowie der Strom- und Kühlbedarf reduzieren. Das Hosten von mehr Workloads auf weniger Servern kann jedoch auch ein erhöhtes Risiko für das Unternehmen darstellen, da mehr Workloads betroffen sind, wenn der Server ausfällt oder für die regelmäßige Wartung offline sein muss.