SUSE Linux Enterprise Server (SLES)
Was ist SUSE Linux Enterprise Server (SLES)?
SUSE Linux Enterprise Server (SLES) ist ein Linux-basiertes Serverbetriebssystem (OS), das von der in Deutschland ansässigen Organisation SUSE entwickelt und gepflegt wird. SLES ist das SUSE-Linux-Serverbetriebssystem, das für Mainframes und Server entwickelt wurde. Es wird hauptsächlich mit einem Supportvertrag mit SUSE verwendet.
SUSE Linux Enterprise Server wurde erstmals im Jahr 2000 veröffentlicht und seitdem mehrfach aktualisiert. SUSE veröffentlichte 2006 SUSE Linux Enterprise Server 10, gefolgt von SUSE Linux Enterprise Server 11 im Jahr 2009 und SUSE Linux Enterprise Server 2012 im Jahr 2014. 2018 wurde SLES 15 veröffentlicht, eine Version 13 oder 14 existiert nicht.
Die Veröffentlichung von SLES-Versionen erfolgt oft im Abstand von drei bis vier Jahren, wobei Service Packs etwa alle ein bis eineinhalb Jahre herausgegeben werden.
Wofür wird SLES verwendet?
SLES ist eine unternehmensorientierte Linux-Server-Distribution. Da es sich bei SLES um ein Unternehmensangebot handelt, ist das Unternehmen SUSE für die Aktualisierung und Wartung der Versionen verantwortlich. Obwohl es sich um ein Open-Source-Projekt handelt und in gewissem Umfang kostenlos genutzt werden kann, wird SLES meist zusammen mit einem kostenpflichtigen Support-Abonnement verwendet. Das Support-Abonnement umfasst telefonischen Support und Zugang zu geprüften Repositories und Wissensdatenbanken. openSUSE ist die vollständig quelloffene Version.
Obwohl es viele kostenlose und von der Community unterstützte Linux-Server-Distributionen gibt, zielen viele Organisationen den Nutzen aus der Verwendung einer Distribution mit kostenpflichtiger Support-Struktur. Wenn ein Ausfall eine Million Euro an entgangenen Einnahmen pro Stunde kosten könnte, kann die Möglichkeit, sofort einen Support-Techniker zu kontaktieren, unglaublich wertvoll sein. Bezahlte Linux-Server-Distributionen verwenden außerdem eine stabilere und umfassend getestete Paketbasis, wodurch Fehler und Ausfallzeiten im Vergleich zu einer Distribution, die die Verwendung der neuesten Versionen priorisiert, reduziert werden können.
Einfache Verwaltung und Interoperabilität sind die Hauptmerkmale der aktuellen SLES-Version (November 2024). IT-Fachleute können SUSE Linux Enterprise Server in Umgebungen integrieren, um die Architekturoptimierung ohne hohe Ausfallzeiten oder Störungen zu verbessern. Container und Geo-Cluster sind zwei weitere Bereiche, in denen die neueste SLES-Version mehr Unterstützung und Kompatibilität bietet.
Benutzer können jetzt Open-Source-Container-Tools von Docker in ihr System integrieren. Geo-Cluster bieten der IT-Abteilung mehr Flexibilität mit Add-ons mit High Availability, indem sie Administratoren die Einrichtung von Replikations-Clustern ermöglichen, die sich über mehrere Rechenzentrumsstandorte erstrecken.
SLES unterhält Partnerschaften mit großen Hardwareanbietern wie Dell, Fujitsu und HPE. Es wird von den neuesten Hardwarefortschritten unterstützt, wie zum Beispiel Arm64 CPUs und den neuesten Nvidia GPUs.
Vorteile von SUSE Linux Enterprise Server
Die Verwendung einer großen Linux-Distribution für Unternehmen bietet viele Vorteile gegenüber der Verwendung einer von der Community unterstützten Distribution.
- Zugang zu einem Telefon-Support, der rund um die Uhr erreichbar ist, und zu einer umfangreichen Wissensdatenbank
- getestete und stabile Pakete und Versionen: Dadurch kann die Anzahl der Ausfallzeiten aufgrund von Fehlern in neuer Software reduziert und die Wahrscheinlichkeit von Angriffen auf die Lieferkette durch Schadsoftware verringert werden.
- Kompatibilität mit den wichtigsten Cloud-Anbietern
- schlüsselfertige Lösungen für gängige Anwendungsfälle
- Als Teil eines großen Produktökosystems wird eine einheitliche Struktur bereitgestellt, im Gegensatz zum Zusammenschustern von Software von vielen verschiedenen Anbietern.
SUSE Linux Enterprise Server in virtualisierten und Cloud-Computing-Umgebungen
Neben der Unterstützung interner Arbeitslasten wird SLES auch von einer Vielzahl von Cloud-Service-Providern angeboten. Amazon Web Services, Google Compute Engine und Microsoft Azure bieten alle SLES-basierte Cloud-Instanzen an. IT-Teams, die benutzerdefinierte Betriebssystem-Images auf diesen Anbietern erstellen oder bereitstellen möchten, sollten SUSE Studio oder Tools von Drittanbietern in Betracht ziehen, um ein höheres Maß an Optimierung zu erzielen.
SLES bietet moderne Virtualisierungsszenarien. Es kann als Gastbetriebssystem auf allen gängigen Hypervisor-Plattformen eingesetzt werden. Außerdem unterstützt es moderne Containerisierungs- und Virtualisierungstechnologien wie KubeVirt.
Hauptkonkurrenten von SUSE Linux Enterprise Server
Auf dem Markt für Linux-Serverdistributionen konkurriert SUSE hauptsächlich mit Red Hat und Canonical. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und Ubuntu sind die beiden Hauptkonkurrenten von SLES, da die Distributionen aufgrund ihrer Open-Source-Fähigkeiten ähnliche Softwarekomponenten aufweisen. Die Hauptunterschiede zwischen den einzelnen Linux-Distributionen liegen in den Funktionen sowie im Hardware- und Software-Support.
Jede Organisation hat einen großen Einfluss auf die Welt von Enterprise Linux und Open Source und bietet eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen an.
SUSE Enterprise Linux und openSUSE im Vergleich
openSUSE ist eine Open-Source-Community-Version von SUSE Linux. Sie ist für den privaten Gebrauch und für Testzwecke gedacht. Sie verwendet die neuesten Softwareversionen und ist nicht so stabil wie das Unternehmensangebot.
SUSE hat das Betriebssystem openSUSE Leap herausgebracht, im Herbst 2025 wird Leap 16 erwartet. Es handelt sich um eine frei verfügbare Open-Source-Linux-Distribution, die auf derselben Basis und denselben Paketen wie die Unternehmensversion basiert. Durch den Kauf eines Support-Pakets kann auch direkt auf SUSE Enterprise Linux aktualisiert werden.