Referenzarchitektur
Eine Referenzarchitektur ist ein Dokument oder eine Reihe von Dokumenten, auf die ein Projektmanager oder eine Interessengruppe im Unternehmen zurückgreifen kann, um Hilfestellungen für den Aufbau von Hard- und Softwarestrukturen zu erhalten.
In der Informationstechnologie dienen Referenzarchitekturen oft dazu, die richtigen Komponenten für die gewünschte Architektur aus einem Service- oder Produktkatalog auszuwählen. Referenzarchitekturen können vom Unternehmen selbst erstellt und gepflegt werden, oder sie kommen von einem Anbieter oder Drittanbieter. Typischerweise dokumentiert eine Referenz Dinge wie Hardware, Software, Prozesse, Spezifikationen und Konfigurationen sowie logische Komponenten und Zusammenhänge. Ein häufiger Einsatzbereich sind konvergente Infrastukturen. Die vom Anbieter mitgelieferten Referenzarchitekturen enthalten Blaupausen dafür, welche Komponenten von welchen Drittanbietern sich wie in das System integrieren lassen (beispielsweise welche APIs verfügbar sind und eingesetzt werden sollten) und worauf es dabei zu achten gilt (Best Practices).
Eine Referenzarchitektur kann man sich als Sammlung von Erfahrungen aus vorangegangenen Projekten vorstellen. Durch die Informationen aus einer Referenzarchitektur kann ein Projektteam Zeit sparen und Fehler vermeiden, weil es nicht alles selbst ausprobieren und recherchieren muss. Deshalb bieten Beratungsunternehmen Referenzarchitekturen auch als kostenpflichtigen Service an.
In einer selbst erstellten Referenzarchitektur sollten die spezifische Struktur, Dokumentation und Verwaltung flexibel sein und die einzigartige Struktur und Bedürfnisse einer Organisation widerspiegeln. Auf diese Weise sorgen große Unternehmen dafür, dass IT-Infrastrukturen unternehmensweit so konsistent wie möglich und so spezifisch wie nötig sind. Um effektiv zu sein, sollte eine unternehmenseigene Referenzarchitektur ständig überarbeitet werden, um neue Erkenntnisse aufzunehmen und Änderungen an derselben müssen zentral dokumentiert werden.